Zu den sogenannten Hackfrüchten gehören beispielsweise Kartoffeln und Zuckerrüben. Sie tragen diese Bezeichnung aufgrund der besonderen Anbauweise. Wir erklären dir, was Hackfrüchte genau sind.
Hackfrüchte sind Kulturpflanzen, die zur Entwicklung einen aufgelockerten Boden benötigen, den die Landwirt:innen daher mehrmals hacken. Durch das Hacken können sie sicherstellen, dass der Boden an der Oberfläche nicht verkrustet, sondern locker und gut belüftet bleibt. Das fördert das Wachstum der Hackfrüchte.
Außerdem entfernt das Hacken Beikräuter, welche die eher langsam wachsenden Hackfrüchte ansonsten schnell überwuchern würden. Das Hacken kann aber auch dazu dienen, zu dicht ausgesäte Pflanzen auszudünnen. Das ist zum Beispiel bei Mais oft der Fall.
Neben Kartoffeln sind die am häufigsten in Deutschland angebauten Hackfrüchte Zuckerrüben. Außerdem gehören zu den Hackfrüchten einige Futterpflanzen wie Futterkohl und Futtermöhren.
Warum Hackfrüchte so heißen
Da die Bodenauflockerung traditionell per Hand mit einer Hacke erfolgte, war der Hackfruchtanbau schon früher mit großem Aufwand verbunden. Dieser lohnt sich aber, denn Hackfrüchte sind sehr ertragreich. Auf einem Hektar können Landwirt:innen beispielsweise bis zu 120 Tonnen Futterrüben ernten, dagegen nur etwa 10 Tonnen Weizen.
Heute kommen in der Landwirtschaft Maschinen zum Einsatz, die das Hacken zum Zweck des Vereinzelns überflüssig machen. In der konventionellen Landwirtschaft ist Hacken auch zur Beikräuterbekämpfung nicht mehr üblich, denn stattdessen setzen viele Landwirt:innen auf Herbizide.
Hacken findet daher nur noch selten Anwendung. Es wäre aber umweltfreundlicher, weil es den Verzicht auf Herbizide ermöglicht. In der ökologischen Landwirtschaft ist Hacken mittels moderner Maschinen noch gebräuchlicher, weil die meisten Herbizide verboten sind.
Hackfrüchte haben einen hohen Nährstoffbedarf
Neben der zeitaufwendigen Pflege durch das Hacken benötigen Hackfrüchte auch viele Nährstoffe, um gut zu wachsen. Sie sind nämlich Starkzehrer. Wenn du sie anbauen möchtest, solltest du darauf achten.
Empfehlenswert ist es, den Boden einmalig zu düngen, noch bevor du die Hackfrüchte anpflanzt. Am umweltfreundlichsten ist es, wenn du dafür Kompost aus dem Garten verwendest. Alternativ eignet sich auch Mist, den du vielleicht von einem landwirtschaftlichen Betrieb in deiner Nähe bekommen kannst. Falls du weder Kompost noch Mist zur Verfügung hast, kannst du einen organischen Dünger nutzen.
Außerdem ist es empfehlenswert, im Vorjahr Gründünger auf der für die Hackfrüchte vorgesehenen Fläche wachsen zu lassen. Gründüngung bringt Stickstoffe aus der Luft in den Boden. Das funktioniert zum Beispiel mit Lupinen oder Klee. Wenn diese gut wachsen, brauchst du bestenfalls gar keinen zusätzlichen Dünger mehr zu verteilen.
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