Nicht alle Energiespar-Tipps sind so effektiv, wie sie sein sollten. Wir haben die wirksamsten Tipps zum Energiesparen zuhause: Hier ist der Aufwand einmalig, sparen kannst du damit aber dauerhaft.
Wir haben wirksame Tipps zum Energiesparen in den eigenen vier Wänden für dich zusammengestellt, die sich ohne großen Aufwand schnell umsetzen lassen. Einmal gekümmert, musst du dir erst mal keine Gedanken mehr machen.
1. Sparduschköpfe und Durchflussbegrenzer montieren
Warmwasser wird in vielen Haushalten mittel Strom erzeugt. Das ist teuer. Dabei kannst du eine Menge sparen, wenn du Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher verwendest. Was dir dabei hilft, ist ein Durchlaufbegrenzer (z.B. Strahlregler), der die Wassermenge in den Leitungen drosselt. Auf den Wasserstrahl unter der Dusche oder am Waschbecken hat das im Normalfall keine Auswirkungen.
Strahlregler sind günstig in der Anschaffung (etwa zwölf Euro das Set) und einfach zu montieren, indem du sie auf die Armaturen aufschraubst.
Einen ähnlichen Effekt haben Sparduschköpfe in der Dusche. Schon ab circa 25 Euro kannst du einen Wassersparduschkopf kaufen, gegen deinen alten Duschkopf austauschen und dadurch die Kosten für Warmwasser bis fast um die Hälfte verringern. Da weniger Wasser aus der Düse kommt, sparst du zugleich auch beim Wasser und der Abwasserentsorgung.
Übrigens: Durchflussbegrenzer lohnen sich auch bei einer Wassererwärmung mit Gas oder Öl.
2. Heizung entlüften: einfach und wirksam
Jedes Jahr solltest du vor der Heizsaison deine Heizung entlüften – Fußbodenheizungen alle zwei bis fünf Jahre –, damit sie effizient Wärme liefern kann. Dafür lässt du bei klassischen Heizkörpern mit einem entsprechenden Schlüssel überschüssige Luft aus dem Heizkörper und machst so Platz für Wasser, das anschließend erwärmt wird und diese Wärme an den Raum abgibt. Also: Weniger heiße Luft und dafür mehr heißes Wasser in der Heizung.
Entlüften kannst du deine Heizung ganz einfach selbst, wenn du mit Heizkörpern heizt. Dafür braucht es nur wenige Handgriffe. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung liefert unser Ratgeber zu Heizung entlüften. Mitunter ist es auch sinnvoll, in der Heizung Wasser nachzufüllen.
Fußbodenheizungen selbst zu entlüften ist nicht ganz so simpel, hier raten wir im Zweifelsfall, Fachleute hinzuzuziehen.
3. Standby abschalten: Einer der wirksamsten Stromspar-Tipps
Wo ständig Strom fließt, sind die Kosten entsprechend hoch, das leuchtet ein. Dass der Standby-Modus bei Geräten ein nicht zu unterschätzender Stromfresser ist und Zusatzkosten verursacht, ist nicht immer bekannt. Auch Akkus, Trafos und Netzteile von Laptops, Lampen & Co. ziehen weiter fröhlich Strom, wenn sie nicht ausgesteckt werden. Und das kostet.
Entweder du sorgst dafür, dass alle gerade nicht benötigten Geräte wirklich aus(gesteckt) sind. Oder du lässt dir von Steckerleisten mit Ausschaltknopf helfen. Somit musst du nicht mehr eigens daran denken, die Geräte einzeln abzustecken, wie es nur die geübtesten Sparfüchse machen. Noch besser ist es, du nutzt einen Stecker mit Zeitschaltfunktion. Dieser ist ebenso leicht angebracht und hat den Vorteil, dass du gar nichts mehr aus- oder einschalten musst. Flexibler und noch sparsamer bist du allerdings, wenn du die Steckerleiste selbst nur bei Bedarf einschaltest.
4. Wirksamer Tipp zum Energiesparen: Thermo-Vorhänge
Der beste Schutz gegen Kälte ist eine moderne Baukonstruktion und Dämmung. Das hilft Wohnungsmieter:innen meist jedoch herzlich wenig. Einfach angebrachte Thermovorhänge versprechen zumindest ein wenig Isolierung und helfen dir beim Sparen.
Das Gute an den Vorhängen: Du musst sie nach dem Winter nicht wieder abhängen, da sie auch im Sommer für ein angenehmes Wohnklima sorgen und die Hitze draußen halten. Einmal montiert, hast du das ganze Jahr etwas davon und sparst zudem.
