Die fünf Klimazonen der Erde zeichnen sich durch verschiedene Klimata, Pflanzen und Tiere aus. Durch den Klimawandel verändert sich die Lage der Klimazonen – mit weitreichenden Folgen.
Dass die Erde verschiedene Klimazonen hat, ist leicht verständlich: Je näher du vom Äquator aus zu den Polen kommst, desto weniger Sonnenlicht trifft über das Jahr gerechnet auf den Boden. Dadurch ist es insgesamt kälter und Pflanzen haben eine kürzere Zeitspanne, in der sie genug Licht abbekommen, um zu wachsen. Darüber hinaus beeinflussen viele weitere Faktoren wie die Meeresströmungen die jeweiligen klimatischen Bedingungen.
Das sind die fünf Klimazonen der Erde:
- die Tropen
- die Subtropen
- die gemäßigte Zone
- die subpolare Zone
- die polare Zone
Diese Klimazonen lassen sich anhand verschiedenster Indikatoren voneinander unterscheiden – der Temperatur, dem Niederschlag, der Tageslänge, der Pflanzenwelt und vielen weiteren. Haarscharf voneinander trennen kannst du die Klimazonen dennoch nicht immer. Möglicherweise passt an einem Ort ein Indikator zu den Tropen, ein anderer jedoch eher zu den Subtropen. Zudem sind die Klimazonen in sich nicht homogen. Beispielsweise unterteilt sich die gemäßigte Zone in eine warme und eine kalte gemäßigte Zone.
In den nächsten Abschnitten erfährst du, was genau die einzelnen Klimazonen der Erde ausmacht.
1. Klimazone der Erde: Die Tropen
Die Tropen breiten sich zu beiden Seiten des Äquators ungefähr bis zu den beiden Wendekreisen aus. Diese liegen bei etwa 20 Grad nördlicher und südlicher Breite. Diese Klimazone der Erde zeichnet sich durch die folgenden Eigenschaften aus:
- Die Tageslänge liegt das ganze Jahr über bei etwa zwölf Stunden.
- Die Temperatur schwankt innerhalb eines Tages stärker als über das Jahr hinweg – es gibt keine „Jahreszeiten“ wie in Deutschland.
- Abgesehen von Bergregionen ist es das ganze Jahr über (sehr) warm.
Am Äquator liegt eine sogenannte Konvergenzzone, in der warme Luft aufsteigt. Dadurch kommt es in vielen tropischen Regionen oft zu Niederschlägen und Gewittern. Es gibt aber auch wechselfeuchte Tropen, in denen sich Regen- und Trockenzeiten abwechseln. Tendenziell werden die Tropen umso trockener, je weiter du dich vom Äquator entfernst. Es gibt aber Ausnahmen, da die Konvergenzzone nicht starr am Äquator entlangverläuft und sich über das Jahr hinweg auch verschieben kann.
Die Pflanzenwelt dieser Klimazone der Erde ist nicht einheitlich: In den immerfeuchten Tropen dominiert der tropische Regenwald. Je trockener die Tropen werden, desto trockener und lichter wird auch die Vegetation – von Feucht- und Trockensavannen bis hin zu Steppen und (Halb-)Wüsten.
Der Amazonas-Regenwald gehört zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde. Greenpeace zufolge findest du dort unter anderem 40.000 Pflanzen- und 1.300 Vogelarten.
2. Klimazone der Erde: Subtropen
Die Subtropen schließen sich an die Tropen an – sie liegen jeweils ungefähr zwischen 25 und 40 Grad nördlicher beziehungsweise südlicher Breite. Daran erkennst du diese Klimazone der Erde:
- Die Sommer sind sehr warm und die Winter mild. Eine verbreitete Definition besagt, dass in den Subtropen die Jahresmitteltemperatur über 20 Grad liegt, der kälteste Monat im Schnitt jedoch kälter als 20 Grad ist.
- Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind im Vergleich zu den Tropen groß.
Die Niederschläge in dieser Klimazone der Erde sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die Subtropen lassen sich dahingehend in mehrere Untergruppen einteilen:
- trockene Subtropen (zum Beispiel in der Sahara)
- winterfeuchte Subtropen mit Niederschlägen vor allem im Winter (Mittelmeerregion, auch in Teilen von Südafrika und Australien sowie in Kalifornien)
- immerfeuchte Subtropen (beispielsweise in Südostchina, an der US-amerikanischen Ostküste und in Teilen Vorderasiens)
Jede dieser Untergruppen hat eine eine typische Vegetation: In den Wüsten und Halbwüsten der trockenen Subtropen ist die Vegetation sehr spärlich. Dagegen bestimmen in den winterfeuchten Subtropen vor allem Hartlaubbäume wie Eukalyptus oder immergrüne Eichenarten sowie Nadelbäume das Bild. In den immerfeuchten Subtropen finden sich vermehrt Laubbäume. Beispielsweise gelten die Laubwälder Südostchinas als besonders artenreich.
