Dattelzucker entsteht aus getrockneten, fein vermahlenen Datteln. Du kannst den Zucker auch ganz einfach zu Hause mit dem Backofen herstellen. Wie genau das funktioniert und warum wir Dattelzucker nur bedingt empfehlen können, erfährst du hier.
Möchtest du ohne Haushaltszucker süßen, kannst du zu Dattelzucker greifen. Dieser besteht lediglich aus getrockneten und fein vermahlenen Datteln. Dattelzucker hat eine dezentere Süßkraft als herkömmlicher Zucker, bringt dafür aber auch eine feine Karamellnote mit, die besonders gut zu süßen Backwaren passt. Möchtest du hingegen Getränke süßen, ist Dattelzucker nicht geeignet. Das feine Dattelpulver löst sich nämlich nicht in Flüssigkeit auf.
Dattelzucker selber zu machen, ist ganz einfach. Du benötigst neben den getrockneten Datteln lediglich einen Backofen und einen leistungsstarken Mixer. Im Backofen lässt du die Datteln zunächst komplett trocknen und mithilfe des Mixers pulverisierst du sie dann.
Dattelzucker selber machen: So geht's
- Zubereitung: ca. 0 Minuten
- Koch-/Backzeit: ca. 120 Minuten
- Menge: 1
- Datteln
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Halbiere die Datteln und entferne gegebenenfalls den Stein.
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Platziere die Datteln auf ein mit Backpapier oder einer nachhaltigeren Backpapier-Alternative ausgelegtem Gitterrost.
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Lass die Datteln bei 100 bis 120 Grad Celsius durchtrocknen.
Je nach Backofen und restlichem Feuchtigkeitsgehalt in den Datteln kann die Trocknung unterschiedlich lange dauern, von 60 Minuten bis zu zwei oder sogar drei Stunden.
Klemme dabei einen Holzlöffel zwischen Ofen und Ofentür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
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Die Datteln sollten im Ofen allmählich hart werden, aber nicht verbrennen. Kontrolliere sie also regelmäßig und reduziere die Hitze, wenn nötig.
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Lass die Datteln im ausgeschalteten und einen Spalt breit geöffneten Ofen über Nacht komplett auskühlen. Dadurch werden sie ganz hart.
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Gib die vollständig ausgekühlten Datteln in einen Mixer und verarbeite sie zu einem Pulver.
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Der entstandene Dattelzucker kann durch Luftfeuchtigkeit klumpen. Du kannst ihn aber trotzdem verwenden. In einem luftdicht verschlossenen Behälter ist der Dattelzucker bis zu acht Wochen haltbar.
Schlechte Ökoblianz von Datteln
Da Dattelzucker nur aus getrockneten Datteln besteht, verfügt er immerhin noch über einige gesunde Inhaltsstoffe. Datteln sind zum Beispiel reich an Ballaststoffen. Allerdings beinhalten sie auch viel Fruktose.
Auch im Hinblick auf die Ökobilanz von Datteln ist es ratsam, Dattelzucker bewusst zu verwenden. Datteln stammen aus weit entfernten Gebieten wie Ägypten, dem Iran und Saudi-Arabien, sodass sie lange Transportwege zurücklegen müssen. Außerdem sind Datteln anfällig für Schädlingsbefall, weswegen oft Pestizide zum Einsatz kommen.
Wenn du deinen Dattelzucker selber machst, hast du die Möglichkeit, dafür möglichst umweltfreundliche Datteln zu kaufen. Wir empfehlen getrocknete Datteln aus biologischem Anbau, der auf chemisch-synthetische Pestizide verzichtet.
Dattelzucker selber machen: Gesünder, aber energieaufwändig
Weil die Backofenzeit lang werden kann und die Backofentür währenddessen offen steht, wodurch ständig Wärme entweicht, ist der Stromverbrauch bei der Herstellung deines eigenen Dattelzuckers recht hoch. Deshalb kann die Trocknung der Datteln im Backofen nicht nur kostspielig werden, sondern auch den ökologischen Fußabdruck vergrößern.
Mit ein paar Tipps kannst du die Öko-Bilanz selbst gemachten Dattelzuckers aber ein wenig positiver gestalten:
- Verwende keine sogenannten Soft-Datteln, sondern möglichst harte Datteln, zum Beispiel die Sorte Deglet Nour. Je härter die Datteln sind, desto weniger Zeit brauchen sie im Backofen.
- Halbiere die Datteln nicht nur, sondern schneide sie in Viertel. So trocknen sie ebenfalls schneller. Achte dann umso mehr darauf, dass die Datteln nicht verbrennen.
- Wenn du ein Dörrgerät hast, kannst du dieses benutzen. Beachte jedoch, dass die meisten Dörrgeräte beim Trocknen zwar weniger Strom verbrauchen als der Backofen, aber auch hier ist der Stromverbrauch nicht unbedingt gering.
- Um gar nicht trocknen zu müssen, kannst du die Datteln auch über Nacht einweichen und dann mit etwas Zitronensaft pürieren. So erhältst du ein Dattelmus, das du für vieles genauso anwenden kannst wie den festen Dattelzucker.
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