Das Glühwürmchen glüht nicht, es leuchtet. Aber warum eigentlich? Und warum sollten wir die Leuchtkäfer in unserem Garten fördern?
Glühwürmchen könnten sich über ihre Namensgebung ärgern, denn sie wird ihnen nicht gerecht. Sie sind nämlich gar keine Würmer, sondern gehören zu der Familie der Leuchtkäfer. Der Name hat sich eingebürgert, weil das Weibchen mancher Arten eben wie ein großer Wurm aussieht.
Weltweit gibt es 2.000 verschiedene Arten von Leuchtkäfern. In unseren Breiten gibt es den kleinen Leuchtkäfer, den Große Leuchtkäfer und der Kurzflügel-Leuchtkäfer. Je nach Art können beide, oder nur das Weibchen leuchten.
Sowohl das Weibchen, als auch das Männchen sind tagsüber eher unscheinbare Insekten. Sie sind klein, entweder geflügelt oder auch nicht, braun und ohne auffallende Muster. In warmen Sommernächten allerdings, meist nach 22 Uhr, fangen sie an kräftig grün-gelb zu leuchten. Rund um den Johannistag am 24. Juni sind sie besonders aktiv.
Warum leuchten Glühwürmchen?
Für Glühwürmchen ist Juni der Höhepunkt ihres Lebens, nämlich der Paarungsmonat. Männchen fliegen aus, um Partnerinnen zu suchen und leuchten, damit diese sie wahrnehmen können. Können nur die Weibchen leuchten, sitzen sie auf Blättern in der Nähe des Bodens und leuchten aus aller Kraft, um von den Männchen nicht übersehen zu werden. Dabei hat jede Art ihr eigenes Leuchtsignal. So vermeiden sie, sich mit einer fremden Art zu paaren, indem sie zum Beispiel in unterschiedlichen Rhythmen leuchten.
Die seltene Gabe des Leuchtens im Tierreich nennt man Biolumineszenz. Neben den Glühwürmchen können auch Quallen, Korallen und Pilze „kaltes Licht“ erzeugen, also Licht, das nicht durch Wärme, sondern Chemie aufleuchtet. Bei dem chemischen Vorgang werden im Körper der Organismen Elektronen angeregt. Bei den Glühwürmchen übernimmt diese Anregung die Carbonsäure Luciferin. Es reagiert mit Sauerstoff und gibt Energie ab, welche schließlich in Licht umgewandelt wird. Wie so oft bei der Biochemie ist die Luciferin-Sauerstoff-Reaktion ein komplexer Vorgang, bei dem Energie auch in Form von Wärme verloren geht. Gleichzetig ist es trotzdem ein effizienter Vorgang: Ungefähr 40 Prozent der Energie wandelt sich zum Licht um. Das entspricht einer handelsüblichen LED Glühbirne!
Darum solltest du Glühwürmchen in deinem Garten haben
Das Glühwürmchen kann zum Helfer gegen eine Schneckenplage werden. Er ist beim Hobbygärtner:innen sehr beliebt, da sich die Larven des Leuchtkäfers von Schnecken ernähren. Dabei ist es ihnen gleich, ob die Schnecke nackt ist oder ein Häuschen hat.
Zudem ist ein Schwarm von Glühwürmchen sehr romantisch und sicher DAS Ding bei einem Date im Freien. In einem natürlich und nachhaltig bepflanzten Garten, bekommst du die leuchtende Romantik schon leichter. Hier ein paar Tipps, viel Glück!
- Verzichte auf Pestizide, denn sie töten auch die Käfer. Hier findest du Rezepte für natürliche Pflanzenschutzmittel: Natürlicher Pflanzenschutz im Garten und auf dem Balkon
- Pflanze heimische Arten. Lass eine Ecke deines Gartens mit Wildpflanzen zuwuchern.
- Schaffe naturnahe Strukturen wie Trockensteinmauern, Steinhaufen, Asthaufen, Wiesen und Laubhecken.
- Lass deinen Garten nachts ruhig dunkel. Das hilft auch anderen Insekten und Tieren sich zurecht zu finden. Mehr dazu unter Lichtverschmutzung: So beeinflusst sie Menschen, Insekten und andere Tiere
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