Zu viel Chlor im Trinkwasser erkennt man meist am Geruch. In Deutschland kommt Chlor im Trinkwasser aber nur selten vor. Wir zeigen dir, worauf du dennoch achten solltest.
Leitungswasser hat in Deutschland eine sehr hohe Qualität und bringt viele Vorteile gegenüber gekauftem Wasser mit sich. Du sparst du dir nicht nur den Gang zum Supermarkt, sondern vermeidest auch noch unnötigen Verpackungsmüll.
Allerdings enthält Leitungswasser auch Chlor in geringen Mengen. Das Chlor dient dazu, etwaige Keime unschädlich zu machen. Dadurch sollen vor allem Grenzwerte für Keime und sogenannte Coli-Bakterien nicht überschritten werden.
So häufig ist Chlor im Trinkwasser
Leitungswasser gehört in Deutschland zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln, weshalb du dir keine Sorgen um die Chlorkonzentration im Trinkwasser machen musst. Nach der in Deutschland geltenden Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Chlor im Trinkwasser bei 0,3 Milligramm pro Liter Wasser.
Normalerweise wird Trinkwasser nur in bestimmten Situationen mit Chlor versetzt. Beispielsweise können bei starken Regenfällen Keime ins Grundwasser gelangen. Die Böden verlieren nämlich dann ihre Filterfunktion, weil das Wasser nicht mehr einsickern kann. Chlor dient in solchen Fällen der Reinigung und Desinfektion des Trinkwassers.
So erkennst du Chlor im Trinkwasser
Chlor im Trinkwasser erkennst du vor allem am Geruch. Da wir in Deutschland normalerweise Leitungswasser mit nur wenig Chlor gewohnt sind, riechen die meisten Menschen schon eine Chlorkonzentration von 0,6 Milligramm pro Liter. Befindet sich der Chlorgehalt unter seinem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert, solltest du Chlor im Trinkwasser in Deutschland also nicht riechen können.
Aufgrund der geringen Chlormenge im Trinkwasser in Deutschland musst du das Wasser daher auch nicht auf Chlor untersuchen lassen. Wenn du es trotzdem machen möchtest, beispielsweise weil sich in deinem Haushalt Menschen befinden, die Chlor vermeiden sollten (mehr dazu weiter unten), kannst du dir online Teststreifen bestellen.
Ist Chlor im Trinkwasser gefährlich?
Ob Chlor im Trinkwasser gefährlich ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Grundsätzlich dient das Chlor der Reinigung und Desinfektion. Es soll Keime und Bakterien abtöten und eine hohe Wasserqualität garantieren. Solange die Grenzwerte eingehalten werden, gilt Chlor im Trinkwasser für gesunde Erwachsene als unbedenklich.
Allerdings sollten Schwangere, Stillende und Eltern von Säuglingen darauf achten, gechlortes Wasser zu vermeiden. Es kann im schlimmsten Fall chronische Erkrankungen auslösen und die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen. Außerdem können laut der Süddeutschen Zeitung einigen Untersuchungen zufolge hohe Chlorwerte im Trinkwasser das Krebsrisiko leicht erhöhen. Jedoch ist auch dieser Zusammenhang nicht eindeutig geklärt, und die Studiensettings sind nicht eins zu eins auf Deutschland übertragbar.
Kann gekauftes Trinkwasser Chlor enthalten?
Für gekauftes Mineralwasser ist eine Behandlung mit Chlor verboten. Dennoch ist gekauftes Mineralwasser nicht frei von Schadstoffen – denn auch in tiefen Mineralbrunnen sind Folgen der Umweltverschmutzung nachzuweisen. Beispielsweise gelangen so häufig geringe Mengen an Nitrat und Pestiziden in Mineralwasser. Wie groß diese Mengen sind, lässt sich pauschal aber nicht sagen.
Leitungswasserqualität sicherstellen
Chlor im Leitungswasser ist hierzulande also kein großes Problem. Es stellt sicher, dass das Wasser keimfrei und sicher ist. Dazu kannst auch du einen Beitrag leisten. Mit ein paar Handgriffen kannst du dafür sorgen, dass dein Leitungswasser eine hohe Qualität behält:
- Lasse eine Wartung deiner Wasserleitungen regelmäßig durch Handwerker:innen vornehmen.
- Wenn du nach einem längeren Urlaub eine Wasserleitung nicht benutzt hast, können sich dort Bakterien vermehren. Nach dem Urlaub solltest du die Wasserleitung daher erst einmal durchspülen. Öffne dazu den Hahn und lasse das Wasser 30 Sekundne lang laufen, bevor du es nutzt.
- Wenn du einen Wasserfilter installiert hast, reinige diesen regelmäßig. Der Wasserversorger ist nämlich nur für die Qualität des Wassers verantwortlich, bis es den Wasserzähler erreicht. Die weiterführenden Leitungen im Haus unterliegen deiner eigenen Verantwortung.
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