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Honig – vom Imker nebenan, bio oder Fairtrade – ein Vergleich

Honig
Hintergrund: CC0 / Pixabay / estelheitz

Waldhonig, Tannenhonig, Blütenhonig, Rapshonig – die Deutschen konsumieren ein gutes Kilo Honig im Jahr. Klar, Billig-Honig ist ein No-Go. Aber was ist besser? Regionale Produkte, Bio-Honig oder Honig mit Fairtrade-Siegel? Wir erklären die Unterschiede.

Nur etwa ein Fünftel des Honigs, den wir auf unserem Frühstücksbrot verzehren oder zum Süßen verwenden, kommt aus Deutschland. Nicht etwa, weil wir lieber Honig aus exotischen Ländern essen möchten – sondern schlicht und einfach, weil die Bienenhaltung in Deutschland den Bedarf hierzulande nicht decken kann.

Der Importhonig kommt zum einen aus anderen EU-Ländern, hauptsächlich aber aus Entwicklungs- und Schwellenländern – das wichtigste Importland für Honig ist Argentinien.

Der Honig auf unseren Honigbroten oder in Heißgetränken hat hierzulande immer häufiger Bio-Qualität oder stammt aus fairem Handel: Deutschland ist EU-weit der größte Konsument von sowohl ökologischem als auch fair gehandeltem Honig.

Wir geben dir hier einen Überblick über die Unterschiede und erklären, warum Fairtrade-Honig aus Entwicklungsländern keine Konkurrenz für in Deutschland produzierten Honig ist.

Regionaler Honig

Honig aus der Heimat ist eine gute Sache: Die Imker aus der Heimatregion und ihre Bienenvölker werden unterstützt, zudem sind die Transportwege kurz, regionaler Honig hat eine positive CO2-Bilanz. Wer Imkerhonig aus der Heimat kauft, leistet einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

"Echter Deutscher Honig" unterscheidet sich durch seine höheren Qualitätsstandards von Honig im Neutralglas
„Echter Deutscher Honig“ unterscheidet sich durch seine höheren Qualitätsstandards von Honig im Neutralglas (Foto: Deutscher Imkerbund e.V.)

Die Bezeichnung „Echter Deutscher Honig“ bedeutet: Der Honig ist garantiert in Deutschland erzeugt und entspricht den höheren Qualitätsstandards, die der Verband vorgibt. Nur Honig, der von den Mitgliedern des Deutschen Imkerbundes produziert wurde, darf das Warenzeichen „Echter Deutscher Honig“ tragen.

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Wann ist Honig bio?

Bio-Honig – das klingt erst einmal unlogisch. Schließlich ist Honig ein Naturprodukt. Die Zusammensetzung des Honigs lässt sich dennoch beeinflussen – durch den Ort, an dem der Bienenstock steht. Bienenstöcke von Bio-Imkern müssen so aufgestellt werden, dass im Umkreis von drei Kilometern überwiegend ökologische Kulturpflanzen oder wildwachsende Pflanzen blühen. Da Bienen aber auch über diese Grenze hinaus fliegen, kann es keine Garantie dafür geben, dass der Honig nur von ökologischen Pflanzen stammt.

Die Bio-Standards bei Honig betreffen damit eher die Rahmenbedingungen: Die Bienenkästen müssen aus natürlichen Rohstoffen gefertigt sein. Angestrichen werden dürfen sie nur mit schadstofffreier Farbe. Das Winterfutter besteht hauptsächlich aus Honig und Pollen und in Ausnahmefällen aus Bio-Zuckersirup. Der Einsatz von chemischen Bienen-Medikamenten ist verboten.

Gut zu wissen: Für Bio-Honig gelten die selben Qualitätsstandards wie bei „Echtem Deutschen Honig“. Bio-Honig ist meist ein bisschen teurer und am EU-Bio-Siegel zu erkennen.

Fairtrade-Honig ist eine gute Alternative
Fairtrade-Honig ist eine gute Alternative (Foto: CC0 Public Domain / Pexels / Timothy Paule II)

Fairtrade-Honig

Eine gute Alternative ist Fairtrade-Honig. Keine Sorge: Fairtrade-Honig aus Entwicklungsländern ist keine Konkurrenz für in Deutschland produzierten Honig, da unsere heimischen Bienen unseren Bedarf bei Weitem nicht decken können.

Da der Großteil des importierten Honigs aus Entwicklungsländern kommt, ergibt es Sinn, auf die Fairtrade-Zertifizierung zu achten. Fairtrade-Honig wird in den Entwicklungsländern ausschließlich von Kleinbauern produziert. Für sie ist der Honig ein wichtiges Nebenprodukt. Fairtrade garantiert ihnen Mindestpreise, die ihnen helfen, ihre nachhaltige Produktion aufrecht zu erhalten und die Produktionskosten zu decken. Sie profitieren durch die Fairtrade-Zertifizierung von langfristigen Verträgen und bekommen zusätzliche Prämien für Gemeinschaftsprojekte.

Alles in allem ist Fairtrade-Honig eine tolle Sache! Lediglich die Tatsache, dass Fairtrade-Honig mit dem Schiff transportiert wird, ist ein kleiner Negativpunkt.

Konventioneller Honig ohne Zertifizierung

Vorsicht ist bei konventioneller Ware ohne Zertifizierung (Bio, Fairtrade, Regionalität) geboten, vor allem wenn sie billig ist. Honig aus weit entfernten Ländern ohne Fairtrade-Siegel solltest du meiden: In vielen Ländern gibt es keine strengen Vorschriften und kaum Kontrollmechanismen. In diesen Importprodukten wurden in der Vergangenheit immer wieder gesundheitsschädliche Rückstände von Antibiotika etc. gefunden. Teilweise wird Billig-Honig auch gestreckt. Importware erkennt man an dem vagen Hinweis „Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht EU-Ländern“ auf der Verpackung.

Bienen in Deutschland

Für Honigbienen haben sich die Lebensbedingungen verschlechtert. Gründe hierfür sind Bienenkrankheiten, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und vor allem auch fehlende pollen- und nektarreiche Nahrung vom Frühjahr bis zum Herbst.

Egal ob du dich für Bio-Honig, Fairtrade oder Honig aus deiner Heimat entscheidest: Wenn du in deinem Garten oder auf dem Balkon blühende Kräuter wachsen lässt und Wildwuchs duldet, dann hast du für die Zukunft der Bienen schon eine ganze Menge getan!

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