Kaffeepflanze: Was du zu Pflege, Schneiden und Umtopfen wissen musst Von Sven Christian Schulz Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 21. August 2024, 16:22 Uhr Foto: Utopia / sas Die Kaffeepflanze umfasst mehr als 100 Arten, von denen Arabica und Robusta die wohl bekanntesten sind. Wenn du die Pflanze im Winter nach drinnen holst, kannst du sie auch selber anbauen. Hier erfährst du mehr zur Pflege der Kaffeepflanze. Auch in Deutschland können Kaffeepflanzen wachsen. Wichtig sind aber eine gute Pflege und der richtige Standort, denn die Kaffeepflanze stammt ursprünglich aus Äthiopien und verträgt kein kaltes Wetter. Wenn du jedoch folgende Anleitungen und Tipps beachtest, steht dir zu deiner eigenen Kaffeepflanze nichts im Wege! Kaffeepflanze – selber züchten oder Steckling kaufen? Kaffeepflanzen mögen viel Licht. (Foto: Utopia / sas) Allgemein gilt: Du kannst Kaffeepflanzen mit frischen, ungerösteten Kaffeebohnen als Samen selber ziehen oder Stecklinge kaufen. Ob Samen oder Steckling – beides kannst du von Freund:innen bekommen, die eine Kaffeepflanze haben, oder im Gartenfachhandel kaufen. Achte sowohl beim Kauf von Kaffeesamen als auch von Kaffeestecklingen darauf, möglichst Bio-Qualität zu wählen. Denn: Nachhaltiges Kaffeetrinken beginnt schon bei der Anzucht der Pflanze. Wenn du einen Kaffeesteckling benutzt, kannst du einen Blick auf die Pflegeanleitung im nächsten Abschnitt werfen. Ansonsten findest du im Folgenden eine Anleitung, wie du die Kaffeepflanze aus einem Samen selber züchten kannst. Kaffeepflanze aus Samen züchten Reichere deine torffreie Erde bei Bedarf mit etwas Sand an, um sie aufzulockern. Du kannst auch Vulkanerde oder Erde für Sukkulenten benutzen, da diese dem heimischen Boden der Kaffeepflanze am nächsten kommen. Pflanze die Kaffeesamen maximal zwei Zentimeter tief in die Erde. Wenn du mehrere Pflanzen pflanzt, achte auf einen Abstand von mindestens fünf Zentimetern zwischen den Samen. Achtung: Lege die Samen mit der flachen Seite nach unten, damit sie optimal keimen können! Anschließend bedecke sie mit einer dünnen Schicht Erde. Halte die Erde dauerhaft feucht. Optimal ist hier das tägliche Besprühen mit einer Sprühflasche, denn dies verhindert Staunässe. Stelle die keimenden Pflanzen an einen Platz mit einer Temperatur von 25 bis 30 Grad Celsius. Nun heißt es: geduldig sein. Nach etwa zwei bis drei Monaten beginnen deine Kaffeesamen, zu treiben. Sobald sich die ersten Blätter bilden, setze deine einzelnen Kaffeepflanzen in größere Töpfe. Optimal ist hier ein Durchmesser von mindestens 15 Zentimetern und eine Tiefe von mindestens 30 Zentimetern. Kaffeepflanze pflegen und schneiden: Zeitpunkt und Anleitung Du kannst Kaffeepflanzen aus Stecklingen selber ziehen. (Foto: Utopia /sas) Nun, da du deine eigene Kaffeepflanze hast, musst du nur noch auf die richtige Versorgung und Pflege achten. Dazu gehören unter anderem der ideale Standort, das richtige Gießen und Düngen sowie das Zurückschneiden der Kaffeepflanze zum richtigen Zeitpunkt. Wähle den richtigen Standort: Kaffeepflanzen fühlen sich bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius und in der Sonne besonders wohl. Sie mögen warme und feuchte Luft. Sie brauchen lockeren Boden (nutze Blähton und möglichst torffreie Erde, alternativ geht auch Vulkanerde oder Erde für Sukkulenten). Bei Temperaturen von unter zwölf Grad solltest du die Pflanze ins Haus holen. Gießen und pflegen: Gieße die Erde erst, wenn sie trocken ist. Je nach Jahreszeit braucht die Pflanze ein- bis zweimal in der Woche Wasser. Es sollte möglichst kalkarm sein, du kannst gesammeltes Regenwasser dafür verwenden. Zwischen März und September solltest du der Kaffeepflanze einmal im Monat Dünger geben. Dafür kannst du einen NPK-Dünger in Bio-Qualität