Übrigens: Auch eine nachträgliche Dämmung der Wand hinter den Heizkörpern kann – je nach Gebäudestandard – Heizenergie einsparen.
5. Effiziente Beleuchtung spart wirksam Strom
Wie du dein Zuhause beleuchtest, hat (teils) große Auswirkungen auf die Stromkosten. Dabei zählt nicht nur, wie viele Lampen du an hast, sondern auch, welche Art von Leuchtmitteln du verwendest. Faustregel: Je älter, desto schlechter.
Um zu sparen, solltest du auf LED-Lampen umsteigen. Denn: Wo eine 75-Watt-Glühlampe durch ein vergleichbares LED-Leuchtmittel ersetzt wird (900 Lumen, ca. 10 Watt), spart das bei vier Stunden Betrieb pro Tag über 20 Euro an Stromkosten im Jahr. Nimmt man alle Lampen der Wohnung zusammen, springt dabei Einiges heraus. Je heller die alten Glühlampen waren, desto größer ist die Ersparnis.
6. Heizungspumpe rechtzeitig austauschen
Ein wirksamer Tipp zum Energiesparen, der mit etwas mehr Aufwand verbunden ist, sich aber lohnt: die Heizungspumpe wechseln. In jeder klassischen Heizungsanlage befindet sich eine Umwälzpumpe, die das heiße Wasser vom Heizkessel in die Heizkörper pumpt.
Nicht selten haben Anlagen jedoch veraltete und viel zu große Pumpen, die übermäßig Strom verbrauchen. Bei ungeregelten Pumpen kann es sogar sein, dass diese auch bei geschlossenen Thermostatventilen oder außerhalb der Heizperiode weiterlaufen. Ganz ohne jeden Heizbedarf entstehen so unnötig Kosten.
Hier sind Hauseigentümer:innen gefragt und gut darin beraten, nicht erst bis zur Modernisierung der gesamten Heizanlage zu warten. Der Tausch gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe kann sich bereits vorher rechnen. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) kann man in einem Zweipersonen-Einfamilienhaus so den Betriebsstrom für die Heizungspumpe um etwa 460 Kilowattstunden pro Jahr verringern.
Was nicht bedeutet, dass ein Austausch der gesamten Heizungsanlage nicht sinnvoll wäre – nur eben deutlich aufwändiger und teurer. Der Tausch wird allerdings auf viele Haushalte sowieso zu kommen, wer etwa beim Umstieg auf die Wärmepumpe aber schnell ist, kann höhere Förderungen bekommen.
7. Kühl- und Gefriergeräte: die richtige Größe
Muss es eine große Gefriertruhe für einen Single- oder Pärchen-Haushalt sein? Nein, meist reicht auch das Gefrierfach im Kühlschrank oder ein kleineres Gerät zum Kühlen. Eine Neuanschaffung kann in manchen Fällen ein wirksamer Tipp zum Energiesparen sein. Wann sich der Kauf eines neuen Geräts lohnt, erfährst du in unserem Beitrag „Neuer Kühlschrank: Dann lohnt sich der Neukauf„.
Noch vor dem Kauf eines neuen Geräts macht es Sinn, dass du testest, wie viele Lebensmittel du tatsächlich einfrierst und anschließend auch verzehrst. Eine Liste kann dir dabei helfen; ähnlich wie bei einem Haushaltsbuch, mit dem du deine Ausgaben im Blick behältst.
8. Wirksamer Tipp: Extra Kühlgeräte abschalten
Nicht nur auf die richtige Größe deiner Kühlgeräte kommt es an, sondern auch auf die Anzahl. Eine extra Gefriertruhe im Keller mit vielen Vorräten ist wenig sinnvoll, wenn man Energie sparen möchte. Eine Gefriertruhe kann je nach Modell schnell über 300 kWh im Jahr an Strom verbrauchen. Deshalb solltest du wenn möglich auf zusätzliche Kühlschränke und Gefrierschränke oder Ähnliches verzichten.
Weitere Spartipps kannst du in diesen Beiträgen nachlesen:
- 7 echte Stromfresser, die du noch nicht auf dem Schirm hattest
- Energie sparen: 17 neue Energiespar-Tipps für den Haushalt
- Energie sparen im Homeoffice: 20 Tipps, damit es klappt
- Heizkosten sparen: Diese 20 Tipps helfen dir, günstig zu heizen
- 8 Heizfehler, die Geld kosten und Energie verschwenden
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