Backpapier-Ersatz: Alternativen fürs Kochen und Backen Von Sven Christian Schulz Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 28. August 2024, 10:14 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / ExposureToday Ersatz für Backpapier wird oft gesucht, denn es ist ein Wegwerfprodukt und kann durch seine Beschichtung nicht recycelt werden. Es lohnt sich also, den richtigen Ersatz zu finden. Laut Herstellern kannst du Backpapier abhängig von seiner Qualität zwischen zwei- und sechsmal wiederverwenden. Dies hängt aber vor allem davon ab, wie lange und bei welcher Temperatur das Papier im Ofen ist. Backpapier ist also alles andere als langlebig und vermeidbarer Müll in der Küche. Genau genommen handelt es sich bei Backpapier um beschichtetes Papier. Es gibt zwei verschiedene Beschichtungen: Ist das Papier mit Silikon beschichtet, hält es deutlich länger. Allerdings kann Silikon nur sehr schlecht von der Umwelt abgebaut werden. Aufgrund dieser Schicht gehört Backpapier nicht ins Altpapier, auch wenn es der Name vermuten lassen würde. Backpapier mit Quilon (eine Kombination aus Chromsalzen und Fetten) kannst du nur ein- bis zweimal verwenden. Außerdem ist es weniger hitzeresistent. Wenn klassisches Backpapier verwendet wird, dann sollte es ungebleicht, kompostierbar und FSC-zertifiziert sein. Solches Backpapier findest du zum Beispiel von „If you care“ bei Memolife, Purenature oder Avocadostore. Mögliche Alternativen zu Backpapier: Backfolien und Backmatten 1. Backmatten … … bestehen in der Regel aus Silikon, das wiederum spätestens bei der Entsorgung nicht unbedenklich für die Umwelt ist. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat vier Backmatten mit Silikon-Beschichtung getestet und alle für „sehr gut“ befunden. Trotzdem können andere Backmatten gesundheitsschädlich sein: So kritisierte das Landeslabor Schleswig-Holstein Silikonmatten von schlechter Qualität. Sie würden schon beim Kauf unangenehme Gerüche abgeben. Kaufen: Backmatten aus Silikon findest du zum Beispiel bei Pandoo, Avocadostore oder Amazon. Bei Ikea findest du die günstige und von Öko-Test mit „sehr gut“ ausgezeichnete Silikonbackmatte Baktradition. 2. Dauerbackfolie … … gilt als Geheimtipp zum Backen: Bis zu 1.000 Mal kannst du die Backfolie verwenden. Sie besteht aus Glasfasern, die mit Teflon (PTFE) beschichtet sind. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kannst du damit ohne Bedenken bis 200 Grad backen. In unterschiedlichen Studien haben sich einmal bei 230 Grad, ein anderes Mal erst bei 270 Grad giftige Dämpfe gebildet. Aber: Öko-Test hat verschiedene Backpapiere, -matten und -folien getestet. Dabei wurde nur die Teflon-beschichtete Dauer-Backtrennfolie mit ungenügend bewertet. Sie überschritt den Grenzwert von PFOA, einer Untergruppe der gefährlichen Chemikalie PFC. PFOA ist seit 2020 in der EU verboten, inklusive seiner Vorläufersubstanzen. Das sind Chemikalien, die sich unter bestimmten Bedingungen in PFOA verwandeln können. Alle anderen Produkte im Öko-Test waren jedoch zu empfehlen. Allerdings ist die Entsorgung später problematisch: Die Teflon-Backfolie gelangt über den Hausmüll in Müllverbrennungsanlagen. Beim Verbrennen des Teflons werden giftige Gase freigesetzt, die die Umwelt belasten. Kaufen: Dauerbackfolien aus Glasfaser und Teflon findest du zum Beispiel bei Little Bee Fresh, oder Amazon Diese beiden Alternativen haben also je ihre Vor- und