Ein Bauerngarten ist die perfekte Komposition aus Blumen, Kräutern, Obst und Gemüse. 10 Tipps, wie du ihn richtig anlegst, bepflanzt und mit natürlichem Dünger pflegst.
Schmale Wege gesäumt von Blüten, duftende Kräuter, Obst- und Gemüsebeete mit saftigen Erdbeeren, Salatköpfen und knackigen Möhren. Ein Bauerngarten ein Fest für die Sinne und eine herrliche Ruheoase. Mit diesen Tipps wirst du im Handumdrehen zum Meistergärtner.
1. Wie sieht ein stilechter Bauerngarten aus?
Auf die Mischung kommt es an: Nutz-, Zier- und Kräuterpflanzen werden in rechteckigen oder quadratischen Beeten gepflanzt, die von kleinen Hecken oder Zäunen eingerahmt sind. Wer es romantisch mag, platziert ein Rondell oder einen Brunnen in der Gartenmitte, den Eingang zum Garten ziert ein Rosenbogen.
2. Gut geplant ist halb gewonnen
Geschwungene Wege, perfekt platzierte Zäune und Mini-Hecken, dazu eine Vielzahl an Pflanzen – jeder Bauerngarten ist ein kleines Kunstwerk für sich und muss gut durchdacht sein. Auch wenn der Garten noch so klein ist, solltest du dir vorher unbedingt einen Plan erstellen.
Am besten eignet sich für den Bauerngarten eine sonnige Südseite, damit die Pflanzen und Bäume genügend Licht erhalten. Zeichne auf den Plan ein, welche Stellen am meisten Sonne empfangen – da kommen dann die sonnenhungrigsten Pflanzen hin. Wenn auf dem Grundstück Bäume stehen, die viel Schatten werfen, sprich mit einem Fachmann: Es kann sein, dass die Bäume gefällt werden sollten, damit genügend Sonne in den Bauerngarten gelangt – die Bäume können aber auch als Schattenspender wertvoll sein. Als schnellwachsende Schattengeber eignen sich aber auch Hecken.
3. Jeder Bauerngarten braucht eine Struktur
Obwohl ein Bauerngarten kunterbunt aussieht, liegt ihm eine klare Ordnung zugrunde. Er ist in mindestens vier Sektoren aufgeteilt. Ist genügend Platz vorhanden, kannst du die Viertel noch weiter unterteilen. Eine symmetrische Komposition wird unter anderem durch die Wege erreicht. Zwei Hauptwege, die durch die Vierteilung entstehen, führen zum Zentrum des Gartens.
Zwischen den Beeten sind kleinere Wege zu finden. Winzige Hecken und Zäune umranden die Beete, um die Struktur des Gartens noch weiter zu verdeutlichen. Innerhalb der Beete gibt es üblicherweise keine klare Trennung von Gemüse, Kräutern und Zierpflanzen.
4. Wege zum Wandeln
Steinpflaster wird man in einem Bauerngarten vergeblich suchen – der Boden soll ja schließlich nicht versiegelt werden. Für die Wege wählt man natürliche, weiche Materialien wie etwa Rindenmulch. Er duftet würzig und schützt den Boden vor dem Austrocknen und – erfreulicher Nebeneffekt – er erschwert auch noch das Unkrautwachstum. Aber auch einfache Rasenpfade (Barfußgeher lieben sie) oder Kieswege kommen in Frage – unter den Kiesweg legt man selbstverständlich keine Platten.
5. Welche Stauden eignen sich?
Einmal gepflanzt, versprechen sie bei guter Pflege viele Jahre Freude: Rittersporn, Lupinen, Kugeldisteln, das Tränende Herz und Glockenblumen sind Stauden, die jedes Jahr wieder wachsen und dem Bauerngarten seine berühmte Farbenpracht schenken. Damit es nicht allzu wild wird, bilden Sträucher und Halbsträucher wie Hortensien oder der Schneeball ruhige Kontraste.
6. Blumen in traditionellen Bauerngärten
Für eine beeindruckende Blütenpracht im Garten sorgen Mandelröschen, Bechermalven, Kapuzinerkresse oder Ringelblumen. Sie sind einjährige Blumen, die jedes Frühjahr wieder neu gepflanzt werden müssen. Dafür sind sie aber auch besonders schön.
7. Nutzpflanzen ja, aber welche?
Erst durch Gemüsepflanzen und Kräuter erhält der Bauerngarten seinen besonderen Charme. Tomaten, Gurken, Erbsen und Bohnen aber auch Blumenkohl und Kohlrabi gedeihen wunderbar. Mit Küchenkräutern wie Bohnenkraut, Rosmarin oder Dill kannst du dein Essen verfeinern. Du wirst merken, dass sie selbst angebaut viel besser und intensiver schmecken als getrocknete oder gekaufte Kräuter.
Nicht alle Pflanzen vertragen sich miteinander: Petersilie und Salat beispielsweise sollten nicht nebeneinander angepflanzt werden, da sie um die gleichen Nährstoffe konkurrieren. Auch verschiedene Kohlsorten sind untereinander schlechte Nachbarn (etwa Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl und Kohlrabi), vertragen sich aber mit Kopfsalat. Auch Paprika und Tomaten gedeihen nebeneinander nicht gut.
Auch Obstgehölze sind in Bauerngärten zu finden. Sie werden jedoch etwas abseits gepflanzt und dienen zudem als Abgrenzung. Auch Beerensträucher wie Johannisbeersträucher werden gern am Rand des Bauerngartens gepflanzt – sie sind zum einen Sichtschutz, zum anderen Schutz vor Wind.
8. Samen, Pflanzen und Dünger für den Bauerngarten
In lokalen Gärtnereien, auf Wochenmärkten oder im Internet bekommst du heimische Pflanzen und Saatgut. Informiere dich im Zweifelsfall einfach beim Händler, wie die Pflanzen gezüchtet werden. Er verrät dir auch gern, mit welchen Nachbarpflanzen sie sich gut bzw. weniger gut vertragen.
Zur Pflege nimmt man organische Düngemittel wie Kompost, Hornspäne, Gesteinsmehl, Mist, Regenwurmhumus oder Kräuterextrakte. Wenn du viel Platz hast, kannst auch die sogenannte Gründüngung ausprobieren.
9. Umrahmung, Zaun und Mauerwerk
Eine besondere Zierde als Beeteinfassung ist die Buchsbaumhecke. Sie lässt sich gut schneiden und gibt dem Garten Struktur. Alternativ kannst du kleine Polsterstauden wie Staudenphlox, Steinkraut, Lavendel und Blaukissen pflanzen.
Holzzäune bieten Kletterpflanzen eine elegante Rankhilfe. Kleine Mauern aus Naturstein verleihen dem Bauerngarten auf charmante Weise Struktur. Besonders schöne Effekte erhältst du bei der Verwendung von Ziegel- und Sandsteinen.
10. Dekoelemente für den letzten Schliff
Ein beliebtes Element ist der blütenreiche Rosenbogen, an den sich die Kletterrose oder alte Sorten wie die Remontantrose oder die Polyantha-Rose schmiegen. Kräuter kommen in einem Tongefäß in Schneckenform oder an einer selbstgebauten Kräuterspirale besonders gut zur Geltung. Und ganz wichtig, damit du deine perfekte Ruheoase genießen kannst: Bänke und Stühle aus Holz, die zum Verweilen einladen.
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