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Furan in Lebensmitteln: Das solltest du wissen

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Foto: Sven Christian Schulz / Utopia

Furan kann sich beim Erhitzen von Lebensmitteln bilden und kommt zum Beispiel manchmal bei geröstetem Kaffee vor. Fachleute warnen, dass zu viel Furan ungesund ist. Der Stoff steht sogar auf der SVHC-Liste der besonders bedenklichen Substanzen.

Furan ist eine farblose Substanz, die bereits ab 31 Grad gasförmig wird. Beim Erhitzen von Lebensmitteln kann sich Furan bilden, etwa während der Herstellung von Fertigprodukten (Konserven). Der Stoff entsteht zum Beispiel, wenn Kohlenhydrate, mehrfach ungesättigte Fettsäuren oder auch Aminosäuren von Eiweiß abgebaut werden, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Auch beim Rösten von Kaffeebohnen kann Furan entstehen – hier sind die Gehalte besonders hoch.

Furan: Wo kommt der Stoff vor?

Furan kann in geröstetem Kaffee vorkommen.
Furan kann in geröstetem Kaffee vorkommen.
(Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)

Beim Erhitzen verschiedenster Produkte kann Furan entstehen:

  • Furan kann laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Fertigprodukten stecken, „die in geschlossenen Gefäßen hohen Temperaturen ausgesetzt werden“. Dazu gehören beispielweise Konserven. Ebenso findet sich Furan teilweise in Kakao, Nüssen und Popcorn.
  • Auch in Kaffee kann Furan vorkommen. Hier haben Fachleute der European Food Safety Authority (EFSA) besonders hohe Furangehalte nachgewiesen (Studie) und mit den Ergebnissen anderer Forscher:innen zusammengefasst veröffentlicht.
  • In Säuglingsnahrung haben die Wissenschaftler:innen der EFSA-Studie ebenfalls Furan nachgewiesen.

Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den gefundenen Furangehalten: Instant-Kaffee hat kaum Furan, während frisch geröstete Kaffeebohnen am meisten Furan enthalten. Der fertig gebrühte Kaffee hat am Ende aber wieder deutlich weniger Furan als die gerösteten Bohnen selbst, da nur ein geringer Teil des Furans von den Bohnen in den Kaffee übergeht. Auch bei Baby-Nahrung weichen die Furanwerte stark voneinander ab: Sehr wenig Furan steckt in Obstgläschen, deutlich mehr Furan aber in Gläsern mit Gemüse- und/oder Fleisch. Fett- und eiweißhaltige Produkte enthalten mehr Furan als andere, erklärt das Bayrische Landesamt für Lebensmittelsicherheit (LGL).

In einigen weiteren Produkten steckt der Studie zufolge ebenfalls Furan. Allerdings sind die gefundenen Mengen äußerst gering:

  • Furan in sehr geringer Menge befindet sich laut der EFSA-Studie in Säften, Milchprodukten (zum Beispiel gezuckerter Kondensmilch) und Mais- und Reiswaffeln.
  • Auch in Bier, Fertigsuppen, Sojasauce und Fisch in der Dose haben Forscher:innen etwas Furan gefunden, heißt es in der Studie. Zudem kann sich in der Kruste von Toastbrot Furan befinden.
  • Knäckebrot, Zwieback und Haferflocken sowie Müsli enthalten laut einer Studie des LGL ebenfalls kleine Mengen an Furan.

Furan ist ungesund: Doch wie gefährlich ist Furan für die Gesundheit?

Furan steckt auch in Kakao und Haferflocken.
Furan steckt auch in Kakao und Haferflocken.
(Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)

Zu viel Furan ist ungesund, warnen Expert:innen:

  • Bereits 1995 hat die International Agency for Research on Cancer (IARC) Furan als „möglicherweise krebserzeugend für den Menschen“ eingestuft.
  • Inzwischen schreibt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass sich Furan in Tierstudien als krebserregend herausgestellt hat. Außerdem könne Furan zu Leberschäden führen.
  • Furan steht auf der SVHC-Liste der besonders kritischen Stoffe von der EU-Chemikalienagentur ECHA.
  • Unklar ist, ob Furan beim Menschen die gleichen Auswirkungen hat wie in den Tierversuchen.
  • Bisher gibt es weder gesetzliche Grenzwerte noch Richt- oder Höchstmengen für Furan in Lebensmitteln.

Für wen besteht ein Risiko durch Furan?

Wer besonders viele Lebensmittel mit Furan zu sich nimmt, für den oder die kann ein „gesundheitliches Risiko bestehen„, so das BfR. Betroffen sind vor allem Säuglinge, da die Furangehalte in Babynahrung recht hoch sind und dies in einem bestimmten Alter die Hauptnahrung der Säuglinge ist.

Die Fachleute des BfR raten dazu, erhitztes Essen immer gut umzurühren, weil dabei Furan aus dem Essen entweichen kann. So wird die aufgenommene Menge an Furan über das Essen verringert. Außerdem solltest du Essen nicht zu stark erhitzen: Toast, Brötchen und Brot sollten nicht zu dunkel gebacken werden. „Vergolden statt Verkohlen“, empfehlen die Expert:innen. Denn mit zunehmendem Röstgrad steigt auch der Furangehalt.

Wer mit frischen Lebensmitteln kocht, muss sich keine Sorgen um Furan machen, so das Fazit des BfR. Zudem sorgt eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung dafür, die Aufnahme von Furan über Lebensmittel zu verringern.

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