Nachteile. Was für sie spricht, ist hauptsächlich, dass du sie sehr oft wiederverwenden kannst. Empfehlenswerte Alternativen zu Backpapier, -folie und -matte Antihaft-Beschichtung oder Einfetten statt Backppapier. (Foto: CC0 / Pixabay / MrGajowy3) Von den Backpapier-Alternativen sind nur wenige auch ökologisch sinnvoll. Die einen sind in der Herstellung ressourcenintensiv, die anderen lassen sich schlecht recyceln. Wir empfehlen deshalb: 1. Backblech einfetten: Die klassische Variante ist immer noch am besten für die Umwelt. Das klappt nicht nur mit Butter, sondern auch mit Kokosfett, Rapsöl und anderen veganen Fetten. Das eingefettete Blech kannst du mit Semmelbröseln oder Mehl bestreuen, damit das Essen nicht doch einmal am Blech festklebt. Am besten nutzt du diese Methode für Kuchen, Kekse und anderweitige Gerichte aus Teig. Auch für Kartoffeln, Pommes oder Gemüse eignet sich das Einfetten. 2. Butterbrotpapier ist etwas besser als Backpapier. Es ist frei von Weichmachern und anderen Chemikalien. Pinsle es dünn mit etwas Speiseöl ein, damit die Speisen nicht kleben bleiben. Allerdings hast du damit einen ähnlichen Verschleiß wie mit Backpapier, denn Butterbrotpapier solltest du nicht wiederverwenden. 3. Antihaft-Beschichtung auf dem Backblech. Wenn die Beschichtung gut ist, genügt das für viele Dinge, die nicht sehr kleben. Keksteig und Pizzateig benötigen so zum Beispiel meistens gar keine Unterlage. Backformen als Ersatz: Silikon, Glas, Keramik, Gusseisen und Backstein Auch Backformen aus Glas lassen sich gut verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / Lebensmittelfotos) Wenn du gar kein Backpapier verwenden möchtest, kannst du bei vielen Gerichten auch Backformen aus Silikon, Glas oder Keramik benutzen. Zudem kannst du die Silikon- oder Glasformen auch ganz einfach im Geschirrspüler reinigen. Bei Silikonformen solltest du sie vor der ersten Benutzung ausheizen. Das machst du, indem du sie bei circa einer Stunde bei 200 Grad in den Backofen stellst. Damit weichen überflüssige Chemikalien aus und werden später nicht von deinem Essen aufgenommen. Auch Pfannen oder Bräter aus Gusseisen eignen sich. Bei der Reinigung von Gusseisenpfannen solltest du aber darauf achten, die Patina nicht zu beschädigen. Außerdem gibt es noch den Backstein. Den kannst du zum Beispiel für Brot- oder Pizzateig verwenden. Einen Backstein kannst du ganz einfach auf ein Backofenrost legen. Allerdings muss er 45-60 Minuten lang aufgeheizt werden, bevor du ihn verwenden kannst. Kaufen kannst du einen Backstein zum Beispiel bei Otto, Ebay oder Amazon. Kein Backpapier-Ersatz: Alufolie Alufolie sollte nicht zum Backen verwendet werden. (Foto: CC0 / Pixabay / RitaE) Alufolie … … wird sehr oft als Notlösung herangezogen, wenn das Backpapier leer ist. Dabei ist Alufolie eine ökologische Katastrophe: Zur Herstellung wird das Aluminiumerz Bauxit benötigt. Das liegt im Boden des Regenwaldes, sodass viele Bäume gerodet werden müssen. Für die Herstellung ist ein immenser Energieaufwand nötig – und giftiger Abfall fällt bei der Produktion auch noch an. Außerdem ist Aluminium ein Nervengift. Deshalb warnt auch das BfR davor, dass Giftstoffe in das Essen übergehen können. Bei salzhaltigen Lebensmitteln besteht diese Gefahr am meisten, weil das Salz die Aluminiumbeschichtung angreift. Deshalb solltest du Alufolie auch nicht zum Grillen verwenden. 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