Während du im Urlaub bist, können sich Bakterien in den unbenutzten Wasserleitungen deiner Dusche und Spüle vermehren. In diesem Artikel erfährst du, was du nach dem Urlaub beachten musst, um dich zu schützen.
In einer (zeitweise) unbewohnten Wohnung können nicht nur Spinnweben von der Abwesenheit der Bewohner:innen zeugen, auch in den ungenutzten Wasserleitungen können sich ungebetene Gäste breit gemacht haben. Das kann auch passieren, während du im Urlaub warst: Legionellen können sich vermehren. Die Infektion damit kann laut Öko Test zum Beispiel passieren, wenn du beim Duschen oder Gesichtwaschen feinste Wassertröpfchen einatmest.
Doch mit einem einfachen Handgriff kannst du dem vorbeugen.
Was sind Legionellen?
Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die im Wasser leben und sich vermehren. Sie kommen besonders häufig in stehenden Gewässern vor, die thermisch belastet sind. Das sind zum Beispiel Seen, die von der Abwärme aus nahegelegenen Industrieanlagen erwärmt werden. Außerdem finden sie sich häufig im Schlamm oder dem Kondenswasser von Klimaanlagen. Sie gelangen über kontaminiertes Wasser in Organismen und können nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Aber auch im Trinkwasser können Legionellen vorkommen. Denn Wasserhähne, in denen das Wasser länger steht, bieten einen idealen Lebensraum für Legionellen. Besonders gut können sie sich laut dem Robert-Koch-Institut bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius vermehren. Ist es zu kalt (unter 20 Grad Celsius), können sie sich nicht mehr nennenswert vermehren und bei zu heißen Temperaturen (über 60 Grad Celsius), sterben die Bakterien ab.
Egal, wie lang deine Reise war und wie durstig du bist – trinke nicht sofort aus dem Wasserhahn, wenn du zu Hause ankommst. So kannst du eine eventuelle Legionelleninfektion vermeiden.
Symptome einer Infektion mit Legionellen
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland knapp 1.800 Fälle von Legionellose gemeldet, einer durch Legionellen verursachten Infektion, die die Atemwege befällt. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Menschen verläuft sie tödlich, insbesondere bei älteren Menschen und solche mit einem geschwächten Immunsystem. Gesunde Menschen erkranken äußerst selten schwer an der Infektion.
Die Bakterien lösen zwei Krankheitsbilder aus:
Legionärskrankheit / Legionellen-Pneumonie: Die Legionärskrankheit ist eine Form der Lungenentzündung.
Sie kann sich zeigen durch:
- Husten
- Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- schweres Krankheitsgefühl
- hohes Fieber
- Möglich sind auch Durchfall oder Verwirrtheitszustände.
Eine unbehandelte Lungenentzündung verläuft meist schwer und sollte daher immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
Die zweite Krankheit, die sich über das mit Legionellen verseuchte Wasser überträgt, ist das Pontiac-Fieber.
Dabei entstehen Symptome wie:
- Fieber
- Unwohlsein
- Kopf- und Gliederschmerzen
Das Pontiac-Fieber verursacht keine Lungenentzündung und heilt meist binnen einer Woche von selbst aus.
Nach dem Urlaub: Wie vor Legionellen schützen?
Besonders gefährliche Bereiche für eine mögliche Infektion sind große Gebäude mit langen Wasserleitungen, wie beispielsweise Krankenhäuser, Altenheime, große Hotels oder Schulen, in denen das warme Wasser mehrere Wochen lang stillstehen kann. Aber auch in deinen Wasserleitungen können Legionellen über Tage und Wochen viele pathogene Nachkommen bilden.
Prävention ist der beste Schutz gegen die Bakterien. Dafür brauchst du kein Equipment, sondern lediglich deine Hand. Kommst du nach dem Urlaub nach Hause, drehe vor der Benutzung alle Wasserhähne und die Dusche auf und lasse das Wasser auf maximaler Temperatur durchlaufen, um es durch neues auszutauschen.
Wenige Minuten reichen, um die Bakterien auszuspülen und wieder genießbares Wasser in die Leitungen zu bringen. Wie Öko Test schreibt, genügt es in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus, etwa zehn Liter ablaufen zu lassen, um das Wasser auszutauschen.
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