Apfelwickler befallen besonders gern heimische Obstbäume. Die Früchte werden dadurch oft ungenießbar. Wir verraten dir, wie du die Schädlinge erkennst und bekämpfen kannst.
Apfelwickler sind Schmetterlinge aus der Familie der Wickler. Die Raupen der Nachtfalter sind als Obstmaden bekannt. Sie gelten als verbreitetste Obstbaumschädlinge in Europa.
Betroffene Früchte fallen oft frühzeitig vom Baum und ganze Ernten können verlorengehen. Du kannst befallene Früchte nicht mehr lagern und solltest sie schnell verwerten. Manche Früchte werden durch den Befall komplett ungenießbar. Es gibt jedoch einige Vorkehrungen, die du treffen kannst, um deine Obstbäume zu schützen.
Apfelwickler: Schädlinge für Obstbäume
Wie der Name bereits sagt, bevorzugen Apfelwickler Apfelbäume. Sie mögen aber auch andere Steinobstsorten wie Birnen, Pflaumen und Aprikosen. Der Befall läuft nach folgendem Prinzip ab:
- Apfelwickler haben bis zu zweimal im Jahr Nachwuchs – die erste Generation schlüpft zwischen Mai und Juni, die zweite zwischen August und September.
- Die Falter legen ihre Eier in Obstbäumen ab, ihre geschlüpften Larven ernähren sich vom Fruchtfleisch.
- Die Raupe des Apfelwicklers frisst sich durch die Frucht bis zum Kerngehäuse. Dabei hinterlässt sie ein Loch in der Schale und Kot in ihrem Fressgang.
- Nach etwa vier Wochen verlässt die Raupe die Frucht, um sich am Stamm unter der Rinde zu verpuppen.
- Dort kann sie problemlos überwintern und im Folgejahr als Falter schlüpfen.
Da die Falter meist zwei oder mehr Generationen in einer Saison produzieren, befallen sie Früchte in allen Wachstumsstadien und beeinträchtigen die Ernte dadurch erheblich.
Apfelwicklern vorbeugen: Das kannst du tun
Apfelwickler lassen sich nur schwer bekämpfen, wenn sie sich einmal niedergelassen haben. Allerdings kannst du einiges unternehmen, um dem Schädlingsbefall vorzubeugen:
- Um einen Befall zu vermeiden, kannst du deinen Obstbaum schon Anfang des Jahres bis April auf verpuppte Larven untersuchen.
- Wenn du Larven findest, solltest du sie vom Stamm entfernen. Bürste sie einfach mit einer harten Bürste ab. Achte dabei darauf, den Stamm nicht zu verletzen.
- Um weitere Larven zu entfernen, kannst du deinen Obstbaum regelmäßig schütteln. So fallen die Larven herunter.
Tipp: Decke den Boden unter dem Baum vorher mit einem Tuch ab. So kannst du die Larven einfach einsammeln und entfernen. Die nächste Generation kannst du mit einem Fanggürtel aus Pappe am Stamm abfangen.
Fanggürtel für Apfelwickler
Eine weitere Methode, den Zyklus der Apfelwickler zu unterbrechen, ist ein Fanggürtel. Dazu wickelst du einen Streifen alte Wellpappe um den Stamm deines Obstbaums. Das kannst du dabei beachten:
- Er sollte zwischen zehn und 20 Zentimeter hoch sein.
- Bring ihn etwa einen halben Meter über dem Boden an.
- Die Pappe bietet den Apfelwickler-Raupen einen idealen Ort, um sich zu verpuppen: Sie ist dunkel und ähnelt der Struktur des Stammes.
- Kontrolliere die Pappe regelmäßig und entferne die Larven, die du findest.
Apfelwickler natürlich bekämpfen
Wenn dein Obstbaum bereits von Apfelwicklern befallen ist, kannst du sie auf natürliche Weise bekämpfen:
- Apfelwickler mit Hormonen bekämpfen: Wenn weibliche Tiere bereit zur Paarung sind, locken sie männliche Falter mit Pheromonen an. Das kannst du ausnutzen, um die Schädlinge zu bekämpfen. Mit einer Pheromon-Falle kannst du männliche Apfelwickler fangen. Mit einer hohen Pheromon-Konzentration kannst du die Männchen verwirren, sodass sie nicht mehr zum Weibchen finden.
- Apfelwickler mit Nützlingen bekämpfen: Vögel, Ohrwürmer, Bienen, Schlupfwespen und andere Nützlinge sind natürliche Feinde von Apfelwicklern. In der richtigen Umgebung kommen Nützlinge wie von selbst. Zusätzlich kannst du Pappkarten mit Schlupfwespen-Eiern in deinen Baum hängen.
- Granulosevirus gegen Apfelwickler: Das Virus wirkt speziell gegen Apfelwickler und ist für andere Insekten und Tiere ungefährlich. Damit das Virus wirkt, muss es die Larven auf ihrem Weg vom Ei in die Frucht erreichen – eine kurze Spanne. Da die Larven nicht alle gleichzeitig schlüpfen, muss das Virus regelmäßig gesprüht werden. Im eignen Garten ist das recht aufwendig, in der ökologischen Landwirtschaft wird das Granulosevirus jedoch oft eingesetzt.
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Überarbeitet von Lina Brammertz
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