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BPC: Bambus-Kunststoff-Gemisch für den Außenbereich

BPC
Foto: CC0 / Pixabay / fietzfotos

BPC ist eine Mischung aus Bambus-Fasern und Kunststoffen, die häufig bei Terrassendielen und Zäunen zum Einsatz kommt. Doch wie nachhaltig ist das Bambus-Kunststoff-Gemisch?

BPC steht für Bambus Plastic Composites und bezeichnet eine Vielzahl an Stoffgemischen, die aus Bambus und Kunststoffen bestehen. Da Bambusholz besonders leicht ist, wiegen auch die BPC-Dielen nur sehr wenig und sind bei Hobby-Heimwerkern sehr beliebt. Sie lassen sich leicht durch Schrauben oder mit einem Klick-System verbauen und sind in zahlreichen Farben und Maserungen erhältlich. Zudem gibt es viele preiswerte BPC-Produkte.

Meist findet BPC dort Verwendung, wo sonst Tropenholz genutzt worden wäre. Die Verwendung von Tropenholz steht allerdings schon seit langer Zeit  in der Kritik, da die Abholzung des Regenwaldes die Klimakrise verstärkt.

BPC: Eigenschaften der Bambus-Kunststoff-Mischung

BPC ist beliebt, schimmelt aber leicht.
BPC ist beliebt, schimmelt aber leicht. (Foto: CC0 / Pixabay / distelAPPArath)

Vorteile:

  • BPC sieht schick aus und ist äußerst witterungsbeständig.
  • Im Gegensatz zu Massivholz ist auch keine Pflege nötig, wie etwa Ölen und Lackieren.
  • Terrassendielen aus BPC splittern nicht und sind rutschfest.
  • BPC-Dielen und Zäune gibt es in zahlreichen Farben und Musterungen und sie grauen nicht aus (im Gegensatz zu Holz).
  • Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff.

Nachteile:

  • BPC schimmelt leicht aufgrund des hohen Zuckergehalts im Bambus und weil es vergleichsweise viel Wasser aufnimmt. Um das zu verhindern, ist ein hoher Chemikalieneinsatz bei der Herstellung notwendig.
  • Das Recycling der BPC-Dielen ist noch sehr schwer.
  • Im Sommer heizen sich die BPC-Dielen aufgrund des Kunststoffanteils sehr schnell auf.

Herstellung von BPC

BPC enthält oft recycelten Plastikmüll.
BPC enthält oft recycelten Plastikmüll. (Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Um BPC-Dielen und anderen BPC-Produkte herzustellen, vermischen die Hersteller Bambusfasern mit Kunststoffen. Zum Teil nutzen Anbieter altes Polyethylen (PE) oder Polyvinylchlorid (PVC), recyceln also Plastik-Produkte wie Plastiktüten und Plastikflaschen (Beispiel). Der Anteil an Bambus liegt bei BPC meist zwischen 45 und 70 Prozent, variiert aber stark je nach Hersteller und Produkt. Das Bambus stammt teilweise aus nachhaltiger Forstwirtschaft und ist mit dem FSC-Siegel zertifiziert (Beispiel).

Die Bambusfasern und der Kunststoff werden erhitzt, vermischt und anschließend durch eine Form gepresst. So entsteht eine endlose BPC-Terrassendiele, die man in die gewünschte Form schneiden kann. Alternativ verwenden einige Hersteller auch das Spritzgussverfahren, bei dem sie die erhitzte WPC-Masse in die gewünschte Form spritzen. In wenigen Fällen pressen Hersteller die Masse auch zwischen zwei Platten oder gießen sie in Hohlkörper.

Ist BPC nachhaltig?

BPC gibt es in verschiedenen Farben und Formen
BPC gibt es in verschiedenen Farben und Formen (Foto: CC0 / Pixabay / JACLOU-DL)

BPC besteht zwar aus Bambus, einem schnell nachwachsenden Rohstoff. Allerdings ist die Herstellung von deutlich energieintensiver als die von normalen Holzdielen und es fallen mehr Rohstoffe (Kunststoffe) an. Die Hersteller versuchen, den Kunststoff-Einsatz auszugleichen, indem sie auf recycelte Kunststoffe setzen. Am Ende lassen sich die fertigen BPC-Dielen aber selbst nur sehr schwer wiederverwerten. Nur die BPC-Hersteller nehmen die Dielen zurück, um zum Teil daraus neue BPC-Dielen herzustellen.

Viele Bambus-Produkte enthalten zudem schädliche Komponenten und können (je nach Hersteller) stark chemisch behandelt sein. Insbesondere gegen Schimmel kommen oft Chemikalien zum Einsatz. Empfehlenswerter als BPC-Dielen sind WPC-Dielen, die aus anderen Holzarten als Bambus gefertigt sind. Hier ist kein besonderer chemischer Aufwand nötig.

Achte bei der Wahl der Produkte darauf, dass sie das FSC-Siegel oder das PEFC-Siegel tragen. Dies garantiert Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Sinnvoll ist ein Produkt aus WPC, wenn es Tropenholz ersetzt und wenn recycelte Kunststoffe verwendet werden. Zu diesem Ergebnis kommt etwa ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördertes Projekt. Die Studie bezieht sich nur auf WPC, doch ähnliche Schlussfolgerungen ergeben sich vermutlich auch für BPC.

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