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Giftiger Weberknecht: Echte Gefahr oder bloß ein Mythos?

Weberknecht giftig
Foto: CC0 / Pixabay / BlueSeaShell

Sind Weberknechte giftig? In diesem Artikel erfährst du mehr über Weberknechte und darüber, ob sie wirklich eine Gefahr oder sogar nützliche Tiere sind.

Je nach Region sind Weberknechte unter einem anderen Namen bekannt, wie Schneider, Schuster oder Waldschreit. Ihr lateinischer Name lautet Opiliones. Es gibt dem NABU zufolge 40 verschiedene Arten von Weberknechten in Deutschland, die man häufig in Kellern, Gärten oder Garagen antrifft.

Vielleicht ist dir schonmal zu Ohren gekommen, dass Weberknechte giftig sein sollen. Wir klären die Lage.

Unterschiede zu Spinnen

Auf den ersten Blick sehen Weberknechte mit ihren acht langen Beinen Spinnen sehr ähnlich, was vielleicht der Ursprung des Mythos ist, dass der Weberknecht giftig ist. Tatsächlich gehören Weberknechte auch zu den Spinnentieren. Doch es gibt laut dem NABU einige Unterschiede zwischen den beiden Arten:

  • Weberknechte haben im Gegensatz zu Spinnen keinen zweigeteilten, sondern einen recht kompakten Körper.
  • Auch bauen sie anders als Spinnen keine Netze. 
  • Sie haben keine acht, sondern nur zwei Augen, die sich für eine Rundumsicht erhöht auf einem kleinen Hügel befinden.
  • An ihren Beinen befinden sich zudem Sollbruchstellen. Sie können bei Gefahr ein Bein abwerfen, das Feinde ablenken sollen, während sie fliehen. 

Ist der Weberknecht giftig?

Ist der Weberknecht giftig?
Ist der Weberknecht giftig?
(Foto: CC0 / Pixabay / lppicture)

Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Weberknechten und anderen Spinnen ist, dass Weberknechte keine Giftdrüsen, sondern nur Stinkdrüsen besitzen. Daraus sondern sie ein stinkendes Sekret ab, mit dem sie ihre Feinde vertreiben, betäuben oder töten können. Für den Menschen ist dieses Sekret aber ungefährlich und der Weberknecht daher nicht giftig. Außerdem dienen ihre Kieferklauen nur zum Fressen und sind nicht stark genug, unsere Haut zu durchdringen. Weberknechte sind also für uns harmlos. 

Weberknechte als nützliche Tiere

Weberknechte sind nicht nur absolut ungefährlich für uns Menschen, sondern können sogar sehr nützlich Tiere sein. Denn sie ernähren sich beispielsweise im Garten von toten Insekten und Pflanzenmaterialien und verwerten somit diese Überreste. Als Nützlinge erweisen sie sich auch dadurch, dass sie Schädlinge wie Blattläuse und Thripse fressen.

Solltest du Weberknechte im Haus antreffen, solltest du die Tiere daher nicht töten, sondern möglichst einfangen und freilassen. Die Spinnweben kannst du entfernen.

Warum du auch Spinnen generell nicht töten solltest, erfährst du in unserem Artikel Kein Grund zur Panik: Darum solltest du Spinnen nicht töten.

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