3. Klimazone der Erde: Die gemäßigte Zone
Die gemäßigte Zone reicht ungefähr bis zu den Polarkreisen – auch Deutschland liegt darin. Das macht diese Klimazone der Erde aus:
- Je weiter du dich vom Äquator entfernst, desto ausgeprägter sind die vier Jahreszeiten.
- Niederschläge verteilen sich typischerweise über das ganze Jahr und sind eher hoch.
Die gemäßigte Zone kannst du auf zwei verschiedene Arten weiter unterteilen:
- Anhand der typischen Temperaturen kannst du eine warm- und eine kalt-gemäßigte Zone definieren.
- Das Klima der gemäßigten Zone ist im Inneren eines Kontinents üblicherweise anders als in der Nähe der Küsten. Man spricht auch vom kontinentalen und vom maritimen Klima. Im kontinentalen Klima gibt es weniger Niederschläge als im maritimen Klima und ausgeprägtere Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter.
Diese Klimazone der Erde ist durch Nadel- und Laubwälder geprägt, wobei der Nadelanteil zu den Polen hin zunimmt. Im trockeneren Kontinentalklima finden sich auch Steppen, Halbwüsten und Wüsten.
4. Klimazone der Erde: Die subpolare Zone
Die subpolare Zone findet sich rund um die Polarkreise – beispielsweise im Norden von Kanada, Russland und Skandinavien. So erkennst du diese Klimazone der Erde:
- trockene und lange Winter, kurze Sommer – der Wechsel zwischen den Jahreszeiten ist weniger ausgeprägt als in der gemäßigten Klimazone
- eher wenig Niederschlag
- die Jahresmitteltemperatur liegt unter null Grad
In der subpolaren Zone ist es für viele Pflanzen zu kalt. In der dortigen Tundra wachsen nur noch Moose, Flechten und Sträucher. Da es so kalt ist, sind die Böden vielerorts permanent gefroren – man spricht hier vom Permafrost.
5. Klimazone der Erde: Die polare Zone
Die polare Zone umfasst Arktis und Antarktis. In dieser Klimazone der Erde herrschen sogenannte „Kältewüsten“ vor. Es ist so kalt, dass keine Pflanzen wachsen und zudem gibt es wenig Niederschlag. Die Temperatur steigt nur selten über null Grad. Nur wenige Tiere wie Eisbären oder Pinguine können unter diesen extremen Bedingungen überleben.
So beeinflusst der Klimawandel die Klimazonen der Erde
Eine Faustregel lautet: Pro Grad Temperaturerhöhung wandern die Grenzen der Klimazonen etwa 200 Kilometer polwärts. Dadurch verschiebt sich beispielsweise die Baumgrenze am Übergang zur Tundra immer weiter. Einige kalte Regionen werden durch den Klimawandel deshalb sogar fruchtbarer.
Ansonsten ist die Verschiebung der Klimazonen allerdings für viele Regionen problematisch. Tiere und Pflanzen können sich nur langsam an die Klimaveränderungen anpassen. Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass sich wärmeliebendere Arten immer weiter ausbreiten, während viele ursprünglich verbreitete Arten durch den Klimawandel bedroht sind. Über zehn Prozent der heimischen Tierarten sind durch den Klimawandel stark gefährdet; insbesondere Weichtiere, Käfer und Schmetterlinge. Zudem werden einige momentan fruchtbare Teile der Subtropen und der gemäßigten Zone in Zukunft wahrscheinlich stärker mit Dürren zu kämpfen haben.
Der Klimawandel verschiebt die Klimazonen der Erde jedoch nicht einfach nur weiter in Richtung der Pole – die Prozesse sind komplexer. Zwei Beispiele:
- Der Golfstrom versorgt die Küsten Nord- und Westeuropas mit Wärme. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich diese Meeresströmung durch die Klimaerwärmung abschwächt. Das kann dazu führen, dass es in den betroffenen Regionen sogar eher kälter als wärmer wird.
- Das Regenband in den Tropen wird sich durch den Klimawandel wahrscheinlich verschieben – über Ostafrika und Indien nach Norden, über dem Pazifik und Südamerika dagegen nach Süden. Dies bedroht die Wasserversorgung von Millionen Menschen und wird sicher auch die Landwirtschaft sowie die natürliche Tier- und Pflanzenwelt in den Tropen beeinflussen.
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