Den Joghurtdeckel ablecken oder nicht? Bestimmt hast du schon oft gehört, dass man das nicht tun sollte. Wir erklären, was an der Warnung dran ist.
Wer gerne Joghurt isst, kennt das Problem: Kaum ist der Becher geöffnet, bleibt ein nicht so kleiner Teil des Joghurts am Aludeckel hängen. Das will man ungern verschwenden und leckt es deshalb oft lieber kurz ab. Viele denken jedoch, dass es aufgrund der Aluminiumbeschichtung des Deckels ungesund ist, Joghurtdeckel abzulecken. Aber wie schädlich ist Aluminium tatsächlich?
Joghurtdeckel ablecken: Ist das Aluminium gefährlich?
Aluminium ist ein Leichtmetall, das unserem Körper in zu hohen Mengen Schaden zufügt. So steht Aluminium laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im Verdacht, das zentrale Nervensystem zu schädigen, mit Alzheimer in Zusammenhang zu stehen und Krebserkrankungen auszulösen. Nach bisherigem Forschungsstand sei beides unwahrscheinlich, jedoch nicht ausgeschlossen.
Was dagegen wissenschaftlich erwiesen ist: Wer auf Dauer zu viel Aluminium oder Aluminiumverbindungen in den Körper aufnimmt, kann damit seine Nieren, Leber und Knochen schädigen.
Laut der Verbraucherzentrale nehmen wir vor allem durch bestimmte Lebensmittel, aber auch aus anderen Quellen Aluminium auf:
- Instant-Tee-Getränke und Teegetränke
- Kakao– und Schokoladenerzeugnisse
- Rohkostsalate
- Mehrkornbrot und -brötchen
Aber auch:
- Impfstoffe
- Arzneimittel
- Lippenstifte
- Zahnpasten
- aluminiumhaltige Antitranspirantien, also Deos
- Grillschalen, Alufolie und Co.
Problematisch ist an Aluminium, dass sich aus dem Leichtmetall schnell Bestandteile lösen, wenn es salz- oder säurehaltigen Bestandteilen ausgesetzt ist. Aus diesem Grund empfiehlt das BfR, säurehaltige oder salzige Lebensmittel möglichst gar nicht in Aluminiumschalen oder -folie zu lagern.
Wie gefährlich ist es, den Joghurtdeckel abzulecken?
Es ist nicht gefährlich, den Joghurtdeckel abzulecken. Denn: Der Joghurt kommt mit dem Aluminium gar nicht direkt in Berührung.
Eine unter strengen Bedingungen hergestellte, gesundheitlich unbedenkliche Kunststoffschicht auf dem Aluminium verhindert, dass der Joghurt direkt mit dem Leichtmetall in Kontakt kommt. Diese Vorgehensweise ist im Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz geregelt. Darin heißt es, dass Verpackungsstoffe nicht auf Lebensmittel oder deren Oberflächen übergehen dürfen. Ausgenommen davon sind Anteile, die aus technischer Sicht unvermeidbar, aber gesundheitlich unbedenklich sind. Hersteller machen sich sogar strafbar, wenn sie beispielsweise auf Joghurtbechern illegal Konservierungsstoffe oder andere bedenkliche Stoffe aufbringen.
Allerdings kann sich eine geringe Menge Aluminium lösen, wenn die Kunststoffschicht beschädigt ist. Doch selbst dann brauchst du dir keine Sorgen um deine Gesundheit zu machen, da es sich um eine sehr kleine Menge Aluminium handeln würde. Bist du gesund, scheidest du einen Großteil des Leichtmetalls außerdem wieder aus.
Trotzdem solltest du deiner Zunge zuliebe darauf verzichten, den Joghurtdeckel abzulecken, da er scharfe Kanten haben kann.
Nachhaltige und gesunde Alternative: Joghurt selber machen
Mit der Problematik von Joghurtdeckeln musst du dich nicht befassen, wenn du dich für die gesündere und verpackungsärmere Variante entscheidest: Einen selbstgemachten Naturjoghurt mit Früchten, Getreide oder Honig. So vermeidest du Aluminium und andere ungesunde Zusatzstoffe, die im industriell gefertigten Joghurt enthalten sind.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass du dich bewusst zuckerarm ernährst. Eine einfache Anleitung, um cremigen Joghurt selber zu machen, stellen wir dir im verlinkten Artikel ausführlich vor. Falls du dich vegan ernährst, kannst du auch veganen Joghurt selber machen.
Überarbeitet von Denise Schmucker
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.