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Kräuterspirale bauen und bepflanzen: Darauf musst du achten

Kräuterspirale
Foto: Colourbox.de / alho007

Mit unseren Tipps kannst du eine Kräuterspirale selbst bauen und bepflanzen. Der Vorteil: In einer Kräuterschnecke herrschen verschiedene Klima- und Feuchtzonen – sie eignet sich also für unterschiedlichste Kräuter.

Wie ein Schneckenhaus dreht sich das Beet spiralförmig nach oben: Eine Kräuterspirale wird deshalb auch Kräuterschnecke oder Gewürzschnecke genannt.

Am niedrigsten Punkt befindet sich oft ein kleiner Teich und sehr nährstoffreiche Erde. Dort herrscht ein feuchtes, nasses Klima. Darauf folgt eine mittlere, eher feuchte Zone und eine mittlere, eher trockene Zone. Am höchsten Punkt der Kräuterspirale baut man eine Fläche für ein Erde-Sand-Gemisch, sodass ein nährstoffarmer Boden entsteht. Dort ist es am trockensten und am wärmsten. Diese Übergänge macht es möglich, dass du die Kräuterschnecke mit sehr verschiedenen Kräutern bepflanzen kannst.

Eine platzsparende Alternative zur Kräuterspirale ist der Kräuterturm. Er geht statt in die Breite in die Höhe, beruht aber auf dem gleichen Prinzip.

Größe und Standort der Kräuterspirale

Damit sich alle Kräuter wohlfühlen, musst du die Kräuterspirale so bauen, dass sie nach Süden zeigt.
Damit sich alle Kräuter wohlfühlen, musst du die Kräuterspirale so bauen, dass sie nach Süden zeigt. (Foto: CCO / Pixabay / stux)

Grundsätzlich solltest du deine Kräuterschnecke nicht zu klein bauen, damit sich die Kräuter ausbreiten können. Für circa zwölf Pflanzen und eine Höhe von 80 Zentimetern musst du eine Kräuterspirale bauen, die einen Mindestdurchmesser von drei Metern hat.

Wähle zudem einen sonnigen Platz aus, denn die meisten Kräuter brauchen viel Wärme und Licht. Der Teich am Ende bzw. die Öffnung der Spirale sollte nach Süden ausgerichtet sein. Dann erhält jede Pflanze die für sie optimalen Bedingungen. Um ein erstes Bild zu bekommen, kannst du die Kräuterspirale mit Pflöcken und Schnur abstecken.

Das Fundament der Kräuterspirale bauen

In einfachen Natursteinmauern fühlen sich Tiere und Pflanzen am wohlsten.
In einfachen Natursteinmauern fühlen sich Tiere und Pflanzen am wohlsten. (Foto: CCO / Pixabay / schablonette)

Zunächst empfiehlt es sich, den Boden für die Spirale circa zehn Zentimeter tief auszuheben und mit grobem Schotter zu füllen. Der Schotter verhindert, dass sich Staunässe bildet. In diesem Schritt solltest du auch gleich das Loch für den Teich ausheben.

Um den Rahmen der Kräuterspirale zu bauen, kannst du verschiedene Materialien verwenden: Ziegel, Pflastersteine, Steine mit Naturstein-Siegel, imprägniertes Holz oder auch Gabionen. Am häufigsten werden aber Natursteine verwendet. Solche Natursteinmauern bieten außerdem Lebensraum für Eidechsen und andere nützliche Tiere. Deswegen solltest du die Ritzen nicht mit Mörtel verschließen. Auch die Pflanzen können sich so besser ausbreiten.

Statt die Materialien für die Kräuterspirale neu zu kaufen, solltest du erst nachsehen, ob du etwas Brauchbares zu Hause hast. Vielleicht hat aber auch jemand aus dem Freundeskreis noch Pflastersteine übrig und braucht sie nicht mehr? Ein Blick in Apps wie Kleinanzeigen kann sich ebenfalls lohnen. 

Tipp: Baue nicht gleich die ganze Mauer. Staple erst ein paar Reihen Naturstein aufeinander, befülle die Kräuterspirale dann mit dem Füllmaterial (siehe nächster Absatz) und setze danach die nächsten Reihen auf. So musst du das schwere Füllmaterial nicht über große Mauern schleppen.

Ist dir das zu aufwendig, kannst du auch einen Kräuterturm aus verschieden großen Tontöpfen bauen. Diese stapelst du ineinander auf (unten die großen Töpfe, oben die kleineren) und füllst sie nach dem gleichen Prinzip wie bei der Gewürzschnecke. Der Kräuterturm ist auch eine gute Lösung, wenn du einen Balkon bepflanzen willst. 

