Wenn Kartoffeln keimen, sind sie unter Umständen nicht mehr genießbar. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, kannst du das Keimen verhindern. Wir zeigen dir drei Methoden, wie Kartoffeln länger halten.
Keimende Kartoffeln sind nicht immer zum Verzehr geeignet. Wenn Kartoffeln keimen, bilden sie den Stoff Solanin, der Kartoffeln giftig macht. Alles wichtigen Infos dazu findest du in unserem Artikel Gekeimte Kartoffeln essen: Das solltest du wissen.
Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, kannst du verhindern, dass Kartoffeln keimen. Dadurch werden sie länger haltbar und du musst die gesunden Knollen nicht wegen zu starker Keimung entsorgen. Wir verraten dir drei einfache Methoden, mit denen du keimenden Kartoffeln vorbeugen kannst.
1. Keimende Kartoffeln vermeiden: Die richtige Lagerung
(Foto: CC0 / Pixabay / eKokki)
Die richtige Lagerung ist entscheidend, um zu verhindern, dass Kartoffeln keimen. Ein idealer Lagerort erfüllt die folgenden Kriterien:
- kühl
- dunkel
- trocken
Praktisch umgesetzt heißt das, dass du die Kartoffeln am besten in einem Jutesack, einer Sandkiste oder im Keller aufbewahrst. Dunkelheit hilft jedoch nicht immer gegen keimende Kartoffeln. Kartoffeln können je nach Sorte nämlich sowohl Licht- als auch Dunkelkeimer sein. Informiere dich entsprechend der Sorte über die besten Lagerbedingungen.
Tipp:In unserem Artikel Kartoffeln lagern: Mit diesen 7 Tipps bleiben sie lange frisch findest du eine detaillierte Beschreibung, wie du Kartoffeln am besten lagerst.
2. Temperatur anpassen: So keimen Kartoffeln nicht
(Foto: CC0 / Pixabay / adege)
Eine weitere Methode, mit der du vermeiden kannst, dass Kartoffeln keimen, ist die Temperaturregulierung. Wähle einen Lagerort, an dem die optimale Temperatur gewährleistet ist.
Das passiert bei folgenden Temperaturen:
- Vier bis acht Grad: Dabei handelt es sich um die optimale Temperatur. Mit dieser Temperatur kannst du Keimlingen vorbeugen.
- Unter vier Grad: Die Knollen beginnen, Solanin zu bilden. Das macht die Kartoffeln über längere Zeit hinweg giftig.
- Über zehn Grad: Bei hohen Temperaturen bilden die Kartoffeln Sprossen und fangen an zu keimen.
Tipp: Verwende zur Überprüfung der Lagertemperatur ein einfaches Raumthermometer.
3. Extra-Tipp gegen keimende Kartoffeln: Mit Apfel lagern
(Foto: CC0 / Pixabay / Pavlofox)
Selbst an einem geeigneten Lagerort und mit der richtigen Temperatur kann es passieren, dass Kartoffeln keimen. Um dem entgegenzuwirken, gibt es einen weiteren Trick: Lagere die Kartoffeln mit einem Apfel.
Das scheint zunächst ungewohnt, da meist davon abgeraten wird, Gemüse mit Äpfeln zu lagern. Äpfel und anderes Obst strömen nämlich das Reifungsgas Ethylen aus, das den Reifeprozess einiger Obst- und Gemüsesorten (beispielsweise Bananen) beschleunigt. Mehr dazu hier: Tomaten, Äpfel, Avocado: Dieses Obst und Gemüse verträgt sich nicht.
Bei Kartoffeln ist das jedoch nicht so: Kontinuierlich wirkt Ethylen keimhemmend auf die Knollen. Deshalb wird das Gas auch unter bestimmten Bedingungen als Keimhemmungsmittel eingesetzt.
Eine Review aus dem Jahr 2017 erklärt die scheinbar widersprüchlichen Rollen von Ethylen im Reife- und Keimprozess von Kartoffeln:
- Die Kartoffel benötigt eigenes Ethylen, um aus der natürlich auftretenden Ruhephase nach der Ernte – der sogenannten „Endodormanz“ – zu „erwachen“.
- Erst dann kann sie nämlich Sprossen austreiben und könnte sich unter natürlichen Bedingungen so fortpflanzen.
- Wie Versuche gezeigt haben, kann auch kurzfristig äußerlich zugeführtes Ethylen dazu führen, dass die Kartoffeln aus der Ruhephase austreten.
- In der darauffolgenden Phase der “Ecodormanz” treibt die Kartoffel auch noch keine Sprossen aus, jedoch nur wegen der äußerlichen Bedingungen – weil es beispielsweise zu kühl ist. Wären die Bedingungen in diesem Zustand jedoch gut, würden die Kartoffeln aus der Ruhephasen austreten und die Sprossen würden wachsen.
- Forscher:innen haben gezeigt, dass Ethylen in dieser Phase das Sprossenwachstum wiederum hemmt, wenn die Kartoffeln dem Gas kontinuierlich ausgesetzt sind.
Fazit: Ethylen ermöglicht das Sprossenwachstum im ersten Schritt, indem es die Kartoffel „aufweckt“, hemmt das Wachstum danach jedoch. Selbst kannst du zwar nicht so einfach feststellen, in welcher der beiden Ruhephasen die Kartoffeln bei dir zu Hause gerade sind. Weil die Kartoffel jedoch bereits gelagert wurden, bevor du sie gekauft hast, und zum Beispiel auch im Supermarkt neben anderen Obst- und Gemüsesorten aufbewahrt wurden, ist es wahrscheinlicher, dass die Knollen schon „erwacht“ sind. Sie mit einem Apfel zu lagern, um ihnen kontinuierlich Ethylen zuzuführen, ist in dem Fall vermutlich sinnvoll.
So lagerst du Kartoffeln mit Äpfeln richtig:
- Lege die Äpfel direkt zu den Kartoffeln.
- Ein Apfel reicht für etwa ein bis zwei Kilo Kartoffeln.
- Das Ethylen verteilt sich von selbst in der Luft und verhindert, dass die Kartoffeln keimen.
- Tausche die Äpfel regelmäßig aus. So verhinderst du Fäulnis.
Weitere Infos dazu findest du hier: Ethylen bei Obst und Gemüse: Was du über das Gas wissen solltest.
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