Kork ist viel zu wertvoll, um ihn in den Restmüll zu werfen. Wie du Kork richtig entsorgst und das Naturprodukt recycelst, erfährst du hier.
Kork ist ein vielseitiges Produkt. Der Einsatz als Flaschenkorken ist hierbei nur eine der nahezu unzähligen Verwendungsmöglichkeiten. Es ist hydrophob, also wasserabweisend, schlecht brennbar und besonders elastisch. Zudem ist es kaum wärmeleitfähig, eignet sich somit als Dämmmaterial und kann von -200 bis +120 Grad Celsius eingesetzt werden.
Kein Wunder also, dass du das Material sowohl im bekannten Korkboden oder in Sandalen als auch in Raumschiffen wiederfinden kannst. Wie du Kork richtig entsorgst, erfährst du im folgenden Text.
Kork richtig entsorgen durch Recycling
Naturkork gehört streng genommen weder in die Gelbe Tonne noch in den Biomüll und erst recht nicht in den Restmüll. Es ist ein vielseitiges Naturprodukt, welches Jahrzehnte in der Produktion braucht, und ebenso lange in Verwendung sein kann. Deshalb solltest du Kork nicht einfach entsorgen – es lässt sich einfach recyceln. Leider wissen nur die wenigsten, wie.
Das Recycling von Kork ist denkbar einfach: Sammle deine Flaschenkorken oder anderen Naturkork an einem luftigen Ort. Ein großes Glas ohne Deckel reicht hierfür vollkommen aus. So kann sich kein Schimmel an den Weinresten bilden.
Wo kann ich Kork ins Recycling geben?
Annahmestellen verschiedener Organisationen findest du inzwischen an vielen Orten. Neben Wertstoff- oder Recyclinghöfen gibt es auch an Schulen, Gemeindezentren oder Vereinen entsprechende Container. Auch an Supermärkten oder Drogerien, Getränkemärkten und ausgewählten Weinhandlungen kannst du deine alten Korken zur Weiterverarbeitung abgeben.
Oft werden die Korken anschließend zu Baumaterialien wie Dämmgranulat recycelt (s. unten). Der NABU etwa finanziert mit der KORKampagne ein Naturschutzprojekt in Spanien: Die dabei eingesammelten Korken können zum Beispiel als Dämmstoff für Wände weiterverwendet werden, oder als Unterlage für Kunstrasen, wobei sie Gummimatten ersetzen.
Mittlerweile verwenden einige Marken Korkstoff und Korkleder, um daraus Kleidung, Taschen oder andere Accessoires zu fertigen. Die bayerische Schuhmarke Doghammer** recycelt zum Beispiel eigens gesammelte Korken zu neuem Schuhmaterial. Nicht alle Hersteller verwenden recyceltes Kork – was jedoch nicht schlimm ist, weil die Ernte von Kork den Korkbäumen nicht schadet.
Kork: Entstehung und Nachhaltigkeit
Korkeichen wachsen vornehmlich am Mittelmeer, zum Beispiel in Süd-Portugal und Süd-Spanien. Die Korkrinde dient als Schutzgewebe gegen zu großen Wasserverlust durch das subtropische Klima. Bis zu 25 Jahre dauert es, bis an einer Eiche ausreichend Rinde gewachsen ist, um sie zu „ernten“. Die Bäume müssen dafür übrigens nicht gefällt werden.
Für Flaschenkorken braucht es 50 Jahre, bis die Rinde dick und fest genug ist. Erst nach weiteren zehn Jahren ist genug Korkrinde gewachsen, um eine Eiche erneut zu schälen und so verwertbaren Naturkork herzustellen.
Warum nimmt man solch einen langwierigen Prozess in Kauf? Weil Kork ein sehr strapazierfähiges Material ist – und dazu nachhaltig. Korkeichen sind ein nachwachsender Rohstoff und bilden den Lebensraum vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Eine Eiche, deren Rinde regelmäßig geerntet wird, bindet dazu über dreimal soviel CO2 wie normalerweise.
Kork ist zudem komplett recyclebar: Naturkork wird zum größten Teil zu Dämmgranulat verarbeitet. Dies dient dann beim Hausbau als natürliche Dämmschicht in Wänden oder Böden. Ein weiterer Teil, das Korkmehl, wird zu Leichtlehmputz verarbeitet. Dieser wird zum Beispiel bei Restaurierungsarbeiten verwendet.
Übrigens: Es gibt viele Materialien, die genau wie Kork nicht entsorgt sondern weiterverwendet werden sollten, zum Beispiel Kaffeesatz. Lies dazu: 7 Tipps für Kaffeesatz – viel zu wertvoll zum Wegwerfen.
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