Ferkelkraut kannst du auf fast jeder heimischen Wiese finden. Dabei ist den wenigsten bekannt, dass alle Teile der Pflanze essbar sind. Wir verraten dir alles, was du dazu wissen musst.
Das gewöhnliche Ferkelkraut findest du in Deutschland auf den meisten Wiesen. Es gehört zur Familie der Korbblütler und heißt mit botanischem Namen Hypochaeris radicata. Das gewöhnliche Ferkelkraut ist weltweit verbreitet, überwiegend kommt es auf der Nordhalbkugel vor.
Insekten bestäuben die Pflanze und sie stellt ihnen im Frühling wertvolle Nahrung zur Verfügung. Möchtest du eine natürliche Wiese in deinem insektenfreundlichen Garten anlegen, ist Ferkelkraut eine gute Ergänzung. Vor allem für wilde Ecken eignet sich die Pflanze bestens.
Gewöhnliches Ferkelkraut erkennen
Ferkelkraut ist unscheinbar, sehr anpassungsfähig und wächst unter den verschiedensten Bedingungen. Auf trockenen Wiesen und an Waldrändern gedeiht das Ferkelkraut besonders gut.
Da du Ferkelkraut schnell mit Löwenzahn verwechseln kannst, sind hier die wichtigsten Erkennungsmerkmale:
- Ferkelkraut erreicht eine Höhe zwischen 20 und 60 Zentimetern.
- Die Blätter sind schroff gezahnt und borstig behaart. Sie wachsen bodennah und bilden eine Rosette. Nach oben hin werden die Blätter kleiner und vereinzelter und sind eher schuppenartig angeordnet.
- Auch in der Färbung unterscheiden sich die Blätter deutlich von denen des Löwenzahns: Die Blattunterseite ist gräulich bis bläulich.
- Die Stiele des Ferkelkrauts sind deutlich fester als die des Löwenzahns, dafür aber schmaler und zumeist länger. Ferkelkrautstiele haben meist mehrere Blütenansätze und sind längs gerillt. Außerdem enthält der Stiel (wie Löwenzahn) dicken Milchsaft.
- Die Hauptblütezeit von Ferkelkraut reicht von Mai bis Oktober. Löwenzahn blüht dagegen von April bis Juli.
So verwendest du Ferkelkraut
Ferkelkraut wird heute kaum noch kulinarisch verwendet. Dabei sind alle Teile genießbar. So kannst du sie verwenden und zubereiten:
Blüten:
- Die Knospen des Ferkelkrauts sind sehr intensiv im Geschmack. Sie sind bitter und etwas säuerlich zugleich. Am besten würzt du damit Salate oder herzhafte Speisen. Außerdem kannst du sie ähnlich wie Kapern auch in Salzlake, Essig oder Wein einlegen – zum Beispiel wie in unserem Rezept für Bärlauchkapern.
- Die geöffneten Blüten sind milder im Geschmack und eignen sich daher auch für Süßspeisen.
Blätter:
- Bevor die Blütenstängel wachsen, kannst du die jungen Blätter des Ferkelkrauts in einem Wildkräutersalat verarbeiten.
- Auch als Beigabe zu Gemüsesuppen oder Gemüsepfannen eignen sich die Blätter.
- Da die Blätter des Ferkelkrauts einen durchaus intensiven Geschmack haben, kannst du sie auch verwenden, um etwa Patties zu verfeinern, beispielsweise Haferflockenbratlinge oder Hirse-Bratlinge.
- Außerdem kannst du die Blätter hervorragend in einen grünen Smoothie mixen.
Wurzel:
- Am besten erntest du die Pfahlwurzel des Ferkelkrauts im Frühling, also im März oder April.
- Nachdem du die Wurzel gereinigt hast, kannst du sie in der Pfanne oder im Backofen garen – beispielsweise wie in diesem Rezept: Wurzelgemüse aus dem Ofen.
- Alternativ kannst du die Ferkelkrautwurzel auch kleinschneiden und trocknen.
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Überarbeitet von Lea Hermann
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