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Bessere Banken: Warum es höchste Zeit ist, zu einer grünen Bank zu wechseln

Mach dein Geld grün und leg es in die Hände einer nachhaltigen Bank!
Foto © Katt Yukawa auf Unsplash

Warum vertrauenswürdige Banken wichtig sind, zeigte schon der Credit Suisse-Skandal Anfang des Jahres. Doch auch für den Klimaschutz und für mehr Gemeinwohl sind grüne Banken die „besseren Banken“. Wir zeigen dir, welche es gibt.

Fast jeder erwachsene Mensch hat ein Bankkonto; und kann damit auch beeinflussen, für welche Zwecke das eigene Geld eingesetzt wird: im Idealfall für gute Zwecke. Nun zeigte Anfang des Jahres, dass es manche Banken mit dem guten Zweck nicht so ernst nehmen. Oder auch nicht damit, wo das Geld herkommt, das sie verwalten. So deckten Journalist:innen mittels eines Datenlecks auf, dass zu den Credit Suisse-Kontoinhaber:innen „etliche ehemalige Staats- und Regierungschefs, zahlreiche Minister und andere hochrangige Politiker sowie deren nahe Verwandte, dazu Kardinäle, Menschenhändler, Oligarchen, wegen Korruption verurteilte Manager, prominente Superreiche, Sportstars und mehrere Monarchen“ zählen, so die Süddeutsche Zeitung, die den Skandal maßgeblich mit aufgedeckt hat. Die Daten der Bank Credit Suisse sollen bis in die 1940er-Jahre zurückreichen und rund 18.000 Konten umfassen, von denen manche bis heute aktiv sind.

Unter den Kund:innen sollen rechtskräftig verurteilte Kriminelle gewesen sein, beispielsweise ein wegen Korruption verurteilter ehemaliger Siemens-Manager und ein wegen illegaler Finanz- und Ölgeschäfte verurteilter mutmaßlicher Kokainhändler. Insgesamt sollen die Konten über 100 Milliarden Schweizer Franken (rund 96 Milliarden Euro) umfasst haben.

Eine anonyme Quelle, welche der Süddeutschen Zeitung die Daten vor über einem Jahr zugespielt hat, teilte dazu mit, sie halte das Schweizer Bankgeheimnis für unmoralisch. „Der Vorwand, die finanzielle Privatsphäre zu schützen, ist lediglich ein Feigenblatt, um die schändliche Rolle der Schweizer Banken als Kollaborateure von Steuerhinterziehern zu verschleiern. (…) Diese Situation ermöglicht Korruption und bringt die Entwicklungsländer um dringend benötigte Steuereinnahmen.“

Insgesamt waren an der Auswertung und Aufbereitung der Daten 47 Medienorganisationen und rund 160 Journalist:innen aus aller Welt beteiligt, in Deutschland neben der Süddeutschen Zeitung auch NDR und WDR.

Alle Details zu den „Suisse Secrets“ kannst du bei der Süddeutschen Zeitung nachlesen oder hier bei tagesschau.de nachlesen, -sehen und -hören.

Und was hat das jetzt mit mir und mit besseren Banken zu tun?

Wenn du nicht gerade selbst Kund:in bei der Credit Suisse bist oder warst, betrifft dich dieser Skandal vermutlich nicht unmittelbar. Er reiht sich aber ein in eine Serie von Skandalen um internationale Großbanken, die ein unschönes Bild von deren Geschäftspraktiken zeichnen. Das sollte alle Noch-Kund:innen solcher Banken zum Nachdenken bringen.

Erst vor einer Woche etwa zeigte eine Analyse der Gruppe ShareAction, dass 25 große europäische Banken systematisch ihre Klimaversprechen brechen. Die Banken hatten sich durch ihren Beitritt zur Net-Zero Banking Alliance (NZBA) zur Emissionsreduzierung verpflichtet. Dennoch sollen sie Darlehen und andere Finanzierungen in Höhe von 33 Milliarden US-Dollar (rund 29 Milliarden Euro) für Unternehmen mit großen Öl- und Gas-Expansionsplänen bereitgestellt haben. Mehr als die Hälfte der Summe soll allein von vier großen Banken zur Verfügung gestellt worden sein – darunter auch die Deutsche Bank. Letztere hat inzwischen sowieso mehr Skandale und Strafzahlungen hinter sich, als irgendjemand noch mitzählen kann. Ein Grund mehr für bessere Banken!

Frankfurt Banken Skyline: Klimaschutz in Unternehmen
Die meisten Großbanken stellen noch immer den eigenen Profit über alles andere. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Igor Link)

Datenleaks ließen in den vergangenen Jahren übrigens bereits mehrfach die Bankenwelt mies aussehen: Die „Pandora Papers“ und die „Panama Papers“ etwa zeigten, wie auch Banken mitunter in das Geschäft mit Briefkastenfirmen in Steueroasen verwickelt sind.

Kurzum: Viele internationale Großbanken machen noch immer unverdrossen Profite um jeden Preis – ohne jegliche Rücksicht auf Menschenrechte, Umwelt oder sogar Gesetze. Das kann mit ruhigem Gewissen niemand weiter unterstützen wollen.

Warum die Entscheidung für „bessere Banken“ sich lohnt

Transparenz ist eine der obersten Maximen nachhaltiger Banken. Gerade in diesem Punkt unterscheiden sie sich von konventionellen Banken oder von Banken, die lediglich Greenwashing betrieben. Erst im März 2021 machte Stiftung Warentest den Check bei nachhaltigen Banken und bestätigte, dass diese konventionellen Banken in Sachen Transparenz um einiges voraus sind.

