Apfelsaft kannst du ganz einfach selber machen, egal ob mit oder ohne Entsafter. Das lohnt sich: Oft sind Säfte aus dem Supermarkt voll mit Konservierungsstoffen und Zucker. Wir zeigen dir, wie du deinen eigenen Apfelsaft machen kannst.
Apfelsaft ist neben Orangensaft der beliebteste Saft der Deutschen. Doch bei Stiftung Warentest sind mehr als die Hälfte der getesteten Säfte aus dem Supermarkt durchgefallen, bei Apfelschorlen jede dritte. Zugesetzte Aromen und Konservierungsstoffe, vergorene Äpfel und Pestizide sind nur einige Gründe für das schlechte Abschneiden der Säfte.
Und noch etwas solltest du über konventionellen Apfelsaft wissen: Oft werden die Äpfel aus Asien importiert und weisen daher eine sehr schlechte Ökobilanz auf. Auch die Anbaubedingungen sind in vielen Ländern nicht ideal. Wir empfehlen daher, für den eigenen Apfelsaft auf Bio-Äpfel aus der Region zurückzugreifen – am besten zur Saison.
Apfelsaft selber machen ohne Entsafter
Bei der ersten Variante zeigen wir dir, wie du Apfelsaft ohne einen Entsafter herstellst. Mit den folgenden Mengen kommst du auf einen Liter Apfelsaft, was ungefähr fünf Gläsern entspricht.
Achte bei der Auswahl der Äpfel auf die Apfelsorte und den Reifegrad. Davon hängt ab, wie süß oder sauer der Saft am Ende wird. Jonagold und Elstar sind zum Beispiel gut geeignet, da sie süß sind und nur wenig Säure haben. Pinova und Boskoop sind dagegen eher süß-säuerlich.
Zudem solltest du zwei Töpfe, ein Sieb, eine Schöpfkelle und ein sauberes Mulltuch oder einen Nussmilchbeutel bereitlegen. Zum Abfüllen benötigst du sterile Glasflaschen, die du luftdicht verschließen kannst. Dafür kannst du einfach gebrauchte Flaschen nutzen. Sollte das nicht ausreichen, findest du eine große Auswahl bei den Online-Shops von Flaschenbauer oder Gläser & Flaschen – alternativ auch bei Amazon.
- Zubereitung: ca. 15 Minuten
- Koch-/Backzeit: ca. 38 Minuten
- Menge: 5 Portion(en)
- 2000 g Äpfel
- 1000 ml Wasser
- etwas Zitronensaft
- eventuell Agavendicksaft
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Wasche alle Äpfel gründlich ab und tupfe sie trocken. Dann schneidest du sie in Stücke. Entferne Stiel, Kerne und Gehäuse. Achte unbedingt darauf, Schadstellen großzügig zu entfernen.
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Gib die Äpfel in den Topf und übergieße sie mit Wasser. Dann bringst du sie bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten zum Kochen.
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Nimm du den zweiten Topf zur Hand und lege das Sieb darauf. Breite das Mulltuch darin aus. Nun kippst du die eingekochte Apfelmasse vorsichtig hinein.
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Streiche mit einem Löffel du die Flüssigkeit hinaus. Nimm das Mulltuch zusammen und wringe es aus, um den ganzen Saft auszupressen.
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Nun kannst du den Saft nach Belieben abschmecken. Zitronensaft macht ihn herb, Agavendicksaft verleiht ihm zusätzliche Süße.
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Jetzt lässt du den Saft weitere 20 Minuten köcheln. Wenn sich auf der Oberfläche Schaum bildet, schöpfe ihn mit der Kelle vorsichtig ab.
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Fülle den noch warmen Apfelsaft in die sterile Flasche und verschließe sie gut. An einem dunklen und kühlen Ort kannst du sie gut lagern. Der Saft hält so einige Monate.
Apfelsaft mit Entsafter selber machen
Mit einem Dampfentsafter oder einem Kaltentsafter kannst du noch leichter größere Mengen Apfelsaft herstellen. Werden die Äpfel kalt entsaftet, behalten sie ihren vollen Geschmack und auch alle wertvollen Nährstoffe. Dafür ist der Saft aber nicht lange haltbar. Dampfentsafter erzeugen eine hohe Hitze, daher dauert die Herstellung dementsprechend länger. Dabei wird dem Saft einige Vitamine und Nährstoffe entzogen. Der Saft hält sich dafür aber länger.
- Zubereitung: ca. 5 Minuten
- Koch-/Backzeit: ca. 40 Minuten
- Menge: 5 Portion(en)
- 2000 g Äpfel
- 1000 ml Wasser
- etwas Zitronensaft
- eventuell Agavendicksaft
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Wasche die Äpfel gründlich ab und schneide sie anschließend in Stücke.
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Entferne Stiel, Gehäuse und Kerne. Schneide Druckstellen ebenfalls großzügig heraus, damit der Saft nicht so schnell verdirbt.
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Gib nun die Apfelstücke in den Früchtebehälter des Entsafters und Wasser in den Wasserbehälter.
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Erhitze alles. Der Saft sammelt sich im Auffangbehälter und kann abgelassen werden.
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Anschließend kannst du den Saft noch mit einigen Spritzern Zitrone oder etwas Agavendicksaft verfeinern.
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Wenn du den Saft nicht direkt trinken möchtest, kannst du ihn nun noch in einem großen Topf aufkochen lassen. Steigt die Temperatur nicht über 80 Grad, bleiben viele Nährstoffe erhalten.
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Schöpfe abgelagerte Teilchen sowie den Schaum mit einer Kelle ab.
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Fülle den Saft zum Schluss in sterilen Flaschen und verschließe sie luftdicht.
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