Homogenisierte Milch ist Standard in unseren Supermärkten. Hier erfährst du, was Homogenisierung ist, warum die Technik von Kritikern bemängelt wird und worauf du beim Milchkauf sonst noch achten kannst.
In Bezug auf Milch bedeutet homogenisieren, dass die Fettpartikel der Milch auf eine Größe von wenigen Mikrometern verkleinert werden. Dafür wird die Milch aus einer Düse mit hohem Druck auf ein Metallblech gespritzt. Dort zerplatzen die Fettkügelchen.
Warum wird Milch homogenisiert?
(Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)
Bei nicht homogenisierter Milch setzt sich nach einer gewissen Zeit an der Oberfläche das Milchfett ab, der sogenannte Rahm. Da viele das nicht mögen, wird die Milch homogenisiert. Außerdem lässt sich homogenisierte Milch der Zeitung „Die Welt“ zufolge leichter verdauen. Dies liegt daran, dass sich durch das Verkleinern der Fettkügelchen die Gesamtoberfläche der Milch vergrößert. Dadurch hat sie im Darm einen größeren Kontakt zur Darmschleimhaut.
Homogenisiert wird sowohl konventionelle Milch als auch Bio-Milch. Nur Demeter-Betriebe homogenisieren ihre Milch grundsätzlich nicht.
Was wird an homogenisierter Milch kritisiert?
Kritiker sehen einen Zusammenhang zwischen homogenisierter Milch und Milchallergien bei Kindern, so die „Welt“. Unterstützt wird diese Annahme durch Tierversuche in den 1990er Jahren. Sie haben ergeben, dass Tiere auf homogenisierte Milch eher allergisch reagieren als auf Milch, die nicht homogenisiert wurde.
Begründet wird das höhere Allergierisiko damit, dass sich an die Fettkügelchen in der Milch bestimmte Proteine, sogenannte Caseinmoleküle, anlagern. Casein ist ein starkes Allergen. Da homogenisierte Milch besser verdaulich ist, gelangen aus ihr auch besonders viele Caseinmoleküle durch die Darmschleimhaut ins Blut und können dort Allergien auslösen.
Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung gibt es jedoch noch großen Forschungsbedarf bei diesem Thema. Dass homogenisierte Milch wirklich zu einer Ausbreitung von Milchallergien führt, kann bisher nicht belegt werden.
Kauftipps: Welche Milch solltest du kaufen?
(Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)
Unabhängig davon, ob die Milch homogenisiert ist oder nicht, gibt es einige Dinge, auf die du beim Kauf von Milch achten kannst:
- Wenn du dich dafür einsetzen möchtest, dass Milchbauern einen fairen Milchpreis bekommen, solltest du Bio-Milch beziehungsweise faire Milch kaufen. Darüber hinaus ist die Tierhaltung in Bio-Betrieben tierfreundlicher und meist auch nachhaltiger. Dies gilt insbesondere, wenn du Milch kaufst, die nicht nur das EU-Bio-Siegel trägst, sondern auch eines der strengeren Bio-Siegel: Demeter, Bioland oder Naturland. Untersuchungen haben zudem ergeben, dass Bio-Milch häufig mehr Omega-3-Fettsäuren enthält als konventionelle Milch.
- Neben der Frage, ob bio oder nicht, gibt es viele verschiedene Arten von Milch: Rohmilch, Frischmilch, länger haltbare Milch und ultrahocherhitzte Milch. Welche ist nun am gesündesten? Generell gilt: Je höher die Milch erhitzt wird, desto mehr Nährstoffe werden zerstört. Auf der anderen Seite werden so auch gefährliche Bakterien abgetötet, die in Rohmilch enthalten sein können. Dementsprechend gilt Frischmilch, die nur pasteurisiert wird, als gesündeste Milch.
- Wenn du frische Milch aus deiner Region trinken möchtest, halte nach Milchtankstellen in deiner Umgebung Ausschau. Das sind Zapfanlagen, an denen du dir frische Milch selbst abzapfen kannst. Hier kannst du obendrein viel Müll einsparen, indem du einen eigenen Behälter mitbringst.
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