Haarpflege: Die besten Tipps für schönes und gesundes Haar

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Haarpflege ist oft eine tägliche Prozedur aus Waschen, Shampoonieren, Föhnen, Einsprühen und Stylen. Dabei greifen viele zu Produkten, die mehr schaden als pflegen. Erfahre hier wie du natürlich schönes und gesundes Haar bekommst.

Haare sind so individuell wie ihre Träger und haben deswegen in der Haarpflege auch sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Die Beauty-Industrie hat deshalb einen Markt geschaffen, der so übersättigt mit verschiedensten Haarpflege-Produkten ist, dass man häufig die Orientierung verliert.

Und obwohl uns für jedes unserer Haarprobleme eine angebliche Lösung in Form von Shampoo, Conditioner, Maske oder Kur im Supermarktregal geboten wird, sind wir meist trotzdem nicht zufrieden mit unseren Haaren. Immer gibt es noch mehr zu verbessern und zu verändern, weil immer neue Produkte noch mehr versprechen.

Auf Dauer kann dieses Zuviel an Pflege Haaren und Kopfhaut mehr schaden als ihnen Gutes tun. Bei der Haarpflege ist oft weniger mehr. 

Wenn du das Gefühl hast, dass du trotz aller Pflege nicht die individuellen Bedürfnisse deiner Haare erfüllen kannst, könnten dir folgende Tipps helfen, um eine natürlich schöne und gesunde Haarpracht zu bekommen.

Haarpflege-Tipp 1: Vergiss den Mythos über seltener Haare waschen bei fettigem Haar

In der Haarpflege-Routine kannst du deine Haare so oft waschen, wie du es für nötig hältst.
In der Haarpflege-Routine kannst du deine Haare so oft waschen, wie du es für nötig hältst. (Foto: CC0 / Pixabay / planet_fox)

Wenn du unter fettigen Haaren leidest, hast du wahrscheinlich schon öfter gehört, dass du sie seltener waschen solltest. Angeblich kurbelt häufiges Waschen nämlich die Fettproduktion der Talgdrüsen in der Kopfhaut an. Doch das ist ein Mythos: Laut dem Dermatologen Dr. Kors ist es nicht grundsätzlich ein Fehler, bei der Haarpflege die Mähne häufig zu waschen. Regelmäßiges, beziehungsweise tägliches Waschen kann sogar sinnvoll sein, wenn du zu fettigem Haar oder fettiger Kopfhaut neigst. Der Experte rät, das Haar zu waschen, sobald sich die Kopfhaut unangenehm anfühlt oder du das Gefühl hast, die Haare werden fettig. Wie oft Haare waschen bei dir nötig ist, ist eine individuelle Sache. Das Wichtigste ist, dass du dich wohlfühlst. 

Haarpflege-Tipp 2: Mit den richtigen Produkten waschen

In vielen Haarpflegeprodukten steckt Chemie. Dabei kann reines Öl, z.B. Olivenöl, auch sehr pflegend sein
In vielen Haarpflegeprodukten steckt Chemie. Dabei kann reines Öl, z.B. Olivenöl, auch sehr pflegend sein (Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Egal, ob du deine Haare nun mehrere Male oder nur ein Mal die Woche wäschst: Wichtig ist, dass du dabei Produkte verwendest, die möglichst mild sind und wenige synthetische Stoffe enthalten. Diese sind häufig bedenklich für dich und die Umwelt. Dazu zählen zum Beispiel diese Inhaltsstoffe in konventioneller Kosmetik: 

  • Propylenglykol ist ein Erdölderivat, welches Feuchtigkeit binden soll. Es hat jedoch auch eine hautreizende Wirkung und kann allergische Hautreaktionen hervorrufen. Gelangt der Stoff in Gewässer, zum Beispiel durch Abwasser, verbraucht er dort Sauerstoff, den eigentlich Lebewesen benötigen. 
  • Parabene können Allergien auslösen – das gilt vor allem, wenn du Probleme mit der Haut hast. Außerdem wurde in einer Studie aus England im Gewebe von Brustkrebspatientinnen Parabene gefunden. Sie stehen daher im Verdacht Krebs zu verursachen und sind nur in einer bestimmten geringen Konzentration zugelassen. Benutzt du aber mehrere Produkte, die Parabene enthalten, kannst du diesen Grenzwert schnell überschreiten.
  • Silikone sorgen dafür, dass widerspenstiges und trockenes augenscheinlich versorgt und gepflegt wird, denn sie legen sich wie eine Schicht um die einzelnen Haare. Dadurch erscheinen sie glatt, glänzend und voluminös. Unter dieser Schicht geht es den Haaren aber meistens nicht gut, denn sie verhindert, dass wirklich pflegende Stoffe, Feuchtigkeit und Fett in die Haare eindringen können. Zunächst sorgen Silikone also für oberflächlichen Glanz und Geschmeidigkeit, aber auf Dauer führen sie zu einer Unterversorgung der Haare mit wichtigen pflegenden Stoffen, wodurch sie porös und trocken werden. Außerdem sind laut Umweltbundesamt einige Silikone ökologisch schwer abbaubar. 

