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Freiwilliges Ökologisches Jahr. Ein Jahr für den Umweltschutz

FÖJ
Foto: CC0 / Pixabay / ejaugsburg

Im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres kannst du dich für die Umwelt einsetzen, dich persönlich weiterentwickeln und Berufserfahrung sammeln. Wir erklären dir, was es mit dem FÖJ auf sich hat, was für Einsatzstellen es gibt und wie du dich bewirbst.

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) kann eine sinnstiftende Tätigkeit für die Zeit nach dem Abitur sein. Du kannst diese Zeit sinnvoll nutzen, um dich im Umwelt- und Naturschutz zu engagieren. Dafür kommen beispielsweise Naturschutzzentren, Bauernhöfe oder auch Klimaschutzagenturen in Frage. Im Wesentlichen setzt sich das Jahr aus zwei Hauptbestandteilen zusammen:

  • Arbeit in der Einsatzstelle: Zum Großteil besteht ein FÖJ aus der Arbeit in der Einsatzstelle. Dort arbeitest du normalerweise in Vollzeit. Vielleicht ist dir das allerdings aus persönlichen Gründen nicht möglich, zum Beispiel wegen Kinderbetreuung. In solchen Fällen ist laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auch ein Teilzeitdienst möglich.
  • Begleitende Seminare: Begleitend zu deiner Arbeit finden auch 25 Seminartage im Rahmen deines FÖJ statt. Sie dienen der politischen Bildung in Bezug auf Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsthemen sowie der persönlichen Reflexion deines Freiwilligendienstes.

Das FÖJ richtet sich an junge Menschen zwischen 16 Jahren und 27 Jahren. In der Regel nimmt der Freiwilligendienst zwölf Monate in Anspruch und startet immer zum 1. September.

Was für Einsatzstellen gibt es?

Von Waldkindergärten über Forstämter bis hin zu Bauernhöfen – die FÖJ-Einsatzstellen sind viefältig.
Von Waldkindergärten über Forstämter bis hin zu Bauernhöfen – die FÖJ-Einsatzstellen sind viefältig.
(Foto: CC0 / Pixabay / TheOtherKev)

Es gibt vielfältige Einsatzstellen für das FÖJ, sodass für jeden Geschmack das Richtige dabei ist. Die Bewerbung und Organisation erfolgt in der Regel über den entsprechenden FÖJ-Träger. Insgesamt existieren etwa 50 davon bundesweit. Online findest du eine Übersicht über die verschiedenen Organisationen, die nach Bundesländern geordnet ist. Zu den gängigen Bereichen für mögliche Einsatzstellen gehören beispielsweise:

  • Naturschutz (zum Beispiel Naturschutzzentren)
  • Umweltbildung (zum Beispiel Waldkindergarten, Bildungszentren, Museen)
  • Tierschutz (zum Beispiel Tierheime, Artenschutzstationen)
  • Land- und Forstwirtschaft (zum Beispiel Forstämter oder Bauernhöfe)
  • Wissenschaft und Forschung (zum Beispiel Hochschulen)

Über deinen FÖJ-Träger beziehungsweise die Einsatzstelle bist du gesetzlich sozialversichert. Soweit du unter 25 Jahre alt bist, hast du auch zusätzlich Anspruch auf Kindergeld. Neben einem Taschengeld können je nach Einsatzstelle auch eine Unterkunft und gegebenenfalls Arbeitskleidung gestellt werden. Kläre alle diesbezüglichen Fragen am besten vorab mit deinem beziehungsweise deiner zukünftigen Arbeitgeber:in ab.