Indem du mit deinem Geld zu einer nachhaltigen Bank wechselst, entziehst du dein Geld nicht nur den fragwürdigen Geschäften konventioneller Banken, sondern unterstützt einen nachhaltigen Wandel.

Denn grüne oder ethische Banken investieren auf Basis von klaren Regeln in sinnvolle soziale oder ökologische Projekte wie zum Beispiel in die Energiewende. Sie bieten ihren Kund:innen alles, was „normale“ Banken auch bieten – von Girokonto über Fonds und Fondssparplan bis zur „grünen“ Kreditkarte – nur eben auf Basis gesellschaftlich und ökologisch sinnvoller Investitionen.

Zu welcher ethischen Bank soll ich wechseln?

In dieser Übersicht zeigen wir dir fünf aus unserer Sicht derzeit empfehlenswerten „besseren Banken“ bzw. Banking-Apps. Die Liste ist nicht alphabetisch sortiert. Klick jeweils auf „Weitere Informationen“, um mehr über die betreffende Bank zu erfahren.

Mit diesen 5 Banken machst du alles richtig

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  1. GLS Bank Logo
    GLS Bank (© GLS Bank)

    Die Genossenschaftsbank GLS Bank gilt als erste Bank in Deutschland (und war nach eigenen Angaben die weltweit erste Ökobank), die nach sozial-ökologischen Grundsätzen wirtschaftet. Die GLS Bank erhielt Platz 1 beim Fair Finance Guide 2020.

    • Girokonto: 3,80 €/Monat (entfällt bei Kund:innen unter 28 Jahren)
    • Bargeld: Kostenlos an ca. 15.000 Geldautomaten (Volks-, Raiffeisen-, Spardabanken)
    • Bankkarte: 15 €/Jahr (kostenlos für GLS-Mitglieder)
    • Kreditkarte/MasterCard: ab 30 €/Jahr (kostenlos für GLS-Mitglieder)
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  2. Triodos Bank Logo
    Triodos Bank (Logo: Triodos Bank)

    Die Triodos Bank aus den Niederlanden ist mit 720.000 Kunden „Europas führende Nachhaltigkeitsbank“. Die Triodos Bank finanziert ausschließlich Unternehmen, Institutionen und Projekte, die „einen Mehrwert für Mensch und Umwelt schaffen“.

    • Girokonto: 5,50 €/Monat
    • Bargeld: mit Triodos-Kreditkarte weltweit kostenlos
    • Bankkarte: Girocard (15 €/Jahr)
    • Kreditkarte: MasterCard (39 €/Jahr)
    Wechseln zu**: Girokonto
    Preis: Girokonto:
    5,50 €/Monat
  3. UmweltBank Logo
    UmweltBank (Logo: UmweltBank)

    Die Umweltbank finanziert ausschließlich Umweltprojekte: von Erneuerbaren Energien bis zu Tiny Houses. Ihren Kund:innen bietet die UmweltBank sowohl kurzfristige als auch langfristige Geldanlagen, vom Tagesgeldkonto bis hin zu verschiedenen Sparprodukten.

    • Girokonto/Kreditkarte: nein
    • BankCard/Bargeld: nein
    • Tagesgeldkonto: (bis 100.000 € 3,00% Zinsen p.A., über 100.000 € 1%, Stand Mrz. 24)
    • Weitere Angebote: Sparanlagen, Fonds, Wertpapiere
    Wechseln zu**: Zur UmweltBank
  4. EthikBank Logo
    EthikBank (Logo: EthikBank)

    Die EthikBank ist eine „ethisch-ökologische Direktbank“, sie führt derzeit rund 20.000 Konten. Kund:innen können an den Geldautomaten der deutschen Genossenschaftsbanken (Volks-, Raiffeisen-, Sparda-Bank) kostenfrei Bargeld vom Girokonto abheben.

    • Girokonto: 8,50 €/Monat (im ersten Jahr: 2 €/Monat)
    • BankCard: 15 €/Jahr (im ersten Jahr: 0 €)
    • Kreditkarte: MasterCard (35 €/Jahr bei einem Umsatz < 4.000 €, im ersten Jahr: 0 €)
    • Bargeld: kostenlos an ca. 19.000 Geldautomaten im BankCard-ServiceNetz (Volks-, Raiffeisen-, Spardabanken)
    Wechseln zu**: Ethikbank
    Preis: Girokonto:
    8,50 €/Monat
  5. Tomorrow-Logo
    Tomorrow (Logo: Tomorrow)

    Tomorrow bezeichnet sich als erstes nachhaltiges Smartphone-Konto. Tomorrow existiert seit 2018. Bislang bietet das Start-up nur Girokonten an, die über eine eigene App verwaltet werden.

    • Girokonten: Gebühren zwischen 3 und 15 Euro/Monat
    • reines Smartphone-Banking
    • Banking-App, keine echte Bank (keine Bafin-Lizenz)
    • Girokonto "Now": 2 Euro pro Bargeldabhebung, Girokonto "Change": 5 kostenfreie Abhebungen (Visa-Automaten) pro Monat, danach 2 Euro pro Abhebung, Girokonto „Tomorrow Zero“: unbegrenzt kostenlose Abhebungen
    Wechseln zu**: Girokonto

Bessere Banken: Ist ein Wechsel nicht aufwändig?

Nein. Dank des Zahlungskontengesetzes (ZKG) vom September 2016 ist es einfacher denn je, zu einer guten, empfehlenswerten Bank zu wechseln. Zum Beispiel muss niemand mehr Daueraufträge selbst ändern, sie werden einfach aufs neue Konto übertragen. Details findest du im Beitrag zum Bank wechseln.

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