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Homogenisieren: Worauf du bei homogenisierter Milch achten musst

Milch
Foto: CC0 / Pixabay / Couleur

Homogenisierte Milch ist Standard in unseren Supermärkten. Hier erfährst du, was Homogenisierung ist, warum die Technik von Kritiker:innen bemängelt wird und worauf du beim Milchkauf sonst noch achten kannst.

Bei Kuhmilch setzt sich nach einer gewissen Zeit an der Oberfläche das Milchfett ab, der sogenannte Rahm. Da viele das nicht mögen, wird Kuhmilch in der Regel homogenisiert. Dafür werden die Fettpartikel der Milch auf eine Größe von wenigen Mikrometern verkleinert. Welche gesundheitlichen Auswirkungen homogenisierte Milch hat, ist aktuell noch umstritten.

Warum wird Milch homogenisiert?

Zur Homogenisierung wird Milch mit hohem Druck auf eine Metallplatte gespritzt, sodass die Fettkügelchen zerplatzen.
Zur Homogenisierung wird Milch mit hohem Druck auf eine Metallplatte gespritzt, sodass die Fettkügelchen zerplatzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)

Um Milch zu homogenisieren, wird sie aus einer Düse mit hohem Druck auf ein Metallblech gespritzt. Dort zerplatzen die Fettkügelchen. Auf diese Weise kann sich kein Rahm mehr auf der Milch bilden. Dadurch sieht die Milch schlichtweg besser aus: Fett und Wasser trennen sich nicht, sondern es entsteht eine homogene Flüssigkeit. Auch die weiße Farbe der Milch verbessert sich, so das Portal Österreich-isst-informiert.

Zudem soll homogenisierte Milch laut dem Milchindustrieverband besser verdaulich sein. So nimmt der Darm das Milchfett besser auf, wenn dieses in mehrere kleine Kügelchen verteilt im Körper ankommt. Auch der Geschmack soll sich durch Homogenisieren verbessern, so Österreich-isst-informiert. Der Anteil der enthaltenen Mineralstoffe und des Milchzuckers bleibt hingegen gleich.

Homogenisiert wird sowohl konventionelle Milch als auch Bio-Milch. Nur Demeter-Betriebe homogenisieren ihre Milch grundsätzlich nicht. Auch Pflanzendrinks findest du in der Regel homogenisiert vor.

Was wird an homogenisierter Milch kritisiert?

Kritiker:innen sehen einen Zusammenhang zwischen homogenisierter Milch und Milchallergien bei Kindern. So deuten Tierversuche und Provokationstests bei Kindern daraufhin, dass nicht-homogenisierte Rohmilch von Allergiker:innen besser vertragen wird. Homogenisierte Milch könne hingegen ein höheres Allergiepotenzial aufweisen und stärkere allergische Reaktionen hervorrufen. Begründet wird das höhere Allergierisiko damit, dass das Homogenisieren die Struktur des Milchfetts und die enthaltenen Proteine ungünstig beeinflusst.

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung gibt es jedoch noch großen Forschungsbedarf bei diesem Thema. Dass homogenisierte Milch wirklich zu einer Ausbreitung von Milchallergien führt, kann bisher nicht eindeutig belegt werden. Auch der Allergieinformationsdienst gibt an, dass sich aus bisherigen Studien keine Empfehlungen ableiten lassen. So sei Rohmilch ebenfalls kein sicheres Lebensmittel, da die Milch mit Keimen belastet sein kann.

Auf homogenisierte Pflanzendrinks trifft die Theorie in jedem Fall nicht zu, da diese andere Fette und Proteine enthalten als Kuhmilch. Inwieweit das Homogenisieren in diesen Fällen ein Problem darstellen könnte, ist noch nicht erforscht.

Kauftipps: Welche Milch solltest du kaufen?

Am umweltfreundlichsten sind in der Regel Pflanzendrinks.
Am umweltfreundlichsten sind in der Regel Pflanzendrinks.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pezibear)

Unabhängig davon, ob die Milch homogenisiert ist oder nicht, gibt es einige Dinge, auf die du beim Kauf von Milch achten kannst:

  • Generell gilt: Pflanzendrinks sind eine umwelt- und tierfreundlichere Alternative zu Kuhmilch. So kommen sie ganz ohne Tierleid aus und verursachen laut einer Untersuchung des WWF deutlich weniger Treibhausgase. Wir empfehlen deshalb Pflanzendrinks in Bio-Qualität zu kaufen.
  • Soll es doch (immer mal) Kuhmilch sein, greife auf Bio-Milch zurück. Bio-Siegel garantieren immerhin artgerechtere Haltungsformen als dies bei konventioneller Milch der Fall ist. Je nach Siegel schwanken dabei die genauen Vorgaben. Mehr dazu erfährst du hier: Bio-Siegel: Was haben die Tiere davon?
  • Wenn du frische Milch aus deiner Region trinken möchtest, halte nach Milchtankstellen in deiner Umgebung Ausschau. Das sind Zapfanlagen, an denen du dir frische Milch selbst abzapfen kannst. Greife nach Möglichkeit auf Zapfanlagen von Bio-Höfen zurück. Hier kannst du zudem viel Müll einsparen, indem du einen eigenen Behälter mitbringst. Informiere dich jedoch im Zweifelsfall, ob die entsprechende Milch homogenisiert oder pasteurisiert wurde.
  • Rohmilch kann Krankheitserreger enthalten, die auf diese Weise auf den Menschen übertragen werden, so das LAVES Niedersachsen. Rohmilch solltest du deshalb in jedem Fall vorher abkochen. Kinder, Schwangere, ältere und kranke Menschen sollten vollständig auf den Verzehr von Rohmilch verzichten.
  • Weitere Tipps bekommst du hier: Milch kaufen, aber welche: Bio? Heumilch? Fair? Regional? Frischmilch? Vollfett?

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Überarbeitet von Luise Rau

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