aus unserer Bio-Dünger-Bestenliste verwenden. NPK-Dünger bezeichnet Düngerarten, die (mindestens) die drei Nährelemente Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten. Diese sogenannten Makronährelemente sind nämlich das perfekte Futter für Pflanzen in der Wachstumsphase! Im Herbst solltest du die Kaffeepflanze ins Warme holen, am besten auf die Fensterbank oder in den Wintergarten. Hauptsache, es ist ein heller und warmer Ort. Wenn die Pflanze auf dem Fensterbrett nur an der zur Sonne hingewandten Seite wächst, solltest du sie immer wieder drehen, damit sie einen gesunden Stamm entwickelt. Kaffeepflanze zurückschneiden: Alle zwei bis drei Jahre kannst du die Kaffeepflanze zurückschneiden. Der ideale Zeitpunkt ist im Frühjahr, bevor du die Pflanze wieder nach draußen stellst und sie austreibt. Zuerst solltest du alle kranken und vertrockneten Triebe großzügig abschneiden. Dann kannst du die übrigen Äste der Kaffeepflanze so weit zurückschneiden, bis sie deiner gewünschten Form entspricht. Wenn du die Spitzen der Triebe abschneidest, wird die Pflanze buschiger. Schneide die Triebe über dem Blattknoten ab, damit sich dort neue Äste bilden können. Wichtig beim Rückschnitt ist, dass die Pflanze wieder viel Licht bekommt. Allerdings solltest du der Pflanze dennoch viele Blätter lassen, damit sie sich besser regenerieren kann. Ein Rückschnitt ist nicht zwingend notwendig. Du kannst die Kaffeepflanze schneiden, wenn sie zu groß wird oder wenn sie buschiger werden soll. Kaffeepflanze umtopfen Die Kaffeebohne sitzt in den Früchten der Kaffeepflanze. (Foto: Sven Christian Schulz / Utopia) Pflanzen umzutopfen ist eine gute Möglichkeit, ihr Wachstum zu fördern und hält die Pflanzen gesund. Dies gilt auch für die Kaffeepflanze. Wenn die Bedingungen stimmen, dann bildet die Kaffeepflanze viele Wurzeln und wächst sehr schnell. Jedes Jahr zehn Zentimeter sind keine Seltenheit. Daher solltest du die Pflanze alle ein bis zwei Jahre umtopfen. Der beste Zeitpunkt ist auch hier wieder das Frühjahr, bevor die Kaffeepflanze wieder nach draußen kommt. Entferne zuerst die alte Erde von der Pflanze und mit ihr abgestorbene Wurzeln. Lege in den neuen Blumentopf eine Drainageschicht aus Blähton, Sand oder Kies. Fülle dann den Blumentopf zur Hälfte mit torffreier Erde auf und setze die Kaffeepflanze hinein. Anschließend füllst du den Blumentopf bis zum Rand mit Erde und drückst die Pflanze vorsichtig fest. Gieße die Pflanze zum Schluss noch mit etwas Wasser an. Kaffee von der eigenen Pflanze ernten Die Früchte der Kaffeepflanze nennt man auch Kaffeekirschen. (Foto: CC0 / Pixabay / teovargasm) Bis du die ersten Früchte deiner Pflanze ernten kannst, dauert es drei bis vier Jahre. Dann bildet die Pflanze im Sommer weiße Blüten, aus denen grüne Früchte hervorgehen. Wenn sich diese Früchte rot verfärben, kannst du die sogenannten Kaffeekirschen ernten. Wartest du länger, werden die Kaffeekirschen überreif und dunkelbraun bis schwarz. Die roten Kaffeekirschen kannst du leicht von der Pflanze abnehmen und dann das Fruchtfleisch entfernen. Im Inneren befindet sich die Kaffeebohne, die dann erst einmal trocknen muss. Bevor du damit jetzt Kaffee kochen kannst, musst du die Kaffeebohnen rösten. Das klappt zum Beispiel für 15 Minuten auf höchster Stufe in der Pfanne. Dann riechst du auch schon den typischen Kaffeegeruch. Anschließend müssen die Kaffeebohnen noch zwei bis drei Tage trocken lagern und nachreifen, bis sie ihr volles Aroma erreicht hat. Dann kannst du sie mahlen und mit kochendem Wasser aufgießen. Foto: CC0 / Pixabay / MarcusVu Grüner Kaffee: Zubereitung, Geschmack und Wirkung des Getränks Grüner Kaffee wird von vielen Herstellern als Wundermittel zum Abnehmen angepriesen. 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