Eine reife Avocado hat weiches, buttriges Fruchtfleisch. Hast du beim Einkauf aus Versehen ein zu hartes Exemplar erwischt? Das macht nichts: Mit einem einfachen Trick kannst du die Avocado nachreifen lassen.
Avocados sind vielseitig. Die Steinfrucht hat in den letzten Jahren in Europa an Beliebtheit gewonnen und kommt auch in Deutschland häufig auf den Tisch, zum Beispiel in Form von Salaten, Dips wie Guacamole oder einfach als Brotbelag.
Besonders gut schmecken Avocados, wenn sie den richtigen Reifegrad haben: Dann ist ihr Fruchtfleisch sattgrün, weich und hat eine butterähnliche Konsistenz, was unter anderem dem hohen Fettgehalt geschuldet ist. Reife Avocados schmecken nicht nur besser, sondern lassen sich auch viel leichter verarbeiten.
Es kann aber auch passieren, dass beim Einkaufen mal ein Exemplar im Korb landet, das noch nicht ausgereift und deshalb zu hart ist. Diese Früchte lassen sich dann nur schwer schneiden und schmecken auch nicht sonderlich gut. Du musst sie aber nicht wegwerfen, denn es gibt eine einfache Möglichkeit, unreife Avocados nachreifen zu lassen.
Avocado nachreifen lassen: Der Trick mit der Tüte
Ein einfacher Trick, mit dem du Avocados nachreifen lassen kannst, ist der Papiertütentrick. Dabei machst du dir die reifungsbeschleunigenden Eigenschaften anderer Früchte zunutze:
- Lege die unreife Avocado in eine Papiertüte.
- Lege eine reife Banane oder einen Apfel dazu.
- Verschließe die Papiertüte gut und lass sie an einem warmen Ort liegen.
Nach etwa zwei Tagen sollte die Avocado dann nachgereift sein – oft geht es auch schneller. Der Grund dafür ist, dass Äpfel und Bananen das Reifegas Ethylen ausströmen, das Früchte in ihrer Umgebung schneller reifen lässt. Häufig ist das ein unerwünschter Effekt und es wird deshalb empfohlen, Äpfel und Bananen nicht zusammen mit anderen reifen Früchten zu lagern. Um eine harte Avocado nachreifen zu lassen, kannst du dir den Ethyleneffekt aber gezielt zunutze machen. Auch im professionellen Anbau kommen Ethylen und andere Reifegase übrigens zum Einsatz, um die Reifung zu steuern.
Wenn du keine Papiertüte zur Hand hast, funktioniert der Trick auch mit Zeitungspapier. Das geht übrigens nicht nur mit Avocados, sondern du kannst auch andere Früchte nachreifen lassen.
Wichtig: Lagere die Papiertüte nicht im Kühlschrank. Die Kälte verlangsamt den Reifeprozess.
Wie kann ich Avocado sonst noch nachreifen lassen?
Neben dem Papiertütentrick gibt es auch andere Möglichkeiten, die du ausprobieren kannst, um eine Avocado nachreifen zu lassen. Diese Methoden basieren allerdings eher auf Erfahrungswerten, das Ergebnis ist nicht immer garantiert.
- In Essig einlegen: Löse die Avocado aus der Schale und schneide sie in dünne Scheiben. Lege die Scheiben dann in eine Mischung aus einem Teil Essig, drei Teilen Wasser, Zucker und Salz ein und stelle sie in den Kühlschrank. Schon nach zwei Stunden sollte die Avocado deutlich reifer sein. Allerdings schmeckt sie nach Essig und lässt sich deshalb nicht mehr in jedem beliebigen Gericht verwerten. Gut macht sich die Essig-Avocado zum Beispiel noch auf Brot oder im Salat – für eine Guacamole dürfte sie jedoch zu sauer sein.
- Im Ofen garen: Bei dieser Methode wird die Avocado durch Hitzeeinwirkung zum Nachreifen gebracht. Wickle sie in Alufolie und gare sie bei 90 Grad Celsius etwa 30 Minuten lang. Allerdings scheiden sich die Geister an der Frage, ob dieser Trick tatsächlich funktioniert: Während einige von Erfolgen berichten, bleibt die Avocado bei anderen hart und verfärbt sich lediglich braun. Wegen der Alufolie und dem Energieverbrauch ist die Methode außerdem nicht sehr nachhaltig.
- In der Mikrowelle garen: Als Alternative zur Ofenmethode gilt die Mikrowelle. Das geht auch deutlich schneller: Schneide die Avocado auf, entferne den Kern und erwärme sie dann in der Mikrowelle für drei bis fünf Minuten bei niedrigster Stufe. Diese Art des Erwärmens soll bessere Erfolge bringen als das längere Erhitzen der gesamten Frucht im Backofen.
Avocados: Wissenswertes und Ökobilanz
Wenn du eine Avocado nachreifen lassen musst, dann hängt das damit zu sammeln, dass sie für den Import unreif geerntet wurde. Vor dem Kauf solltest du dazu folgende Dinge wissen und beachten:
Avocados sind gesund…
Avocados enthalten pro 100 Gramm rund 20 Gramm Fett und 217 Kilokalorien. Damit sind sie zwar fett- und kalorienreich, aber dennoch gesund, denn bei den enthaltenen Fetten handelt es sich zum größten Teil um ungesättigte Fettsäuren. Auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren sind darunter.
Darüber hinaus liefern Avocados noch weitere wichtige Nährstoffe in relevanten Mengen, zum Beispiel B-Vitamine, Vitamin A und Vitamin E sowie die Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium. Zudem sind sie reich an essentiellen Aminosäuren. Der Körper benötigt Aminosäuren unter anderem für den Muskelaufbau. Insgesamt ist die Avocado also eine gesunde Frucht.
….aber nicht nachhaltig
Zu den heimischen Lebensmitteln gehört sie allerdings nicht: Die meisten Avocados, die du in Deutschland kaufen kannst, stammen aus Peru, Chile, Mexiko oder Südafrika. Sie legen also weite Transportwege zurück und verursachen auf diesen Wegen hohe CO2-Emissionen, die dem Klima schaden. Darüber hinaus verbrauchen sie im Anbau sehr viel Wasser, was nicht nur in Hinblick auf natürliche Ressourcen ein Problem ist, sondern auch in sozialer Hinsicht: Das Wasser, das in den Anbaugebieten für die Avocados benötigt wird, fehlt der lokalen Bevölkerung oft als Trinkwasser. Versuche, für kürzere Transportwege Avocados aus Spanien zu beziehen.
Auch die Arbeitsbedingungen auf konventionellen Avocadoplantagen sind in Südamerika oft schlecht: Die Arbeiter:innen arbeiten lange, darunter vermutlich auch Kinder, werden schlecht bezahlt und kommen mit chemisch-synthetischen Pestiziden in Kontakt. Wenn du Avocados kaufst, solltest du deshalb zum einen auf ein aussagekräftiges Bio-Siegel achten, um schädliche Pestizidrückstände zu vermeiden und zum anderen fair gehandelte Ware bevorzugen, um die Ausbeutung der Arbeiter:innen in den Ursprungsländern nicht zu unterstützen. Dafür kannst du dich etwa am Fairtrade– oder am GEPA-Siegel orientieren.
Mehr Informationen zum bewussten Konsum von Avocados findest du in diesem Ratgeber: Avocado kaufen oder nicht? Wichtige Fakten zu Umwelt, Bio & mehr.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.