Kann Fußball umweltfreundlich sein? Wir stellen Nachhaltigkeitsaktivitäten vor, die von einigen Vereinen und Ländern bereits umgesetzt werden.
Stromversorgung durch Sonnenenergie
Sonnenkollektoren auf den Dächern von Fußballstadien? Gibt es schon seit einigen Jahren! Für die Weltmeisterschaft 2014 wurde Brasiliens Stadion Estadio Mineirão mit Solarzellen ausgestattet. Mit dieser Energie wird nicht nur das Stadion betrieben, sondern weitere Energie ins Netz eingespeist, von der rund 1.000 Häuser pro Jahr mit Energie versorgt werden.
Aber auch deutsche Stadien sind bei der Stromversorgung durch Sonnenenergie ganz vorne mit dabei. Auf dem Stadiondach des 1. FC Kaiserslautern ist eine Photovoltaikanlage mit 1.380 Kilowatt peak installiert. Die Stadien des SV Werder Bremen, Borussia Dortmund und dem FSV Mainz 05 werden ebenfalls mit grüner Energie vom Dach betrieben.
Licht durch Bewegung
Auf einem Hobby-Fußballplatz eines Armenviertels in Rio de Janeiro wird die für das Flutlicht benötigte Energie aus der Laufbewegung der Spieler gewonnen: Unter der Kunstrasenfläche sind Bodenplatten aus recyceltem Kunststoff verbaut, die jeweils bis zu sieben Watt Strom erzeugen können, sofern ein Spieler darüber läuft.
Die auf diese Weise produzierte Energie wird in einem Speicher gesammelt. Hören die Fußballer auf zu spielen und ist der Speicher leer, geht das Licht aus. Das Potenzial für kinetische Energie ist groß – trotzdem hat sich die bisher noch sehr kostspielige Technologie nicht durchgesetzt.
Trikots aus Recyclingplastik
Der Sportartikelausrüster adidas hat für den FC Bayern München Trikots aus Ozeanplastik hergestellt, die der Verein bei einem Spiel im Jahr 2016 präsentierte. Garn und Faser der roten Trikots stammen zu 100 Prozent aus aufbereiteten Plastikabfällen, die an den Küsten der Malediven eingesammelt wurden. Adidas arbeitet schon seit längerem mit der Organisation Parley for the Oceans zusammen, die sich für die Reinigung der Ozeane einsetzt.
Fußbälle aus fairer Produktion
Der Hauptdarsteller jedes Fußballspiels ist der Ball. Doch viele Bälle sind handgemacht und werden unter schlechten Arbeitsbedingungen genäht, überwiegend in Pakistan. Zu Hochzeiten einer Weltmeisterschaft liefern pakistanische Fabriken bis zu 60 Millionen Fußbälle aus.
Sportbälle mit dem Faitrade Siegel garantieren bessere Arbeitsbedingungen für die mühevolle Handarbeit. Der Fair Trade Standard setzt voraus, dass die Arbeiter den gesetzlichen Mindestlohn erhalten und die Arbeitsbedingungen in den Fabriken angemessen sind. Zudem ist ausbeuterische Kinderarbeit verboten. Fußbälle aus fairer Produktion sind im Handel ab 20 Euro zu erwerben – fast ebenso viel kostet der offizielle Spielball der diesjährigen Fußball-WM, der Adidas Telstar 18, ohne integrierten NFC-Chip.
Mehrwegbecher im Stadion
In vielen Fußballstadien tummeln sich nach Spielende Berge von Plastikbechern. Allein in der deutschen Profiliga (1. und 2. Liga) werden jährlich rund 12 Millionen Einwegbecher verbraucht. Einige deutsche Fußballvereine, darunter Hannover 96, Hertha BSC und der VfB Stuttgart, gehen einen entscheidenden Schritt weiter und schenken ihre Getränke ausschließlich in wiederbefüllbaren Mehrwegbechern aus. Aus ökologischer Sicht lohnt sich die Verwendung von Mehrwegbechern im Vergleich zum Kunststoff-Einwegbecher schon nach 5 Wiederbefüllungen.
Fazit
Fußball kann nachhaltiger, das zeigen viele Beispiele. Das geht nicht nur im großen Maßstab in den Stadien, sondern auch im kleinen, bei uns selbst: Lies dazu 11 Tipps für nachhaltiges Fußball-Fernsehen.
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