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Kirschfruchtfliege bekämpfen: So wirst du sie los

Kirschfruchtfliege bekämpfen
Foto: CC0 / Pixabay / vampy24

Um Kirschfruchtfliegen zu bekämpfen, musst du keine aggressiven Insektenvernichter verwenden. Du kannst den Schädling auch auf natürliche Weise loswerden. Das solltest du auch, sonst bleibt von den Kirschen nicht mehr viel übrig.

Wer einen Kirschbaum im Garten stehen hat, sollte immer wieder ein Auge auf die Kirschen werfen. Denn sind die Kirschen voller Maden, ist die Ernte dahin. Bei diesen Maden handelt es sich um den Nachwuchs der sogenannten Kirschfruchtfliege. Mit einigen Tipps und Tricks kannst du der Ausbreitung des Schädlings entgegenwirken und deine Ernte ganz für dich genießen. 

Kirschfruchtfliege bekämpfen – sonst gibts faule Kirschen

Die kleine Kirschfruchtfliege ähnelt der Stubenfliege und schwirrt von Mai bis Juni durch den Garten. Die Insekten suchen nach unreifen Kirschen, um dort ihre Eier abzulegen. Aufgrund des Klimawandels dehnt sich ihr Gebiet immer weiter nach Norden aus: sie ist inzwischen auch bei uns heimisch. Die Larven der Kirschfruchtfliege schlüpfen später direkt in den Früchten und ernähren sich vom saftigen Fruchtfleisch. 

Das Problem: Zum einen isst du möglicherweise beim Verzehr der Kirschen versehentlich ein paar Maden mit. Zum anderen fangen einmal angefressene Kirschen schnell an zu faulen. Die befallenen Kirschen fallen dann meist noch im unreifen Zustand zu Boden und vergehen.  

Allerdings ist es verboten, den Schädling mit synthetisch-chemischen Mitteln zu bekämpfen. Denn der eingesetzte Wirkstoff ist toxisch und schadet der Umwelt zu sehr.  Doch es gibt einige umweltschonende Maßnahmen zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege. 

Tipps gegen die Kirschfruchtfliege: Frühe Sorten pflanzen

Du kannst das Problem mit Kirschfruchtfliegen fast komplett umgehen, indem du frühblühende Sorten pflanzt. Kirschbaum-Frühsorten wie etwa „Lapin“, „Burlat“ oder „Earlise“ tragen bereits ab Anfang Juni reife Früchte. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Kirschfruchtfliege aber erst mit der Eiablage, wofür sie unreife, meist gelbe Früchte braucht. Frühblühende Kirschsorten werden daher von der Kirschfruchtfliege meist gänzlich verschont. 

Natürlich eignet sich dieser Tipp nur, wenn du noch keine Kirschbäume hast. Doch auch in diesem Fall gibt es Hilfe gegen die Kirschfruchtfliege.

Kirschen aufsammeln und Vlies ausbreiten

Herabgefallene Kirschen sollten schnell aufgesammelt werden
Herabgefallene Kirschen sollten schnell aufgesammelt werden
(Foto: CC0 / Pixabay / Carlo_Walti)

Kirschfruchtfliegenlarven bleiben sechs bis acht Wochen in der Frucht. Spätestens dann ist die faule Kirsche zu Boden gefallen, sodass sich die Schädlinge in der Erde eingraben können. Dort findet dann die Verpuppung bis zur ausgewachsenen Fliege statt, die im Mai des Folgejahres schlüpft und etwa zwei Wochen später mit der eigenen Eiablage beginnt.

Eine wirksame Methode gegen diesen Kreislauf besteht im raschen Aufsammeln herabgefallener Früchte. So verhinderst du, dass die Larven aus den Früchten in die Erde gelangen können. Um die Larven in den eingesammelten Früchten unschädlich zu machen, solltest du sie möglichst weit von Kirschbäumen entfernt und mindestens 20cm tief vergraben. So kommen sie nicht mehr heraus.

Noch einfacher machst du dir das Einsammeln mit einem Vlies: Lege den Wurzelbereich rund um den Kirschbaum großzügig mit einem luftdurchlässigen Vlies aus, noch bevor die Kirschen heranreifen. Herabgefallene Früchte kannst du so in einem Rutsch entsorgen und verhinderst gleichzeitig das Eindringen der Larven in die Erde. 

Entsorgst du in einem Jahr auf diese Weise die herabgefallenen Früchte, hinderst du die Fliegen an der weiteren Fortpflanzung. Schon im nächsten Jahr kannst du so mit deutlich weniger Schädlingsbefall rechnen. 

Kulturschutznetze für kleine Obstbäume

Zuverlässigen Schutz gegen die Kirschfruchtfliege bieten Kulturschutznetze, mit denen du die Baumkronen deiner Obstbäume verkleidest. Das engmaschige Netz verhindert, dass die Fliegen die Kirschen erreichen. Damit die Schädlingsnetze wirklich wirken, müssen sie aber absolut dicht sein und dürfen keine Risse oder Löcher aufweisen. Die Methode ist daher nur für kleine oder junge Kirschbäume geeignet. Außerdem stellen Schutznetze eine Gefahr für Vögel und andere Gartentiere dar, da diese sich mit ihren Krallen leicht in den engen Maschen verfangen können. Kulturschutznetze sind daher nicht die erste Wahl. 

Kirschfruchtfliege ganz natürlich bekämpfen mit Nützlingen

Dank Nützlinge gegen Kirschfruchtfliege gibt es eine reiche Ernte.
Dank Nützlinge gegen Kirschfruchtfliege gibt es eine reiche Ernte.
(Foto: CC0 / Pixabay / Aquilatin)

Es gibt Nematoden, die du gegen die Kirschfruchtfliegen einsetzen kannst: Bei der Bekämpfung von Kirschfruchtfliegen kommen Fadenwürmer der Gattung „Steinernema“ zum Einsatz. Diese kannst du ganz einfach online bestellen (z.B. bei ** Amazon). Die mikroskopisch kleinen Würmer ernähren sich von den Fliegenlarven und steuern diese als Nahrungsquelle gezielt an. Sie können deine Ernte so um bis zu 80 Prozent retten, wie das Online-Portal oekolandbau.de erklärt. Nematoden selbst richten dabei keinerlei Schaden an den umliegenden Pflanzen an. 

Zur natürlichen Bekämpfung mit Nematoden gibst du Anfang Juni das mit den Würmern versehene Granulat in eine Gießkanne voll lauwarmem Wasser und gießt damit die Erde um deine befallenen Kirschbäume. Die Tiere breiten sich anschließend rasch aus. Da die Fadenwürmer lichtscheu sind, solltest du die Bäume erst in der Dämmerung mit den Nematoden gießen. 

Nematoden sterben bei Temperaturen von unter 12 Grad. Hierzulande schaffen es die Nützlinge und ihre Nachkommen also nicht über den Winter. Zur Eindämmung von Kirschfruchtfliegen musst du die Fadenwürmer daher jedes Jahr neu ansiedeln. 

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