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Corporate Social Responsibility: Das bedeutet der Begriff

corporate social responsibility
Foto: CC0/pixabay/MeineMaennerwelt

Corporate Social Responsibility ist ein Konzept, bei dem Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit Flagge zeigen sollen. Aber so ganz ausgereift ist das Konzept noch nicht.

Das steckt hinter Corporate Social Responsibility: Das steckt dahinter

Corporate Social Responsiblity oder kurz CSR steht für ein Konzept, mit dem Unternehmen ihre Verantwortung für die Umwelt und die Gesellschaft ausdrücken. Unternehmen sind ein Teil der Gesellschaft und sollen mit einer CSR-Strategie demonstrieren, wie sie nachhaltig Werte schaffen können.

Diese Themen soll eine CSR-Strategie ansprechen:

  1. Interessen der Mitarbeiter: Arbeitsschutz, Gesundheitsvorsorge, Gleichbehandlung der Geschlechter, Ausbildung und Weiterbildungsangebote, flexible Arbeitszeitmodelle
  2. Verantwortung gegenüber Lieferanten: Wie transparent ist die Lieferkette? Unternehmen in den Industriestaaten dürfen sich nicht vor ihrer Verantwortung gegenüber Lieferanten, vor allem aus dem globalen Süden freisprechen. Sie sollten ermöglichen, dass die Arbeiter faire Löhne erhalten und unter zumutbaren Bedingungen arbeiten. Kann das Unternehmen Kinderarbeit ausschließen?
  3. Gesellschaftliches Umfeld: Engagiert sich das Unternehmen für das Gemeinwohl und Umweltschutz? Politische Aspekte: transparente Lobbyarbeit, erhält das Unternehmen Subventionen oder unterstützt es durch Spenden Parteien?
  4. Umwelt- und Klimaschutz:  Arbeitet der Betrieb CO2-neutral? Wenn nicht, was kann das Unternehmen tun, um dies zu erreichen? Nutzt das Unternehmen erneuerbare Energien, handelt es mit CO2-Zertifikaten? Wie kann das Unternehmen Müll vermeiden? Arbeitet der Betrieb möglichst energieeffizient? Wie kann das Unternehmen seinen Fuhrpark oder Geschäftswagen auf klimaschonendere Alternativen umstellen? 
  5. Wie nachhaltig sind die Produkte: Können sie recycelt werden, gibt es die Möglichkeit der Wiederverwendung, zum Beispiel mit Cradle-to-Cradle-Konzepten? Sind sie mit Bio-Siegeln zertifiziert? Entstehen umweltschädliche Stoffe an und wie kann das Unternehmen dies künftig vermeiden? Wie verbraucherfreundlich sind die Produkte?

Corporate Social Responsibility: Viele Abkürzungen für fast den gleichen Inhalt

CSR, die Strategie erstellt jedes Unternehmen selbst.
CSR, die Strategie erstellt jedes Unternehmen selbst.
(Foto: CC0/pixabay/rawpixel)

In einem CSR-Konzept erläutern die Unternehmen, wie sie ihre Verantwortung umsetzen. Im Management-Sprachgebrauch findest du weitere Begriffe und Abkürzungen, die das gleiche bedeuten wie CSR:

  • Corporate Responsibility (CR): Das heißt übersetzt „unternehmerische Verantwortung“.
  • Nachhaltigkeitsstrategie, wobei Nachhaltigkeit nicht nur heißen soll, wie „grün“ ein Unternehmen ist, sondern auch, welche ethischen Standards es von Management und Mitarbeitern einfordert.

Ein weiterer verwandter Begriff ist Corporate Citizenship. Dabei steht mehr das Engagement für gemeinnützige Organisationen oder Unterstützung von lokalen Vereinen im Mittelpunkt. Bei einem CSR-Konzept ist dies nur ein Punkt unter vielen.

Die Kriterien von Corporate Social Responsibility

Das globalen Vorgaben für die individuellen CSR-Strategien in Unternehmen sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

  • SDG: Die globalen Nachhaltigkeitsziele (englisch Sustainable Development Goals, kurz SDG) bestehen aus 17 Themenfeldern, mit denen die Vereinten Nationen Probleme der Weltbevölkerung wie Armut, Unterernährung, Chancengleichheit, Umwelt- und Klimaschutz sowie Frieden und Gerechtigkeit anpacken. Das erklärte Ziel der Staatengemeinschaft ist es, bis 2030 in jedem der Felder messbare Fortschritte zu erzielen.

