Reich an Omega-3-Fettsäuren: Leinöl wird oft als regionales Superfood beworben und ist besonders bei Veganer:innen und Gesundheitsbewussten beliebt. Doch wie gesund sind die Produkte im Handel wirklich? Öko-Test hat 20 Bio-Leinöle untersucht und entdeckte in einigen Ölen unerwünschte Schadstoffe. Gleichzeitig zeigen viele Leinöle, dass es auch ohne gesundheitsschädliche Substanzen geht.
Leinöl ist eines der nährstoffreichsten Pflanzenöle überhaupt. Es liefert besonders viele Omega-3-Fettsäuren und eignet sich als Zutat für kalte Gerichte wie Salate, Dips oder auch Smoothies. Doch so gesund das Image auch ist – in puncto Schadstoffen zeigt die aktuelle Untersuchung von Öko-Test, dass nicht jedes Leinöl hält, was es verspricht.
Öko-Test prüft Bio-Leinöl auf Schadstoffe
Die Verbraucherschützer:innen überprüften 20 Bio-Leinöle aus Supermärkten, Drogerien, Discountern und Bioläden. Neben der Sensorik – also Geschmack und Geruch – untersuchte ein Labor die Produkte auf die grundsätzliche Qualität, Pestizide, Mineralölbestandteile (MOSH/MOAH), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und weitere bedenkliche Rückstände. Auch die Angaben auf den Verpackungen sah sich Öko-Test genauer an.
Die gute Nachricht: Fast die Hälfte aller Produkte kann mit der Bestnote „sehr gut“ überzeugen.
Leinöl bei Öko-Test: Viele günstige Produkte überzeugen
Die aktuellen Öko-Test-Ergebnisse beweisen: Qualität muss nicht immer teuer sein. Das „Dennree Leinöl kaltgepresst“ überzeugt mit sehr guten Inhaltsstoffen und kostet nur 1,59 Euro pro 250 Milliliter – es zählt damit nicht nur zu den Testsiegern, sondern ist auch der Preis-Leistungs-Sieger im Test.
Ebenfalls bei den Testsiegern mit dabei: das „Alnatura Leinöl nativ“ (1,99 Euro/250 ml) und das „dm Bio Leinöl kaltgepresst“ (1,65 Euro/250 ml). Alle drei Produkte sind frei von jeglichen Pestiziden und enthalten maximal Spuren von Mineralöl, die Öko-Test als gesundheitlich unbedenklich einstuft.
Leinöle von Lidl und Netto fallen im Test durch
Weniger erfreulich sieht es am anderen Ende der Tabelle aus. Gleich fünf Leinöle fallen durch – etwas das „Vita D’or Bio Leinöl“ von Lidl und das „BioBio Natives Leinöl kalt gepresst„ von Netto. Beide erhalten die Gesamtnote „mangelhaft„.
Bei Netto entdeckte das Labor gleich zwei Pestizide: Thiabendazol, das als wahrscheinlich krebserregend und hormonwirksam gilt sowie ein Pestizid, das als fruchtschädigend eingestuft wird. Im Bio-Leinöl von Lidl fanden sich dagegen erhöhte Mengen an Mineralölbestandteilen (MOSH). Diese gesättigten Kohlenwasserstoffe können sich im Körper anreichern – mit noch unklaren gesundheitlichen Folgen.
In der Kritik: Mineralöl und weite Transportwege
Insgesamt zeigt der Test, dass viele Hersteller das Problem mit Mineralölrückständen inzwischen besser im Griff haben. In nur vier Leinölen stellte das Labor einen stark erhöhten Gehalt an Mineralölen fest. In fünf weiteren Produkten stuft Öko-Test die gefundenen Rückstände als „erhöht“ ein. Nur in einem Produkt fanden die Tester:innen die besonders bedenklicheren MOAH-Verbindungen, von denen einige krebserregend sind. Trotzdem sollten auch diese Hersteller zukünftig daran arbeiten, Mineralölrückstände im Produkt zu minimieren. Schließlich zeigen die Testergebnisse, dass ein mineralölfreies Leinöl durchaus möglich ist.
Kritisch sieht Öko-Test auch die Herkunft der Rohstoffe. Die meisten Leinsaaten stammen aus Kasachstan, nur wenige aus EU-Ländern. Das Dm Bio Leinöl sticht hier positiv hervor – seine Leinsaat kommt aus Österreich und Frankreich und hat somit eine wesentlich bessere Ökobilanz als andere Produkte.
Alle Details sowie die Testergebnisse kannst du in der Öko-Test-Ausgabe 11/25 sowie online auf ökotest.de nachlesen.


















