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Wadenkrämpfe: Ursachen und Tipps zur Linderung

wadenkrämpfe
Foto: CC0 / Pixabay / 995645

Wadenkrämpfe lösen starke Schmerzen aus. Die Ursachen sind oftmals Durchblutungsstörungen oder Mineralstoffmangel. Hier erfährst du, wie du die Krämpfe lindern und vorbeugen kannst.

Gelegentliche Wadenkrämpfe treten bei vier von zehn Personen auf. Schwangere Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen und werden deshalb häufiger von Krämpfen heimgesucht. Aber auch ältere Menschen, deren Muskeln verkürzt sind, sind anfälliger. Außerdem können Vielsitzer oder Leistungssportler von den ungewohnten Kontraktionen im Unterschenkel betroffen sein.

So entstehen Muskelkrämpfe in den Waden

Bei einem Krampf im Unterschenkel kann die kontrahierte Muskulatur nicht mehr gelöst werden.
Bei einem Krampf im Unterschenkel kann die kontrahierte Muskulatur nicht mehr gelöst werden.
(Foto: Colourbox.de)

Unsere gessamte Muskulatur besteht aus Muskelfasern. Diese Fasern sind mit Nervenzellen verbunden, die wiederum Reize aus dem Gehirn empfangen. Wenn du dich bewegst, empfangen die Zellen also die Information, sich zusammenzuziehen. Der Muskel wird dann angespannt. Normalerweise löst sich die Entspannung wieder, sobald der Muskel nicht mehr beansprucht wird. Es tritt eine Entspannungsphase ein.

Bei einem Krampf im Unterschenkel empfängt der Muskel einen unwillkürlichen Nervenreiz. Dadurch wird die Muskulatur verkürzt und zusammengezogen. Doch diese Anspannung kann nicht mehr gelöst werden und die krampfartigen Beschwerden entstehen.

Die Schmerzen können so heftig sein, dass du nachts aus dem Schlaf gerissen wirst. Der eigentliche Krampf dauert häufig nur wenige Sekunden oder Minuten an. Die Muskelanspannung lässt dann von allein wieder nach. Doch manchmal kannst du auch noch einige Tage später fühlen, dass die Wade verhärtet ist.

Ursachen von Wadenkrämpfen

Wird die Muskulatur überansprucht, können Krämpfe entstehen.
Wird die Muskulatur überansprucht, können Krämpfe entstehen.
(Foto: CC0 / Pixabay / composita)

Die Ursache von Wadenkrämpfen sind oftmals harmlos und einfach behandelbar.

Der häufigste Auslöser von Krämpfen ist eine Störung im Elektrolythaushalt. Das bedeutet, dass im Körper ein Mangel an wichtigen Salzen und Mineralstoffen vorliegt. Dieser sorgt dafür, dass das Erregungsniveau der Muskelfasern beeinträchtigt wird, wodurch Wadenkrämpfe ausgelöst werden.

Das sind die Gründe für einen Elektrolyt-Mangel:

  • Dehydrierung kann der Auslöser für Wadenkrämpfe sein. Wenn du zu wenig Wasser aufnimmst, dich übergeben musst oder Durchfall hast, kann der Körper schnell einen Flüssigkeitsmangel erleiden und dehydrieren.
  • Starkes Schwitzen führt zu einem Mangel an Mineralstoffen. Deshalb ist es insbesondere für Sportler wichtig, genügend während des Workouts zu trinken.
  • Ein Mineralstoffmangel kann auch durch einseitige Ernährung, Diäten oder Alkohol ausgelöst werden.

Es gibt aber auch weitere Ursachen für Krämpfe im Unterschenkel:

  • Du beanspruchst deine Muskulatur ungewohnt stark, wodurch sie überlastet wird.
  • Nikotin beeinflusst die Durchblutung.
  • Schlafmangel oder Übermüdung kann ebenfalls zu Krämpfen führen.
  • Eine falsche Fußstellung oder nicht passendes Schuhwerk kann Wadenkrämpfe begünstigen.

Oftmals sind die Auslöser für eine verkrampfte Muskulatur harmlos und unbedenklich. In wenigen Fällen können Wadenkrämpfe auf eine schwerwiegende Erkrankung hinweisen. Den Arzt solltest du aufsuchen, wenn sich die Krämpfe häufen oder nicht von allein lösen – auch wenn ein Krampf ungewohnt stark ist und keine Mittel Linderung verschaffen. Dann können Diabetes, eine Schilddrüsenfehlfunktion, Nierenerkrankungen, eine Störung des Nervensystems oder Stoffwechselerkrankungen vorliegen. Aber auch Medikamente oder die Pille können Krämpfe befördern.

Krämpfe im Unterschenkel behandeln: Tipps zur Linderung und Vorbeugung

Wechselduschen beugen Wadenkrämpfe vor.
Wechselduschen beugen Wadenkrämpfe vor.
(Foto: CC0 / Pixabay / Seregas)

Wenn deine Wadenkrämpfe nicht krankheitsbedingt auftreten, kannst du die Schmerzen mit einfachen Tipps lindern.

  • Dehne deine Wade, um den Krampf zu lösen. Dafür stellst du dein Bein ab, drückst die Ferse auf den Boden und ziehst deine Zehen nach oben. So kannst du den Unterschenkel dehnen und den Schmerz lindern.
  • Versuche mit dem Bein aufzutreten. Durch die Belastung wird die Durchblutung in der Muskulatur angekurbelt und der Krampf löst sich.
  • Massiere die angespannten Bereiche sanft, um die Muskulatur zu lockern.
  • Warme Wadenwickel helfen bei einer angespannten Muskulatur. Übergieße ein Handtuch mit warmem Wasser und wringe es dann kräftig aus. Das warme Tuch löst die verkrampften Muskeln und sorgt für Entspannung.
  • Auch warme Bäder lösen Verspannungen und verkrampfte Muskeln. Badezusätze mit natürlichen Zutaten kannst du übrigens ganz leicht auch selber machen.
  • Regelmäßige Wechselduschen kurbeln die Durchblutung an: Spüle deine Unterschenkel abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser ab. So kannst du Krämpfen einfach vorbeugen.
  • Trinke viel, um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen. Nach dem Sport sind isotonische Getränke wie z. B. alkoholfreies Bier gut, um viele Elektrolyte aufzunehmen. Von Alkohol solltest du die Finger lassen, da er Magnesiummangel begünstigen kann. Kokoswasser wird zwar als mineralstoffreiche Erfrischung für Sportler beworben. Allerdings ist der Natriumgehalt zu gering, so dass der hohe Kaliumgehalt sogar zu Herzproblemen führen kann. Von der schlechten Ökobilanz ganz zu schweigen.
  • Achte darauf, dass du ausreichend Magnesium zu dir nimmst, um dein Minerstoffgehalt im Blut aufzufüllen. Besonders Vollkornprodukte und Nüsse eignen sich gut, um nach dem Sport die geleerten Magnesiumspeicher wieder aufzufüllen. In diesem Beitrag erfährst du, wozu ein Magnesiummangel noch führen kann.
  • Um Krämpfen vorzubeugen, solltest du auf ausreichend Bewegung achten. Besonders, wenn du viel am Schreibtisch sitzt, sind ausgedehnte Spaziergänge eine Wohltat für deine Waden. So kannst du die Durchblutung ankurbeln und die Muskulatur lockern.

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