Die SDG-Ziele greifen unter anderen folgende Organisation auf und formulieren daraus ebenfalls Nachhaltigkeits-Richtlinen für Unternehmen. 

  • Global Compact: Damit stellt die UN selbst eine Plattform für Unternehmen zur Verfügung, damit diese die großen Ziele der SDG für ihren Bereich umsetzen können. Mit dem Beitritt zum Global Compact verpflichten sich Unternehmen, die Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Für die SDG-Ziele speziell auf Unternehmen zugeschnitten steht die Abkürzung ESG (Environment, Social, Governance). Aktuell (Stand Juli 2019) sind etwas über 9.900 Unternehmen und Organisationen dem Pakt beigetreten.
  • OECD: Die „Leitsätzen für multinationale Unternehmen“ sind Empfehlungen der OECD-Mitgliedstaaten, wie Unternehmen ökologischen und sozialen Fortschritt weltweit fördern können.

Einen gesetzlichen Rahmen erhielt das CSR-Konzept in der EU erstmals in 2014. Die EU-Richtline bezieht sich sich wiederum unter anderem auf die OECD Leitsätze und den Global Compact. Das deutsche Parlament verabschiedete die EU-Richtlinie mit dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz in 2016.

  • Seit 2017 sind große Aktiengesellschaften (ab 500 Mitarbeiter), Banken und Versicherungen verpflichtet, in ihrer öffentlichen Berichterstattung neben der Bilanz und anderen finanziellen Kennzahlen auch über ihre CSR-Strategie zu informieren. Für alle anderen Unternehmen bleiben diese Angaben freiwillig.
  • Die Abgaben zu den CSR-Themen stehen in der sogenannten nichtfinanziellen Berichtserstattung und sind somit ein Teil des jährlichen Abschlussberichts von Unternehmen.
  • In diesem Bericht geben die Firmen Auskunft über die CSR-Themen hinaus, etwa wie sie erreichen, dass für die Herstellung ihrer Produkte bei Lieferanten die Menschenrechte gewahrt sind oder wie sie Korruption verhindern.

Corporate Social Responsibility ist ein altes Konzept aber nicht ausgereift

CSR-Berichte stehen im Internet auf den Firmensites.
CSR-Berichte stehen im Internet auf den Firmensites.
(Foto: CC0/pixabay/mohamed_hassan)

Mit der neuen gesetzlichen Regelung vereint der Gesetzgeber zwei durchaus widersprüchliche Informationen. Bislang sind Unternehmen es gewohnt, sich in ihren finanziellen Berichten möglichst profitabel darzustellen. Im  CSR-Bericht geht es darum, wie nachhaltig ein Unternehmen handelt und nicht um den schnellen Profit.

Das soll zum Umdenken in den Managementetagen führen. Denn es bedeutet, dass die Öffentlichkeit sich über Unternehmen informieren kann. Auf den Firmenseiten im Internet kannst du im Jahresbericht oder auf einer eigenen Seite die Nachhaltigkeitsstrategie nachlesen. So erfährst du beispielsweise, wie Hersteller mit Zulieferern oder Rohstoffen umgehen.

Das CSR-Gesetz ist noch nicht alt und es gibt noch Bedarf, es besser auszuformulieren. Germanwatch sieht außerdem einige Punkte des CSR-Gesetzes kritisch:

  • Es fehlt eine gesetzliche Handhabe, damit deutsche Unternehmen auch im Ausland die sozialen Standards einhalten.
  • Es gibt keine Möglichkeit für Dritte nachzuprüfen, ob die Maßnahmen, die das Unternehmen ergriffen hat, auch wirksam sind und das Problem gelöst haben.

Die Kontrolle der CSR-Strategie ist noch der Schwachpunkt. Denn eine Strategie aufzustellen ist das eine. Aber diese konstant durchzuhalten und sich dabei nachhaltig zu verbessern, das müssen die Unternehmen erst noch beweisen. Ähnlich äußerst sich auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC: Sie kann mit dem Jahresbericht des CRS-Anhangs nur prüfen, ob er vollständig ist, aber nicht den Inhalt.

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung analysiert seit mehreren Jahren die Nachhaltigkeitsberichte und erstellt ein Ranking. Noch in 2015 erzielten alle Automobilhersteller vorderste Plätze. Im aktuellen Bericht von 2018 rutschen die meisten ab. Das Institut sah die nötige Transparenz im Umgang mit der Abgasaffäre nicht gegeben. Bezeichnend dabei ist, dass nicht die Abgasaffäre an sich den Automobilherstellern das schlechtere Ranking einbrachte, sondern die schlechte Kommunikation.

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