Ein Gartenbiotop leistet einen wertvollen Beitrag zum Schutz von Tieren und Pflanzen. Wichtige Fakten und Tipps zum Anlegen von Gartenbiotopen erfährst du hier.
Ursprünglich sind Biotope aus natürlichen Prozessen ohne menschliche Einwirkung entstanden. Dieser natürliche Lebensraum geht jedoch aufgrund der Urbanisierung immer weiter zurück. Dort, wo früher Wiesen oder der Wald als Ökosystem dienten, befinden sich heute Häuser und Gärten. Weil ihr Lebensraum schwindet, geht auch die natürliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren immer weiter zurück. Das Artensterben hat auch negative Auswirkungen auf die Menschen: National Geographic zufolge verlieren wir damit unsere Nahrungsgrundlage, Wirtschaft, Gesundheit und Lebensqualität.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Biotope komplett aus der Landschaft verschwinden müssen. Du kannst dem entgegenwirken, indem du ein eigenes Gartenbiotop anlegst. Dabei handelt es sich wie bei einem natürlich entstandenen Biotop um einen Lebensraum mit speziellen Umweltfaktoren und Lebensgemeinschaften. Als mögliche Gartenbiotope eignen sich unter anderem:
- Teiche, Seen oder Tümpel (Mehr dazu: Teich anlegen)
- Laubhaufen oder Komposte (Mehr dazu: Kompost anlegen)
- Trockensteinmauern
- Wildblumenwiesen oder Hecken
- vertikale Gärten
- Totholz
Tipp: Du kannst auch mehrere Gartenbiotope anlegen. Beispielsweise lässt sich eine Trockensteinmauer optimal neben einer Blumenwiese platzieren. Mehr dazu: Blumenwiese anlegen und pflegen.
Nutzen eines Gartenbiotop: Diese Tiere kannst du schützen
Eine Möglichkeit, heimische Tiere und Pflanzen zu schützen, ist das Anlegen eines Gartenbiotops. Du kannst damit zum Artenschutz beitragen und die natürliche Vielfalt erhalten. Verschiedene Gartenbiotope schützen dabei unterschiedliche Tierarten:
- Trockensteinmauern bilden wichtige Rückzugsmöglichkeiten für Eidechsen. Laut NABU ist beispielsweise die Zauneidechse durch den schwindenden Lebensraum zunehmend bedroht. Du kannst durch ein Gartenbiotop zu ihrem Schutz beitragen. Platzierst du neben der Mauer noch ein Sandbeet, schaffst du zudem Raum für die Eiablage der Eidechsen.
- Laubhaufen sind Abfall und müssen entsorgt werden? Im Gegenteil! Wenn du die Laubhaufen in deinem Garten über den Winter bestehen lässt, bietest du vielen Tieren einen Unterschlupf. Igel im Garten, aber zum Beispiel auch Mäuse oder Raupen überwintern dort und sind auf den Lebensraum angewiesen.
- Auch Totholz wirkt zunächst unbelebt und überflüssig. Im Inneren der Baumstämme tummelt sich jedoch das Leben. Die toten Äste dienen als wichtige Nistplätze und Unterschlupf für Käfer und Wildbienen.
- Vor allem Teiche und Seen sind wertvolle Gartenbiotope. Die Wasserquellen in der Natur werden immer weniger. Beispielsweise werden Feuchtgebiete zunehmend trockengelegt. Hinzu kommen klimabedingte Hitzewellen und Dürreperioden. So stellt vor allem der Sommer eine Herausforderung für wildlebende Tiere dar. Durch einen Gartenteich kannst du wichtige Trinkquellen und Erfrischungen für beispielsweise Vögel und Bienen schaffen. Auch Frösche, Libellen und Molche fühlen sich in diesem angelegten Gartenbiotop wohl.
Gartenbiotop anlegen: 5 Tipps
- Ziel des Gartenbiotops ist es, den heimischen Tieren einen Lebensraum zu bieten. Verwende daher nur heimische Pflanzenarten, da sie die besten Unterkünfte und Nahrungsquellen darstellen: In und an einem Teich wachsen beispielsweise Seerosen, Schilf oder Binsen. Eine Wiese aus Wildblumen kann unter anderem aus Eisenhut, Hornklee oder Wiesensalbei bestehen. Darüber freuen sich Hummeln, Bienen und Schmetterlinge.
- Entscheidend in deinem angelegten Gartenbiotop ist zudem die biologische Vielfalt. Kombiniere zum Beispiel Pflanzen, die früh blühen (zum Beispiel Kriechender Günsel, Waldmeister und Lungenkraut) mit Blumen mit später Blüte (wie Rotklee oder Kornblumen). Die Pflanzenvielfalt sorgt beispielsweise dafür, dass die Insekten vom Frühling bis zum Herbst mit Nahrung versorgt sind.
- Verwende dabei möglichst Pflanzenarten, die auf den Teich abgestimmt sind. So kann dein Gartenbiotop ein eigenes ökologisches Gleichgewicht entwickeln und braucht weniger zusätzliche Pflege. Schilf ist beispielsweise eine beliebte Filterpflanze, die übermäßige Algenbildung in Teichen verhindern kann. Für Teiche mit Folie ist die Pflanze aber weniger geeignet, weil sie die Folie beschädigen kann. Lasse dich am besten in Gartencentern oder Fachgeschäften dazu beraten, welche Pflanzen zu deinem Teich passen.
- Du hast nur einen kleinen Garten oder Balkon und möchtest trotzdem Lebensraum für Tiere schaffen? Kein Problem! Du kannst auch auf kleinstem Raum ein Gartenbiotop anlegen. Beispielsweise nehmen ein Laubhaufen, Totholz oder ein vertikaler Garten nur wenig Fläche in Anspruch. Trotzdem schaffst du naturnahe Rückzugsmöglichkeiten für die tierischen Besucher in deinem Garten.
- Möchtest du jedoch ein Gartenbiotop aus Wasser anlegen, solltest du eine größere Fläche einplanen. Damit aus deinem Teich oder See ein eigenständiges Biotop wird, ist eine bestimmte Größe und Wassertiefe erforderlich. Zusätzlich solltest du bedenken, ob du Tiere in deinem angelegten Gartenbiotop halten möchtest. Für Fische muss das Wasser beispielsweise mindestens einen Meter tief sein, damit sie sicher überwintern können. Zudem ist ein künstlicher Wasserfilter erforderlich, da die Fische den Teich mit zusätzlichen Nährstoffen versetzen. Mehr Tipps: Teich anlegen: Einfache Anleitung für einen ökologischen Gartenteich
Was ist ein Biotop?
Ein Gartenbiotop ist eine Art von Biotop. Der Begriff bezeichnet einen begrenzten Lebensraum, der sich durch bestimmte Eigenschaften auszeichnet. Dabei ist die Ausprägung und Kombination verschiedener Umweltfaktoren entscheidend. Zum einen bestimmen klimatische Faktoren wie beispielsweise Licht, Wärme und Feuchtigkeit den Lebensraum.
Zum anderen wird das Biotop von zusätzlichen Faktoren wie Sauerstoff- und Nährstoffgehalt oder Wasser- und Windverhältnissen geprägt. Durch seine spezifischen Eigenschaften hebt sich ein Biotop von seiner Umgebung ab. Als einzigartiger Lebensraum beherbergt es eine Gruppe von Lebewesen, die genau an diese Umweltfaktoren angepasst sind.
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