Weniger Alkohol trinken – jedes Jahr ein beliebter Neujahrsvorsatz. Warum nicht gleich zu Silvester anfangen und mit alkoholfreiem Sekt auf 2023 anstoßen? Öko-Test hat 20 Marken überprüft und kann mehr als die Hälfte empfehlen.
In der Schwangerschaft oder im Dry January sind alkoholfreie Biere, Weine und Sekt besonders gefragt. Auch an Silvester stoßen einige lieber ohne Alkohol an – Öko-Test hat kurz vor Jahresende 20 alkoholfreie Sektmarken im Labor prüfen lassen. Die Testergebnisse reichen von „sehr gut“ bis „ungenügend“.
Alkoholfreier Sekt bei Öko-Test: Viele „sehr gute“ Marken, aber auch zwei Verlierer
Streng genommen ließ Öko-Test nicht nur alkoholfreien „Sekt“, sondern auch „Schäumendes Getränk aus entalkoholisiertem Wein“ und „Traubensaft mit zugesetzter Kohlensäure“ im Labor analysieren. Denn Sekt dürfen nur Getränke heißen, die die Anforderungen der Wein- und der Fruchtsaftverordnung für Qualitätsschaumwein einhalten. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden jedoch sämtliche Schaumweinerzeugnisse als Sekt bezeichnet, deshalb bleibt auch das Verbrauchermagazin bei der Bezeichnung.
Die wichtigere Frage lautet: Wie wird der Sekt alkoholfrei? Hier gibt es zwei Möglichkeiten; entweder man entzieht Wein den Alkohol oder man verwendet Traubensaft statt Wein. Öko-Test schickte 16 Produkte auf Basis von entalkoholisiertem Wein und vier Produkte auf Basis von Traubensaft bzw. Traubenkernextrakt mit zugesetzter Kohlensäure ins Testlabor. Darunter waren drei Produkte aus Bio-Anbau.
Die Testkriterien reichten von Geschmack und Geruch bis hin zum restlichen Alkoholgehalt – viele Verbraucher:innen wissen nicht, dass eine minimale Restmenge an Alkohol in Getränken zurückbleibt. Die gute Nachricht: Der höchste nachgewiesene Ethanolgehalt lag bei 0,14 Prozent vol.
Das Labor prüfte die Sekte zudem auf Konservierungsstoffe, nicht deklarierte Aromazusätze und Pestizide. Leider wurden die Tester:innen fündig.
Öko-Test: Alkoholfreier Sekt nicht immer frei von Pestiziden
In insgesamt sechs Sektflaschen wies das Labor mindestens ein Pestizid in Spuren nach. Im teuersten alkoholfreien Sekt im Test steckten sogar vier Pestizide, darunter die laut Öko-Test besonders bedenklichen Stoffe Dimethomorph und Iprovalicarb: Der Kolonne Null, Cuvée Blanc No. 1 prickelnd, alkoholfrei fiel deshalb mit „mangelhaft“ durch.
Wie gut schmeckt alkoholfreier Sekt?
Die Sensorikexpert:innen hatten wenig am Geschmack der Prickelbrausen auszusetzen – bis auf wenige Ausnahmen. Im hochpreisigen Bio-Produkt Zéra Profil Chardonnay Effervescent alkoholfrei bemängelten die Tester:innen etwa „künstliche, bonbon- und parfümartige“ Geschmacksnoten. Da auch der Geruch nicht passte und auf der Flaschenvorderseite nicht erkennbar ist, dass es sich um einen alkoholfreien Schaumwein handelt, lautete das Gesamtergebnis „ungenügend„.
Im bekannten Mumm & Co. Jahrgang Dry alkoholfrei kritisierten sie eine „harte Säure“ sowie ein „unausgeglichenes Säure-Zucker-Verhältnis“ (Gesamtnote „befriedigend“).
Insgesamt bescheinigten die Prüfer:innen Sekten aus entalkoholisiertem Wein meist einen vergleichbaren Geschmack wie der alkoholhaltigen Variante. Die Getränke auf Traubensaftbasis schmeckten zwar insgesamt süßer, punkteten aber mit einem „runderem“ Geschmack.
Alkoholfreier Sekt: Das sind die Testsieger bei Öko-Test
Von 20 Getränken im Test kann Öko-Test insgesamt 13 mit einer „guten“ oder „sehr guten“ Gesamtnote empfehlen, unter den Testsiegern sind:
- Burg Schöneck alkoholfrei (Lidl)
- Schloss Königstein Weiss alkoholfrei (Edeka)
- Louis Fernandet alkoholfrei (Rossmann)
Einige bekannte Sekthersteller schnitten mit ihrer alkoholfreien Variante nur „befriedigend“ ab, darunter Freixenet alc. 0,0 %, Henkell alkoholfrei Sparkling Blanc und Mumm & Co. Jahrgang Dry alkoholfrei.
Alle Testergebnisse kannst du in der 01/2023 oder auf ökotest.de nachlesen.
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