Wegen dieser Inhaltsstoffe solltest du auch nicht zu Friseurshampoos greifen. Besser sind diese Alternativen

  • Greif zu Naturkosmetik-Shampoos: sie verzichten auf Silikone, Mineralöle und Parabene, verwenden keine synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe und reinigen mit milden Tensiden pflanzlichen Ursprungs und mit rein pflanzlichen Extrakten aus kontrolliert biologischem Anbau
  • Probiere für deine Haarpflege die sogenannte „No Poo“-Methode, lasse also Shampoo komplett weg. Stattdessen kannst du Lava- oder Heilerde, Roggenmehl, Kaffee oder Kastanien nutzen, um die Haare zu waschen. Diese Methode erfordert einiges an Ausprobieren und eine längere Umgewöhnungsphase, ist aber eine gute Alternative für alle, die eine sehr empfindliche Kopfhaut haben oder einfach nur Plastikverpackungen reduzieren möchten.

Grundsätzlich gilt für die Haarpflege:

  • Nicht zu viel des Produkts verwenden und nicht zu heiß waschen.
  • Die Haare nicht zu grob mit dem Handtuch trocken rubbeln.
  • Auf Föhnen entweder ganz verzichten oder nur mit niedriger oder mittlerer Temperatur föhnen. Der Abstand zum Haar sollte zudem circa 30 Zentimeter betragen – das schützt deine Haare.

Auch was nach dem Waschen für die Haarpflege benutzt wird, sollte gut überlegt sein: Dafür eignen sich zum Beispiele pure Öle wie Olivenöl, Kokosöl oder Arganöl, die du in die Spitzen einmassieren kannst. In das komplette Haar solltest es du nicht verteilen, sonst wirkt es schnell fettig. 

Haarpflege-Tipp 3: Auf zu viele Stylingprodukte verzichten

Viele Haarpflege-Produkte können deine Haare austrocknen.
Viele Haarpflege-Produkte können deine Haare austrocknen. (Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Haare glätten, locken, voluminöser oder griffiger machen? Klar, geht alles mit diversen Gerätschaften und Stylingprodukten. Kurzfristig kannst du damit deine Haare in die Form bringen, die für dich am besten und schönsten erscheint. Doch auf lange Sicht können Styling und Stylingprodukte dem Haar schaden und vor allem austrocknen. Das liegt zum einen daran, dass Geräte wie Glätteisen und Lockenstab mit extrem hoher Hitze arbeiten, die es erst ermöglicht, dass die Haare in Form gebracht werden und auch für einige Stunden so bleiben.

Zum anderen steckt in vielen Produkten ein wahrer Chemiecocktail, den du so nie deinem Körper zuführen würdest. Dazu zählen neben den bereits erwähnten Silikonen zum Beispiel Polymere. Auch Polymere kommen in Wasser in hohen Konzentrationen vor. Flüssige Polymere gelten dabei nicht als Mikroplastikpartikel, werden aber wegen ihres Gefährdungspotentials überprüft. 

Zum Glück aber gibt es für Glätteisen, Haarspray und Co. in deiner Haarpflege-Routine nachhaltige Alternativen:

Haarpflege-Tipp 4: Individuelle natürliche Haarkuren selber machen

Honig ist ein guter Bestandteil für eine natürliche Haarpflege.
Honig ist ein guter Bestandteil für eine natürliche Haarpflege. (Foto: CC0 / Pixabay / moho01)

Um schöne und gesunde Haare zu bekommen, musst du nicht unbedingt teure Haarpflege-Produkte aus der Drogerie kaufen. Haarkuren kannst du ganz einfach und mit wenigen Zutaten selbst machen. Diese enthalten dann auch bestimmt keine bedenklichen Wirkstoffe. Für jede Haarbedürfnisse kannst du eine eigene Mischung anrühren. Für krauses Haar eignen sich zum Beispiel Honig und Weizenkeimöl. Kokosöl ist eine gute Beautywaffe gegen Spliss

Überarbeitet von Lea Hermann

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