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Gurkenwasser bei Krämpfen? Was dran ist an der Methode

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Foto: CC0 / Pixabay / PhotoMIX-Company

Gurkenwasser wird bei einem Krampf gern zur Linderung eingesetzt. Inwieweit die Wirkung des Hausmittels dabei wissenschaftlich belegt ist und was du bei der Einnahme beachten solltest, erfährst du hier.

Krämpfe sind schmerzhafte Muskelkontraktionen, die oft unerwartet auftreten und uns in den unpassendsten Momenten plagen können. Es gibt zahlreiche Hausmittel und Methoden, um Krämpfe zu lindern, und eine davon ist die Verwendung von Gurkenwasser. Aber was steckt wirklich hinter dieser Methode? Kann Gurkenwasser tatsächlich bei Krämpfen helfen?

Gurkenwasser bei Krämpfen: Elektrolytausgleich?

Um die Wirksamkeit von Gurkenwasser bei der Linderung von Krämpfen zu verstehen, ist es wichtig, zuerst die Ursachen von Muskelkrämpfen zu betrachten. Laut dem Cooper Institute legen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse nahe, dass die Ursache für Muskelkrämpfe wahrscheinlich im Nervensystem liegt.

Dabei spielen Alpha-Motorneuronen, Nerven im Gehirnstamm und Rückenmark, eine wichtige Rolle. Diese Nerven sagen den Muskeln, wann sie sich zusammenziehen sollen. Wenn Muskeln müde werden, senden die Alpha-Motorneuronen verstärkte Signale an die Muskeln. Das führt dazu, dass diese sich angespannt zusammenziehen und Krämpfe verursachen.

Dass Gurkenwasser bei einem Krampf Abhilfe schaffen könnte, wurde zunächst mit dem hohen Elektrolytgehalt der Flüssigkeit erklärt. Laut Healthline ist diese Theorie mittlerweile jedoch widerlegt: Gurkenwasser zu trinken hat demnach keinen signifikanten Einfluss auf die Elektrolytwerte. Das liegt vor allem daran, dass es sehr lange dauert, bis der Körper die Elektrolyte aus einem Getränk tatsächlich aufgenommen hat.

Dennoch gibt es mittlerweile Belege dafür, dass Gurkenwasser einen Krampf schon nach kurzer Zeit lindern kann. Dies ist jedoch auf einen anderen Wirkmechanismus zurückzuführen.

Wie Gurkenwasser bei einem Krampf tatsächlich wirkt

Gurkenwasser kann einen Krampf lindern – in nur 35 Sekunden.
Gurkenwasser kann einen Krampf lindern – in nur 35 Sekunden.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Dass Gurkenwasser einen Krampf in nur kurzer Zeit lindern kann, liegt vermutlich schlichtweg an seinem intensiven Geschmack. Dies belegt etwa eine Studie aus dem Jahr 2010. Laut den Forschenden wirkt Gurkensaft sogar schon 35 Sekunden nach der Einnahme. Der Saft stimuliert wahrscheinlich im hinteren Teil des Rachens einen Reflex. Dieser Reflex verringert nachweislich die Aktivität der Alpha-Motorneuronen, was zu einer Muskelentspannung führt.

Der Wirkmechanismus ist vermutlich vor allem auf den Essiganteil im Gurkenwasser zurückzuführen. Die genaue Funktionsweise muss jedoch noch weiter erforscht werden, um konkrete Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Falls die Theorie stimmt, musst du jedoch nicht unbedingt Gurkenwasser trinken. Laut Healthline würde es auch genügen, einfach die Essiggurken zu essen oder andere fermentierte Produkte wie Sauerkraut, Apfelessig oder Kombucha zu dir zu nehmen.

Von dem Gurkenwasser solltest du übrigens nicht mehr als 60 bis 80 Milliliter alle drei bis vier Tage zu dir nehmen. Personen mit hohem Blutdruck sollten aufgrund des hohen Salzgehalts deutlich weniger konsumieren. Auch bei bestimmten Verdauungsbeschwerden kann der hohe Säuregehalt im Gurkenwasser Probleme verursachen. Ziehe in diesem Fall deshalb vorher ärztlichen Rat hinzu.

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