Der Japanische Knöterich ist eine in Deutschland nicht mehr gern gesehene Pflanze. Warum die Staude mit Hochdruck bekämpft wird und wie du sie aus deinem Garten loswirst, liest du hier.
Passend zu seinem Namen stammt der Japanische Knöterich ursprünglich aus Japan, China und Korea. Nach Europa kam er erst im Laufe des 19. Jahrhunderts und wurde hier als Futter- und Zierpflanze eingeführt. Der Japanische Knöterich hat hohle, kräftige Stängel, die bis zu drei Meter hoch werden können. Die Blüten sind weiß und blühen von August bis Oktober.
Japanischer Knöterich: Nicht mehr erwünscht
Mittlerweile ist der Japanische Knöterich hierzulande nicht mehr gerne gesehen und gilt als sogenannter invasiver Neophyt. Invasive Arten sind laut der EU „Tier- und Pflanzenarten, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können“.
Der Japanische Knöterich breitet sich extrem schnell aus, nimmt große Flächen in Beschlag und verdrängt dadurch andere Pflanzen. So gefährdet er nicht nur die heimische Natur, sondern zieht auch wirtschaftliche Schäden nach sich. Mit seinen kräftigen Stängeln beschädigt er Mauern, Asphaltdecken, Rohre und Flussufer. Aus diesen Gründen wird er heute mit großer Anstrengung bekämpft. Problematisch dabei ist, dass seine Wurzeln, die Rhizome, leicht brechen und jedes noch so kleine Stück neu austreiben kann.
Japanischen Knöterich natürlich bekämpfen
Wenn du Japanischen Knöterich in deinem Garten entdeckst, solltest du schnellstmöglich handeln. Die Pflanzen wachsen enorm schnell und breiten sich in Windeseile aus. Da sie in ihrer eigentlichen Heimat mit sehr schwierigem Boden zurecht kommen, sind sie auch hier sehr anpassungsfähig.
Japanischen Knöterich musst du mechanisch entfernen. Passende Herbizide sind erstens nicht erlaubt und zweitens sowieso nicht empfehlenswert. Häufig beschädigen sie nämlich auch die Flora und Fauna in der Nähe des eigentlichen Einsatzgebietes.
Du hast mehrere Möglichkeiten, um den Japanischen Knöterich zu entfernen. Manche davon sind sehr langwierig und nicht sehr effektiv.
- Am besten funktioniert es, wenn du die Pflanze konsequent ausgräbst und ausreißt. Grabe dabei so tief, dass wirklich keine Wurzelstücke im Boden verbleiben. Dabei musst du sehr gründlich vorgehen, sonst kannst du sicher sein, dass die Pflanze erneut austreibt. Diesen Vorgang musst du ein paar Mal wiederholen.
- Alternativ beziehungsweise wenn die Pflanze bereits eine größere Fläche befallen hat, kannst du sie alle zwei Wochen mit dem Rasenmäher abmähen. Dabei entfernst du zwar nicht die Rhizome in der Erde, dämmst das Wachstum der Pflanze aber stark ein. Bedenke dabei, dass du den Rasenmäher danach unbedingt gründlich reinigen musst. Es dürfen keine Wurzelstücke daran verbleiben, sonst können sie an einer anderen Stelle herunterfallen und neu austreiben.
- Eine weitere Möglichkeit ist die Bekämpfung mit einer schwarzen Folie oder Plane. Wenn du die Pflanzen damit abdeckst, gelangt kein Sonnenlicht mehr an sie und sie sterben nach und nach ab. Das Ganze kann allerdings mehrere Jahre dauern. Außerdem raten wir dir vom Einsatz von Plastik ab, wenn es andere nachhaltigere Optionen gibt.
Japanischen Knöterich entsorgen
Neben der gründlichen Entfernung des Knöterichs ist es ebenso wichtig, dass du die Pflanzenteile ordnungsgemäß entsorgst. Wirf sie auf keinen Fall einfach auf den Kompost, denn dabei besteht die Möglichkeit, dass er austreibt. Kleine Mengen kannst du über den Hausmüll entsorgen – größere bringst du lieber zur örtlichen Kompostieranlage.
Japanischen Knöterich verwenden
Fakt ist: Japanischen Knöterich solltest du keinesfalls bewusst anbauen. Wenn du doch einmal einer Pflanze begegnest, sei es in deinem Garten oder in freier Wildbahn, kannst du verschiedene Pflanzenteile davon vielseitig verwenden.
Die jungen Sprossen kannst du als Küchenzutat einsetzen. Ernte am besten die, die etwa eine Höhe von 20 Zentimetern haben. Diese sind noch zart und können sogar roh gegessen werden.
- Schneide sie zum Beispiel in feine Ringe und gib sie zu Salaten hinzu oder iss sie mit Dips deiner Wahl.
- Alternativ kannst du sie zu Fruchtaufstrich oder Kompott verarbeiten. Gehe dabei vor wie bei Rhabarber. Eine Anleitung findest du hier: Rhabarber-Kompott: So kochst du das fruchtige Dessert.
- Sie eignen sich auch als Beilage für Suppen oder Gemüsepüree.
- Die Blätter kannst du, wenn sie groß genug sind, als Ersatz für Alufolie verwenden. Wickle damit zum Beispiel Grillkartoffeln oder anderes Grillgemüse ein.
Der Japanische Knöterich soll auch aus Sicht der Pflanzenheilkunde wirksam sein. Ihm werden unter anderem abführende, antivirale, entzündungshemmende, fiebersenkende und harntreibende Eigenschaften nachgesagt. Aus den Pflanzenteilen können zum Beispiel Tinkturen oder Pulver hergestellt werden. Bei Hautkrankheiten und -entzündungen sollen Umschläge aus zerstoßenen Blättern und Wurzeln helfen.
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