Kalt duschen: So gut ist es für die Gesundheit

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Foto: Colourbox.de/#6949

Regelmäßig kalt zu duschen ist aus vielen Gründen gut für die Gesundheit. Wir erklären dir, wie du vom kalten Duschen profitierst und wie es auf deinen Körper wirkt.

Es kostet erst einmal Überwindung, vor allem im Winter. Doch kalt zu duschen spart nicht nur Energie und somit Geld, sondern bringt auch gesundheitliche Vorteile mit sich. 

Dabei musst du nicht plötzlich von angenehm zu eiskalt umstellen. Wir erklären, warum kalt zu duschen sich lohnt und wie du den Einstieg schaffst.

Deshalb ist kaltes Duschen so gesund

In gesundheitlicher Hinsicht hat es etliche Vorteile, kalt zu duschen:

  • Immunabwehr: Eine niederländische Studie legt nahe, dass kaltes Duschen die Immunabwehr stärken könnte. Unter den Proband:innen gab es im Vergleich zur Kontrollgruppe rund 30 Prozent weniger Krankschreibungen im Versuchszeitraum. Grund dafür ist, dass durch den Kältereiz die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) mobilisiert werden. Sie bekämpfen eindringende Bakterien und Viren im Körper.
  • Braunes Fettgewebe: Dieses besondere Fettgewebe ist vor allem bei Säuglingen zu finden. Durch den regelmäßigen Kälteschock wird das sogenannte braune Fettgewebe im Körper aktiviert. Anders als das weiße Fettgewebe setzt sich dieses nicht als Hüftspeck fest, sondern verbrennt überschüssiges Fett und hilft so beim Abnehmen. Denn das braune Fettgewebe enthält viele Mitochondrien, in denen Glukose und Fettsäuren zu Wärme umgewandelt werden. So schützt sich der Körper vor dem Erfrieren.
  • Macht wach: Wenn der Körper Kälte ausgesetzt wird, schüttet er Adrenalin aus. Das sendet ein Wecksignal an deinen Körper und hilft dir so zum Beispiel, morgens in die Gänge zu kommen.
  • Depression: Eine Studie der University of Virginia hat gezeigt, dass kalte Duschen hilfreich bei depressiven Symptomen sein können. Sich der Kälte auszusetzen, aktiviert unter anderem die Nervenbereiche im Gehirn, die für Glücksgefühle zuständig sind.
  • Durchblutung: Bei Kälte ziehen sich unsere Blutgefäße zusammen, während sie sich beim anschließenden Erwärmen wieder entspannen und elastisch werden. So trainierst du die Gefäße, ähnlich wie Muskeln beim Sport. Dadurch werden Sauerstoff und Nährstoffe im Körper besser transportiert und du beugst Krampfadern vor.
  • Haut und Haar: Während heißes Wasser die Haut austrocknet, werden durch kaltes Wasser die oberen Hautschichten gestrafft und die Poren schließen sich. Haare sehen nach einer kalten Dusche tendenziell stärker und gesünder aus, da die Haarfollikel geglättet werden.
  • Muskelkater: Indem du dich nach dem Sport kalt duschst, kannst du Muskelkater vorbeugen. Eine finnische Studie zeigte zudem, dass kaltes Wasser sogar bei bereits bestehendem Muskelkater hilft. In der Studie begaben sich die Teilnehmer:innen dazu für 24 Minuten in zehn bis 15 Grad kaltes Wasser.
  • Den Willen stärken: Um dich unter die kalte Dusche zu stellen, musst du den bekannten inneren Schweinehund überwinden. Du verlässt deine Komfortzone und stärkst so deinen Willen.

Kalt duschen: Ein sanfter Einstieg ist empfehlenswert

Du kannst auch Schritt für Schritt auf kalte Duschen umsteigen.
Du kannst auch Schritt für Schritt auf kalte Duschen umsteigen. (Foto: CC0 / Pixabay / Olichel)

Generell solltest du ein paar Punkte beachten, bevor du dich unter die eiskalte Dusche wagst:

  • Hole ärztlichen Rat ein, wenn du Vorerkrankungen hast.
  • Um dich an die kalte Dusche zu gewöhnen, kannst du zuerst (lau)warm duschen und anschließend die Temperatur des Wassers Stück für Stück herunterdrehen. Du kannst dich mit Wechselduschen an das kalte Wasser gewöhnen.
  • Lass das kalte Wasser zunächst über deine Extremitäten laufen und erst dann über den Oberkörper und den Kopf. Der Rücken- und Nackenbereich ist besonders kälteempfindlich.
  • Besonders, wenn der Wechsel von warm zu kalt zu schnell stattfindet, kann das in Ausnahmefällen zu Kreislaufproblemen führen. Sollte dir schwindelig werden, setze oder lege dich auf den Boden.
  • Zu Beginn solltest du nur 30 bis 60 Sekunden kalt duschen. Wenn du an die kalten Duschen gewöhnt bist, kannst du die Zeit auch auf mehrere Minuten ausdehnen.

Unsere Kollegin hat es längere Zeit ausprobiert: Kalt duschen im Selbsttest: So schwer fiel es mir und das hat es bewirkt.

Eisbaden: Nicht ganz dasselbe

Kalte Duschen gelten schon lange als kleine Abhärtung im Alltag – beim Eisbaden ist der Effekt allerdings deutlich intensiver. Statt nur unter fließendem Wasser zu stehen, tauchst du beim Eisbaden mit dem ganzen Körper ins kalte Wasser ein.

Das fühlt sich anders an: Der Temperaturabfall ist viel abrupter, Herz und Kreislauf müssen sofort auf Hochtouren laufen, die Atmung beschleunigt sich, der Körper setzt Stresshormone und Endorphine frei. Viele beschreiben deshalb ein intensives Glücksgefühl direkt nach dem Eintauchen.

Während kaltes Duschen eher eine Gewohnheit für jeden Tag sein kann, ist Eisbaden meist ein besonderes Erlebnis, das mehr Vorbereitung und Achtsamkeit erfordert, weil es auch wirklich gefährlich werden kann.

Überarbeitet von Denise Schmucker

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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