Wenn Kartoffeln keimen, sind sie unter Umständen nicht mehr genießbar. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, kannst du das Keimen verhindern. Wir zeigen dir drei Methoden, wie Kartoffeln länger halten.
Keimende Kartoffeln sind nicht immer zum Verzehr geeignet. Wenn Kartoffeln keimen, bilden sie den Stoff Solanin, welcher Kartoffeln giftig macht. Alles wichtigen Infos dazu findest du in unserem Artikel Gekeimte Kartoffeln essen: Das solltest du wissen.
Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, kannst du verhindern, dass deine Kartoffeln keimen. Dadurch werden sie länger haltbar und du musst du die gesunden Knollen wegen einer zu starken Keimung nicht entsorgen. Wir verraten dir drei einfache Methoden, mit denen du keimenden Kartoffeln vorbeugen kannst.
1. Tipp gegen keimende Kartoffeln: Die richtige Lagerung
Die richtige Lagerung ist entscheidend, um zu verhindern, dass Kartoffeln keimen. Ein idealer Lagerort erfüllt die folgenden Kriterien:
- kühl
- dunkel
- trocken
Praktisch umgesetzt heißt das, dass du die Kartoffeln am besten in einem Jutesack, einer Sandkiste oder im Keller aufbewahrst. Dunkelheit hilft jedoch nicht immer gegen keimende Kartoffeln. Kartoffeln sind je nach Sorte nämlich sowohl Licht- als auch Dunkelkeimer. Informiere dich je nach Sorte über die besten Lagerbedingungen.
Tipp: In unserem Artikel Kartoffeln lagern: Mit diesen 7 Tipps bleiben sie lange frisch findest du eine detaillierte Beschreibung, wie du Kartoffeln am besten lagerst.
2. Tipp Temperatur anpassen, um zu verhindern, dass Kartoffeln keimen
Eine weitere Methode, mit der du vermeiden kannst, dass Kartoffeln keimen, ist die Temperaturregulierung. Wähle einen Lagerort, an dem die optimale Temperatur gewährleistet ist.
Das passiert bei folgenden Temperaturen:
- Vier bis acht Grad: Das ist die optimale Temperatur. Mit dieser Temperatur kannst du Keimlingen vorbeugen.
- Unter vier Grad: Die Knollen beginnen, Solanin zu bilden. Das macht die Kartoffeln über längere Zeit hinweg giftig.
- Über zehn Grad: Bei hohen Temperaturen bilden die Kartoffeln Sprossen und fangen an zu keimen.
Tipp: Verwende zur Überprüfung ein einfaches Raumthermometer.
3. Tipp gegen keimende Kartoffeln: Kartoffeln mit Apfel lagern
Selbst an einem geeigneten Lagerort mit der richtigen Temperatur kann es passieren, dass Kartoffeln keimen. Um dem entgegenzuwirken, gibt es einen weiteren Trick: Lagere die Kartoffeln mit einem Apfel.
Das mutet zunächst ungewohnt an, da meist davon abgeraten wird, Gemüse mit Äpfeln zu lagern, denn Äpfel und anderes Obst strömen das Reifungsgas Ethylen aus. Das beschleunigt den Reifeprozess von einigen Obst- und Gemüsesorten. Bei Kartoffeln ist das jedoch nicht so: Kontinuierlich eingesetzt wirkt Ethylen bei den Knollen keimhemmend. Deshalb wird Ethylen auch unter bestimmten Bedingungen als Keimhemmungsmittel eingesetzt.
Ein Review aus dem Jahr 2017 erklärt die scheinbar widersprüchlichen Rollen von Ethylen im Reife- und Keimprozess von Kartoffeln: Die Kartoffel benötigt eigenes Ethylen, um aus der natürlich auftretenden Ruhephase nach der Ernte – der sogenannten „Endodormancy“ zu „erwachen“. Erst dann kann sie nämlich Sprossen treiben und könnte sich unter natürlichen Bedingungen so fortpflanzen. Versuche haben gezeigt, dass auch kurzfristig äußerlich zugeführtes Ethylen dazu führen kann, dass die Kartoffeln aus der Ruhephase austreten.
In der darauffolgenden Phase der „Ecodormancy“ treibt die Kartoffel auch noch keine Sprossen aus, jedoch nur wegen der äußerlichen Bedingungen – weil es beispielsweise zu kühl ist. Wären die Bedingungen in diesem Zustand der Kartoffel jedoch gut, würden die Kartoffeln aus der Ruhephasen austreten und die Sprossen würden wachsen. Forscher:innen haben gezeigt, dass Ethylen in dieser Phase das Sprossenwachstum wiederum hemmt, wenn die Kartoffeln dem Gas kontinuierlich ausgesetzt sind.
Fazit: Ethylen ermöglicht das Sprossenwachstum im ersten Schritt, indem es die Kartoffel „aufweckt“, hemmt das Wachstum danach jedoch. Doch selbst kannst du leider nicht so einfach feststellen, in welcher der beiden Ruhephasen die Kartoffeln bei dir zuhause gerade sind. Weil die Kartoffel jedoch bereits gelagert wurden, bevor du sie gekauft hast, und zum Beispiel auch im Supermarkt neben anderen Obst- und Gemüsesorten aufbewahrt wurden, ist es wahrscheinlicher, dass die Knollen schon „erwacht“ sind. Sie mit einem Apfel zu lagern, um ihnen kontinuierlich Ethylen zuzuführen, ist in dem Fall vermutlich sinnvoller als ohne.
Weitere Infos dazu findest du hier: Ethylen bei Obst und Gemüse: Was du über das Gas wissen solltest.
So lagerst du Kartoffeln mit Äpfeln richtig:
- Gib die Äpfel direkt zu den Kartoffeln.
- Ein Apfel reicht für etwa ein bis zwei Kilo Kartoffeln.
- Das Ethylen verteilt sich von selbst in der Luft und verhindert das Keimen.
- Tausche die Äpfel regelmäßig aus. So verhinderst du Fäulnis.
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