Gründe für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr

Ein FÖJ leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Umwelt, sondern dient auch der Persönlichkeitsentwicklung.
Ein FÖJ leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Umwelt, sondern dient auch der Persönlichkeitsentwicklung.
(Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Es gibt gute Gründe, sich nach dem Abitur oder im Studium für eine Auszeit in Form eines FÖJ zu entscheiden. Schließlich sammelst du dabei nicht nur praktische Erfahrungen, sondern kannst dich auch persönlich weiterentwickeln. Das sind drei wichtige Gründe für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr:

  • Engagement für den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz: Ganz egal, für welche Art von Einsatzstelle du dich entscheidest – du leistest in jedem Fall einen wichtigen Beitrag für Natur und Umwelt. Damit kannst du zum Vorbild für andere junge Menschen werden.
  • Berufserfahrung sammeln: Oft stellt das FÖJ eine erste Berührung mit dem Berufsleben dar. Du lernst den Arbeitsalltag kennen und machst deine ersten praktischen Erfahrungen. Auch kannst du deinen Horizont im Hinblick auf deine berufliche Laufbahn erweitern. Zum Teil lässt sich der Freiwilligendienst auch für manche Ausbildungs- und Studiengänge als Pflichtpraktikum oder Wartesemester anrechnen.
  • Persönlichkeitsentwicklung: Ein FÖJ verlangt dir einiges an Selbstständigkeit ab: Manche Teilnehmer:innen ziehen zum ersten Mal von zu Hause aus, beginnen den neuen Lebensabschnitt in einer fremden Stadt oder müssen sich den Herausforderungen in der Einsatzstelle stellen. Vermutlich wirst du zum Teil auch an deine Grenzen gehen müssen. Erfolgserlebnisse können dabei aber dein Selbstbewusstsein stärken.

Bewerbung für einen Freiwilligendienst

In der Regel besteht das Bewerbungsverfahren für ein FÖJ aus fünf Schritten.
In der Regel besteht das Bewerbungsverfahren für ein FÖJ aus fünf Schritten.
(Foto: CC0 / Pixabay / loufre)

Möchtest du dich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bewerben, solltest du dich bei deinem Träger über den genauen Ablauf des Bewerbungsverfahrens informieren. Je nach Bundesland kann die Vorgehensweise nämlich ein wenig variieren. So ist beispielsweise in Baden-Württemberg vorgesehen, dass Bewerber:innen zunächst einige Tage in der Einsatzstelle hospitieren, bevor sie ihr FÖJ antreten können. In Niedersachsen ist dies dagegen eher unüblich. In der Regel besteht das Bewerbungsverfahren jedoch aus den gleichen grundlegenden Schritten:

  1. Lebenslauf vorbereiten: Im ersten Schritt ist es wichtig, dass du einen tabellarischen Lebenslauf vorbereitest. Schließlich möchten sowohl die Träger als auch die Einsatzstellen sich ein Bild von ihren zukünftigen Freiwilligen machen.
  2. Einsatzstelle aussuchen: Über die Online-Portale der FÖJ-Träger kannst du dich informieren, welche Einsatzstellen es in welchen Arbeitsbereichen gibt. Deine Suche kannst du dabei meist auf die gewünschte Region und Themenfelder, die dich interessieren, eingrenzen. Es ist ratsam, sich mehrere Einsatzstellen auszusuchen. Schließlich bist du meist nicht der oder die einzige Bewerber:in.
  3. Motivationsschreiben formulieren: Hast du die passende Stelle für dich gefunden, ist es an der Zeit, ein Motivationsschreiben zu verfassen. Überlege dir genau, warum du dich für die jeweilige Einsatzstelle interessierst, aus welchen Gründen du ein FÖJ machen möchtest und welche Fähigkeiten und Kenntnisse du mitbringst.
  4. Bewerbung über das Online-Portal des Trägers: Anschließend musst du über das Online-Portal des zuständigen FÖJ-Trägers eine Bewerbung schreiben. Dort sollst du einige persönliche Angaben über dich und deinen Bildungsweg machen. Außerdem wird von dir verlangt, deinen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und ein aktuelles Foto von dir hochzuladen.
  5. Vorstellungsgespräch: Am Ende steht in der Regel ein Vorstellungsgespräch. Dort hast du die Möglichkeit, deine:n zukünftige:n Arbeitgeber:in sowie die Einsatzstelle kennenzulernen und dich zu profilieren. Werdet ihr euch einig, setzt der FÖJ-Träger einen Vertrag auf, den beide Parteien unterschreiben müssen. Nun steht deinem Freiwilligendienst nichts mehr im Weg!

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