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Alarmierender Befund bei Stiftung Warentest: Jedes dritte Holzspielzeug ist schadstoffbelastet

Holzspielzeug im Test: Ein Drittel mit Schadstoffen
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash, Jelleke Vanooteghem

Bauklötze, Puzzles, Nachziehfiguren: Nicht nur in der Weihnachtszeit ist Holzspielzeug als Geschenk für Babys und Kinder beliebt. Hier ist allerdings Vorsicht angebracht, wie der neue Test von Stiftung Warentest zeigt: Nur 10 von 15 untersuchten Holzspielsachen sind sicher. In den übrigen stecken kritische Mengen an Schadstoffen in Lack, Sperrholz oder Textil.

Spielzeuge halten Babys und kleine Kinder in den Händen – und oft auch im Mund. Da sollten die Spielwaren sicher und frei von schädlichen Schadstoffen sein. Doch das ist leider nicht immer der Fall, wie der aktuelle Holzspielzeug-Test von Stiftung Warentest zeigt: Dimethoxybenzidin, Formaldehyd, PAK und der Weichmacher DINP – die Laborbefunde sind zum Teil erschreckend.

Die Stiftung Warentest hat 15 Holz­spielsachen wie Bauklötze, Puzzles, Holzeisenbahnen, Motorikspielzeug, Nach­zieh- und Schiebefiguren für Kinder von 1 bis 3 Jahren auf Sicherheit (d.h. Gefahren wie verschluck­bare Kleinteile und Entflammbarkeit), Schadstoffe sowie Umweltschutz und Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben überprüft. Ins Labor geschickt wurden unter anderem Produkte von Brio, Haba, Ravensburger, Ikea und Lidl.

Wie sicher ist Holzspielzeug für Kleinkinder?

Das Fazit: Vier Produkte bewertete die Stiftung Warentest aufgrund der Schadstoffe mit „mangelhaft“, ein weiteres mit „ausreichend“. Zehn Holz­spielsachen für Klein­kinder empfehlen die Tester:innen als sicher.

Sicherheit: Oberstes Gebot bei Spielwaren

Von Kinderspielzeug dürfen sich keine Kleinteile lösen. Kinder könnten sie verschlu­cken und im schlimmsten Fall daran ersti­cken. In diesem Punkt können die Laborergebnisse beruhigen: Verschluckbare Kleinteile fanden die Tester:innen bei keinem der Produkte im Test. Ein größeres Problem hingegen waren Schadstoffe in Lacken, Holz oder Textil. „Durch Lutschen, Knabbern oder über die Haut können die Stoffe in den Körper gelangen und der Gesundheit schaden“, warnen die Tester:innen.

PAK, Form­aldehyd, kritische Farb­mittel, Weichmacher

Im Labor fand Stiftung Warentest etwa poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffen (PAK) und Form­aldehyd. Viele PAK gelten als potenziell toxisch, krebserregend, erbgutverändernd und fortpflanzungsschädigend, Formaldehyd ist potenziell krebserregend.

In zwei Produkten wies das Labor kritische Mengen an krebs­erzeugenden beziehungs­weise krebs­verdächtigen Stoffen nach, die sich aus bestimmten Azofarb­stoffen abspalten können. 

Vier Produkte bewertete die Stiftung Warentest aufgrund der Schadstoffe mit "mangelhaft", ein weiteres mit "ausreichend". (Symbolbild)
Vier Produkte bewertete die Stiftung Warentest aufgrund der Schadstoffe mit „mangelhaft“, ein weiteres mit „ausreichend“. (Symbolbild) (Foto: CC0 Public Domain / Pexels, Tatiana Syrikova)

Vier Produkte sind wegen der nachgewiesenen Schad­stoffen „mangelhaft“, eins „ausreichend“.

Unter den vier Spielzeugen mit der Note „mangelhaft“ sind unter anderem der Nachziehund Pepe von Hape und die Walter-Froschkönig-Schiebefigur von Nic. Sie enthält den Weichmacher Diisononylph­thalat (DINP) in einer Konzentration, die nach EU-Recht verboten ist und hätte nicht verkauft werden dürfen. Der Hund Pepe enthält unter anderem mehr Naph­thalin, als es das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit zulässt. Der poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoff (PAK) steht in Verdacht, Krebs zu erzeugen.

Testsieger im Holzspielzeug-Test

10 von 15 untersuchten Holzspielsachen kann die Stiftung Warentest als sicher empfehlen. Sieben Produkte schnitten mit „gut“ ab, z.B.:

  • Uppsta Motorikschleife bunt von Ikea, 13 Euro („gut“, 1,6), erhältlich bei Ikea
  • Playtive Motorikspiele Klopfbank von Lidl, 15 Euro („gut“, 1,7), erhältlich bei Lidl
  • Eichhorn Rollbahn Haus von Simba Dickie, ca 22,30 Euro („gut“ 2,1), erhältlich bei Babywalz, Otto oder Amazon
  • Pedella Schiebespielzeug Ente von Schmidt Spiele Selecta, ca. Euro („gut“, Note 1,8), erhältlich bei Babywalz, Otto oder Amazon
Holzspielzeug im Labortest: Dimethoxybenzidin, Formaldehyd, PAK und der Weichmacher DINP: Bei diesen Laborfunden vergeht der Spielspaß.
Holzspielzeug im Labortest: Dimethoxybenzidin, Formaldehyd, PAK und der Weichmacher DINP: Bei diesen Laborfunden vergeht der Spielspaß. (Foto: Stiftung Warentest)

Arbeitsbedingungen und Umweltschutz

Ebenfalls untersucht hat die Stiftung Warentest, wie es um die Arbeitsbedingungen und den Umweltschutz in den Spielzeug-Produktionsstätten steht. Einige Anbieter zeigten sich völlig intransparent, darunter große Namen wie Ikea.

Von 15 Firmen zeigten sechs kein sozial-ökologisches Engagement und bekamen dafür in dieser Teilwertung ein „mangelhaft“, zwei die Note „ausreichend“. Andere überraschten positiv, allen voran das thailändische Unternehmen Plantoys. Allerdings ist das Spielzeug von Plantoys im Produkttest aufgrund von Schadstoffen mangelhaft.

Alle Testergebnisse kannst du online auf test.de nachlesen.

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