Kokosblütenzucker wird auch Palmzucker genannt und ist eine Alternative zu weißem Haushaltszucker. Viele Hersteller werben damit, dass der Kokosblütenzucker auch gesünder sei – aber stimmt das wirklich?
Es gibt zahlreiche Zucker-Alternativen, mit denen du Kaffee oder Joghurt süßen kannst. Einer davon ist Kokosblütenzucker. Er soll gesünder als weißer Zucker sein, da er den Blutzuckerspiegel nur sehr langsam ansteigen lässt. Der Körper verstoffwechselt weniger Insulin und du hast weniger Heißhungerattacken – so die Theorie. Aussagekräftige wissenschaftliche Studien dazu gibt es aber noch nicht.
Kokosblütenzucker: Gesunde Süße oder Kalorienbombe?
Mit Blick auf die Kalorien ist der Kokosblütenzucker alles andere als gesund: 384 Kalorien pro 100 g stecken in dem Zuckerersatz. Zum Vergleich: In weißem Zucker sind es mit 400 Kalorien pro 100 g nicht viel mehr.
Auch die enthaltenen Kohlenhydrahte (ca. 90 g) entsprechen etwa der Menge, wie sie auch in weißem Zucker vorkommen (ca. 100 g). Außerdem schwanken die Nährwertangaben von Hersteller zu Hersteller: Einige werben damit, dass besonders viele Vitamine und Mineralstoffe im Kokosblütenzucker enthalten seien. Diese Versprechen sind aber mit Vorsicht zu genießen. Denn um einen gesundheitlichen Vorteil zu ziehen, müsste man schon mehrere Kilo täglich verzehren.
Kochen und backen mit Kokosblütenzucker?
Kokosblütenzucker kannst du 1:1 mit weißem Zucker austauschen. Denn Kokosblütenzucker ist fast genauso süß, trotz seines Namens schmeckt er nicht nach Kokos. Seine karamellige Note eignet sich gut für Desserts.
Zum Backen solltest du Kokosblütenzucker allerdings nicht verwenden: Er bildet im Teig leicht Klumpen und geht nicht so gut auf wie weißer Zucker. Wenn du mit Kokosblütenzucker kochst, musst du beachten, dass sich der Zucker nur sehr langsam auflöst. Du solltest deshalb viel Rühren und ein paar Minuten mehr Zeit mit einplanen.
Wie nachhaltig ist Kokosblütenzucker?
Der Kokosblütenzucker hat seinen Ursprung in den Blüten der Kokospalme: Sie werden aufgeschnitten und der herausfließende Nektar mit einer Schale aufgefangen. Eine Palme kann am Tag bis zu zwei Liter Nektar abgeben – das reicht für eine 500-Gramm-Packung Kokosblütenzucker. Der Nektar wird dann eingekocht, bis eine bröselige Masse entsteht. Diese muss nur noch trocknen und kann dann verpackt werden.
Fast der gesamte Kokosblütenzucker in Deutschland stammt aus Südostasien. Vor allem in Thailand und Indonesien wird der Nektar aus den Kokospalmen gesammelt und zu Zucker weiterverarbeitet – der lange Transportweg belastet die Umwelt. Da der Zucker aus Kokosblüten nicht viel gesünder ist, empfehlen wir also einen Zuckerersatz aus der Region – zum Beispiel regionalen Bio-Honig oder Bio-Zuckerrüben.
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