Kräuterspirale bauen: Die Füllung

Die Füllung der Kräuterschnecke besteht aus Erde, Sand und Kompost.
Die Füllung der Kräuterschnecke besteht aus Erde, Sand und Kompost. (Foto: Colourbox)

Zunächst füllst du die Kräuterspirale mit Schotter. Wenn du die höchste Stelle der Kräuterspirale circa 80 Zentimeter hoch gebaut hast, solltest du circa 50 Zentimeter Schotter im Kern einfüllen. Je weiter die Spirale der ebenen Erde zuläuft, desto dünner sollte die Schotterschicht werden.

Um den Bedürfnissen der verschiedenen Kräuterpflanzen gerecht zu werden, befülle jeden Bereich mit einer individuellen Erdmischung:

  • obere, mediterrane Zone: 50 Prozent Gartenerde und 50 Prozent Sand. 
  • mittlere, trockene Zone: 50 Prozent Gartenerde, 30 Prozent Sand und 20 Prozent Kompost
  • mittlere, feuchte Zone: 50 Prozent Gartenerde, 20 Prozent Sand und 30 Prozent Kompost
  • untere, nasse Zone: 50 Prozent Gartenerde und 50 Prozent Kompost

Tipps zur Erdmischung für die Kräuterspirale: 

  1. Wenn die Gartenerde sehr viel Lehm enthält, füge etwas Kalksplitt oder zerbröselte Eierschalen hinzu.
  2. Mit Pferdeäpfeln wird der Kompost noch reichhaltiger. Auf Nachfrage kannst du sie eimerweise vom Pferdehof mitnehmen.
  3. Verwende für die Gewürzschnecke ausschließlich torffreie Erde. Der Abbau von Torf schadet den Mooren, die wichtige CO2-Speicher sind. 

Eine Kräuterschnecke mit Teich bauen

Für den Teich deiner Kräuterspirale kannst du einen Bottich verwenden.
Für den Teich deiner Kräuterspirale kannst du einen Bottich verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

Am südlichen Ende der Spirale kannst du einen kleinen Teich anlegen. Das ist aber kein Muss. Du kannst auch eine Kräuterspirale ohne Teich bauen; dann fällt einfach die untere, nasse Zone weg.

Möchtest du für die Gewürzschnecke aber einen Teich bauen, kannst du einfach einen Baubottich mit einer Tiefe von 40 Zentimetern verwenden. Befülle den Baubottich mit etwas Sand und dann mit Wasser. Falls du Teichfolie verwenden willst, fülle in das Erdloch etwas Sand und lege die Folie dann hinein. So schützt du den Teich vor Beschädigungen.

Die Kräuterspirale bepflanzen

Petersilie eignet sich gut zur Bepflanzung einer Kräuterschnecke.
Petersilie eignet sich gut zur Bepflanzung einer Kräuterschnecke. (Foto: CC0 / Pixabay / Kathas_Fotos)

Bevor du die Kräuterspirale bepflanzt, warte ein paar kräftige Regenschauer ab. Danach muss oft etwas Erde nachgeschüttet werden. Bei der Bepflanzung der Kräuterschnecke ist wichtig, dass die Bedürfnisse der Pflanzen zum Standort in der Spirale passen.

In den unterschiedlichen Bereichen fühlen sich folgende Pflanzen wohl:

Unterer Nassbereich:

Mittlere, feuchte Zone:

Mittlere, trockene Zone:

Mediterrane Zone:

Die ideale Zeit für die Bepflanzung deiner selbstgebauten Gewürzspirale ist im Frühjahr, wenn der Frost vorbei ist. Im Sommer und Herbst kannst du dann fleißig ernten und kochen. Um sie für den Winter haltbar zu machen, kannst du Kräuter trocknen oder Kräuteröl herstellen.

Was mache ich mit der Kräuterspirale im Winter?

Um winterharte Kräuter musst du dir in der Kräuterspirale keine großen Sorgen machen.
Um winterharte Kräuter musst du dir in der Kräuterspirale keine großen Sorgen machen. (Foto: CC0 / Pixabay / Buntysmum)

Egal ob im Beet, im Topf oder in der Kräuterspirale – ist es draußen kalt, musst du deine Kräuter durch den Winter bringen. Um winterharte Kräuter wie Melisse oder Minze musst du dir keine Sorgen machen. Sie überstehen auch eisige Temperaturen. Willst du auf Nummer sicher gehen, kannst du sie aber mit etwas Reisig oder einem Vlies schützen. Das gilt vor allem für Rosmarin, der nur bedingt winterhart ist.

Manche Pflanzen, wie zum Beispiel Basilikum, sind dagegen einjährig – das bedeutet, dass du sie im Führjahr sowieso wieder neu in die Kräuterschnecke pflanzen musst. 

Ganz wichtig ist es auch, deine Kräuter in der Kräuterspirale regelmäßig zu gießen. Auch im Winter brauchen sie Wasser. 

Überarbeitet von Lea Hermann

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