Der Green Friday verspricht das Prinzip des Black Friday umzudrehen: Nicht (nur) die Kund:innen sollen von den Rabattschlachten vor Weihnachten profitieren, sondern auch die Natur. Am 25. November 2022 sind einige deutsche Shops mit speziellen Green-Friday-Angeboten dabei.
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Ende November findet erneut der berühmt-berüchtigte Black Friday statt: Hunderte Shops bieten on- und offline ihre – oft nur vermeintlichen – Schnäppchen an und machen innerhalb weniger Stunden Millionenumsätze. Oft wird der Aktionstag auf ein Wochenende oder sogar eine ganze Woche verlängert.
Die Werbung verspricht, dass Käufer:innen am ’schwarzen Freitag‘ von satten Rabatten profitieren – doch wo bleibt dabei die Umwelt? Hier kommt der Green Friday ins Spiel: Er will als Gegenmodell zum Black Friday verstanden werden. Ähnliche Ziele verfolgen auch der White Monday, der Giving Tuesday oder der radikalere Kauf-nix-Tag.
Green Friday: Ein Shirt für mich, eine Spende für dich
Am ‚grünen Freitag‘ soll auch die Umwelt von unserer Kauflust profitieren. Wie genau, das bleibt den einzelnen Händlern überlassen: Manche pflanzen Bäume, andere spenden den Gewinn für soziale Zwecke. Ist der Green Friday also der bessere Black Friday? Mit der Lizenz zum Geldausgeben bei gutem Gewissen?
Eines steht außer Frage: Der Green Friday lenkt den Blick auf nachhaltigeren Konsum. Es geht darum, mit dem eigenen Einkauf auch einen Nutzen für Umwelt und Klima zu schaffen. Deshalb beteiligen sich bislang vor allem Unternehmen bei dem Aktionstag, die sich auch sonst um Nachhaltigkeit bemühen oder Teil einer (eher) nachhaltigen Branche sind.
In manchen Shops, die einen Green Friday anbieten, profitiert nur die Umwelt vom Einkauf. Manchmal gibt es aber auch für dich als Käufer:in einen Rabatt. Meist liegt der Nachlass zwar nicht bei über 50 Prozent, wie es manches Black-Friday-Angebot verspricht, aber 20 oder 30 Prozent kannst du auch bei Green-Friday-Angeboten sparen – und natürlich zugleich etwas für die Umwelt tun.
Diese Shops sind beim Green Friday dabei
Der Green Friday hat sich zwar längst noch nicht so durchgesetzt wie sein schwarzer Zwilling. Trotzdem machen bereits einige Händler mit. Hier findest du eine Auswahl an teilnehmenden grünen Shops:
4Peoplewhocare: Der Kosmetik-Shop bietet ein spezielles Green Friday Set an. Pro Kauf sollen vier Quadratmeter Blühwiese gepflanzt werden. Für alle anderen Produkte ist es während der Aktion ein Quadratmeter.
Aho: Der Online-Shop für Bio-Lebensmittel gibt in der Green Week 20% Rabatt auf alles. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Armedangels: Statt Green Friday veranstaltet das Modelabel Armedangels den ganzen November lang die Aktion „Slow-Vember“. Auf ausgewählte Produkte gibt es 20% Rabatt. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Dille & Kamille: Als Gegensignal zum Black Friday schließt das Unternehmen am 25. November sowohl seinen Online-Shop als auch die Ladengeschäfte. Die Mitarbeiter:innen sollen stattdessen der Natur mit Freiwilligenarbeit helfen.
Everdrop: Deals während der „Clean Weeks“ mit bis zu 30% Rabatt. Für jeden eingelösten Rabatt soll eine bestimmte Summe an Plastikmüll aus Küstenregionen gesammelt werden.
Glore: Bis 30. November 20 % Rabatt auf das gesamte Sortiment des Mode-Shops. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Greenforce: In der Vegan Shopping Week gibt es bis zu 35 % Rabatt auf vegane Lebensmittel von Greenforce. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Greenyogashop: Der Greenyogashop gibt während der Green Week 20% Rabatt. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Hessnatur: Bis 28. November können Kund:innen im Online-Shop selbst bestimmen, ob sie einen Rabatt erhalten oder den „gesparten“ Betrag spenden möchten.
Jojeco: 10% Rabatt auf deinen Einkauf beim Mode-Shop. Zudem werden 10% des Umsatzes aus der Aktion gespendet.
Kaffee Kooperative: Bis zum 4. Dezember gibt es 20% Rabatt auf jedes neu abgeschlossene Kaffee-Abo. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Kushel: Rabatte bis 43% auf ausgewählte Artikel. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
My Green Size: Der Shop gibt seinen Kund:innen am 25. November 25 % Rabatt auf ausgewählte Produkte – und spendet 25 % vom Gesamtumsatz der Aktion.
Nikin: Vom 25. bis 28. November pflanzt der Shop pro verkauftem Produkt zwei Bäume. Zudem erscheint eine eigene „Green Friday“-Kollektion.
Nucao: Rabatte auf Schokolade bis zum 28. November. 1% aller Einnahmen während der Green Week werden gespendet.
Shoezuu: Verschiedene Rabatte auf vegane, faire und nachhaltigere Schuhe. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Suslet: Diverse Deals auf nachhaltigere Mode bis 28. November. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Taynie: Ab 25. November startet der Periodenunterwäsche-Shop das „Green Weekend“. Ein Teil des Erlöses soll an den NABU Köln gehen.
Thokkthokk: Ausgewählte Herbstmode bis zu 50% reduziert. Eine Spenden-/Pflanzaktion oder ähnliches steht damit offenbar jedoch nicht in Verbindung.
Green Friday: Leider auch anfällig für Greenwashing
Leider ist nicht alles, was „grün“ beworben wird, auch tatsächlich nachhaltig: Mit einem eigenen Green-Friday-Angebot beteiligt sich zum Beispiel auch immer wieder die Fluggesellschaft Cathay Pacific. Sie verspricht, für alle gebuchten Flüge im Aktionszeitraum den CO2-Ausstoß kostenfrei in doppelter Höhe auszugleichen. Eine Vorstoß, den andere Fluggesellschaft prinzipiell nachahmen sollten – der aber nichts daran ändert, dass unnötige Flüge den Klimawandel vorantreiben, selbst wenn sie nachträglich kompensiert werden.
Kund:innen sollten also auch bei Green-Friday-Angeboten genau hinschauen, ob die beworbenen Produkte und Dienstleistungen tatsächlich nachhaltig sind. Oder ob eine Marke versucht, den jährlichen Kauf-dich-glücklich-Tag für Greenwashing zu missbrauchen.
Wie immer solltest du dir auch die folgenden Fragen stellen: Brauche ich das Produkt tatsächlich? Gibt es den Artikel nicht auch gebraucht oder zum Ausleihen?
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