Calciumsulfat ist ein vielseitig einsetzbarer Zusatzstoff in Lebensmitteln, in der Bauindustrie und in der Medizin. Wir erklären dir, was er kann und ob er gefährlich für die Gesundheit ist.
Calciumsulfat (E 516) ist eine chemische Verbindung aus Kalzium und Schwefel (CaSO4), die unter anderem die Lebensmittelindustrie als Zusatzstoff einsetzt. Bei Calciumsulfat handelt es sich um einen natürlichen Bestandteil von Lebensmitteln, der anderen Lebensmitteln zugesetzt wird. Calciumsulfat ist laut Netdoktor lebensnotwendig für den menschlichen Organismus, vor allem für das Gewebe und Immunsystem. Er hilft zudem gegen Entzündungen im Körper.
Calciumsulfat ist nötig, um Gips herzustellen. Deshalb ist Calciumsulfat auch ein wichtiger Stoff in der Bauindustrie.
Es gibt keine große Calciumsulfat-Produktion, da der Stoff als Nebenprodukt in der Industrie anfällt:
- Als Nebenprodukt bei der Herstellung von Weinsäure (enthalten in Trauben und in Wein, auch als Zusatzstoff unter E 334 bekannt)
- Bei der Herstellung von Zitronensäure (enthalten in verschiedenen Zitrusfrüchten, bekannt als E 330)
- Als Dihydrat (Gips) bei Abwasserreinigungsprozessen (Teil der „Härte“ in kalkhaltigem, harten Wasser)
Calciumsulfat (E516) und seine Verwendung
Verwendungen in der Lebensmittelindustrie:
- Backmischungen: Hier hat das Calciumsulfat die Aufgabe eines Säureregulators, Stabilisators und Festigungsmittel für den Teig. Zudem fördert es in Brot die Vermehrung von Hefekulturen.
- Konserven: Auch hier wirkt es als Festigungsmittel für Tomaten, Kartoffeln, Karotten, Bohnen und Paprika.
- Es ist ein Trägerstoff, zum Beispiel für Lebensmittelfarbe.
- Tofu: Calciumsulfat wird häufig als Gerinnungsmittel für Tofu eingesetzt und macht ihn schnittfest. Mittlerweile verwenden viele Hersteller aber auch Bittersalz oder Kombucha-Pilz.
- Nahrungsergänzungsmittel: Manche industrielle Lebensmittel – vor allem solche für Kinder – werben mit „extra viel Calcium“. Da der Körper das Calciumsulfat sehr leicht aufnimmt, fügen viele Hersteller es Lebensmitteln zu, wie etwa Cornflakes. Es ist eine gute Quelle für Calcium. Trotzdem sind viele dieser industriellen Lebensmittel nicht gesund, da sie besonders viel Zucker und andere ungesunde Zusatzstoffe enthalten.
Weitere Verwendung:
- Baustoffsektor: Calciumsulfat ist ein wichtiger Rohstoff im Baugewerbe, da es in seiner wasserkristallinen Form zu Gips wird. Einsatzgebiete sind unter anderem die Herstellung und Verarbeitung von Fliesen, Putz, Gipsplatten und Stuck.
- Trocknungsmittel in Chemielaboren: Da es sehr preisgünstig und vielseitig einsetzbar ist, wird es zum Trocknen organischer Lösungsmittel eingesetzt.
- Medizin & Parodontologie: Calciumsulfat wird im Bereich der Zahnmedizin und Kieferchirurgie seit langer Zeit bei der Regeneration von Knochen und Gewebe eingesetzt. So lassen sich mit seiner Hilfe Sinuslifte durchführen und Zahnimplantate einsetzen.
Calciumsulfat – völlig ungefährlich?
Laut Zusatzstoffe-Online ist Calciumsulfat ohne Höchstmengenbeschränkung für Lebensmittel zugelassen, da es gesundheitlich unbedenklich sei. Eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt diese Annahme und legt keine Obergrenze fest.
Eine zu hohe Konzentration an Sulfaten, die in hartem Wasser vorhanden sein kann, kann laut derselben Studie jedoch vermehrt zu Durchfall führen. Wie sinnvoll ein Wasserfilter bei besonders hartem Wasser wirklich ist und welche anderen Methoden es gibt, zeigen wir hier: Wasser filtern: Wie sinnvoll sind Brita und Co.?
In deiner Wasserleitung kann Calciumsulfat gemeinsam mit weiteren Stoffen auch deine Rohre und Armaturen beschädigen. Um große Schäden vorzubeugen, kannst du deine Rohe entkalken lassen oder deinen Rohren hin und wieder Zitrat beifügen. Dieser Stoff ist jedoch oft bereits in Waschmitteln vorhanden, sodass dies bei normaler Wasserhärte nicht nötig ist. Deinen Wasserhahn kannst du aber auch mit ein paar einfachen Schritten auch selbst entkalken.
Weiterlesen bei Utopia:
- Calciumchlorid in Lebensmitteln: Anwendung und Wirkung des Zusatzstoffes
- Phosphorsäure (E338): Was du über den Zusatzstoff wissen musst
- Natriumcitrat (E331): Was du über den Zusatzstoff wissen musst
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