Lorbeer: Wirkung, Anwendung und Anbau Von Daniela Staber Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 12. Juli 2019, 15:02 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Ajale Lorbeer ist nicht nur in der Küche beliebt. Auch in der Naturheikunde wird die Gewürzpflanze geschätzt. Hier erfährst du wie Lorbeer wirkt, wie du die Pflanze verwendest und selber anbauen kannst. Bei den Römern galt Lorbeer als Symbol für Sieg und Ruhm. Heute sind die Blätter ein beliebtes Würzkraut in der Küche. Aber auch als Heilpflanze wird der echte Lorbeer verwendet. Der Lorbeerbaum gehört zur Familie der Lorbeergewächse und stammt ursprünglich aus Vorderasien. Heute ist der immergrüne Strauch im gesamten Mittelmeerraum beheimatet, sowie in Nordamerika entlang der Pazifikküste. Lorbeer: Wirkung und Inhaltsstoffe Lorbeer wirkt antibakteriell und antioxidativ. (Foto: CC0 / Pixabay / kwol) Die Blätter und des Lorbeerbaums enthalten eine einzigartige Kombination an Wirkstoffen: Flavonoide Gerbstoffe Bitterstoffe ätherische Öle Für den Geschmack und seine Heilwirkung sind vor allem die enthaltenen ätherischen Öle verantwortlich. Im Jahr 2017 hat sich eine Studie mit der chemischen Zusammensetzung von ätherischem Lorbeeröl und seinen Eigenschaften befasst. Allein im ätherischen Öl haben die Forscher 55 verschiedene Stoffe festgestellt. Ihnen konnten unter anderem folgende Wirkungen nachgewiesen werden: Das Öl wurde gegen fünf verschiedene Stämme von Bakterien getestet, darunter E. Choli und Staphylococcus. Es zeigte deutliche antibakterielle und antimikrobiotische Eigenschaften. Zudem wirkt Lorbeeröl antifungal. Eine weitere Studie konnte antioxidative Eigenschaften der Pflanze nachweisen. So unterstützt Lorbeer die Zellerneuerung und reduziert oxidativen Stress. Das Journal of Clinical Biochemestry and Nutrition hat zudem festgestellt, dass sich Lorbeer positiv auf den Blutzuckerspiegel sowie den Cholesterinspiegel auswirkt und so auch Menschen mit Typ-2-Diabetis helfen kann. Lorbeer als Heilpflanze Schon im Antiken Rom wurde Lorbeer sehr geschätzt. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexandra_Koch) Bereits die Römer und Griechen haben Lorbeer als Heilpflanze verwendet. Die Blätter sollen Probleme mit dem Magen und der Blase gelindert haben. Auch heute wird Lorbeer noch häufig bei Verdauungsproblemen eingesetzt. Die ätherischen Öle sollen die Verdauung anregen. Dafür bereitest du einen Tee aus Lorbeerblättern zu: Übergieße zwei getrocknete Lorbeerblätter mit 250 Millilitern kochendem Wasser. Lasse den Tee für zehn Minuten ziehen. Entferne dann die Blätter. Eine Tasse nach den Mahlzeiten soll Verdauungsbeschwerden, wie Völlegefühl oder Blähungen lindern. Durch ihre antibakterielle Wirkung sind Lorbeerblätter auch bei Atemwegserkrankungen geeignet. Zudem wird den enthaltenen Flavonoiden eine schleimlösende Wirkung nachgesagt. Wissenschaftlich bestätigt ist das aber nicht. Neben einem Tee aus Lorbeerblättern kannst du auch ein Erkältungsbad mit ätherischem Lorbeeröl nehmen, oder Lorbeer als Zusatz beim Inhalieren verwenden. Durch seine regulierende Wirkung auf den Blutzucker- sowie den Cholesterinspiegel soll Lorbeer auch beim Abnehmen unterstützen können. Dafür eignet sich ein Lorbeertee gemischt mit Zimt oder Kreuzkümmel. Traditionell wird Lorbeer auch in der Aromatherapie und zum Räuchern verwendet. Der Duft soll für Entspannung sorgen, während er gleichzeitig anregend wirken und die Konzentration fördern soll. Lorbeer in der Küche Lorbeer sollte in keiner Küche fehlen. (Foto: CC0 / Pixabay / kropekk_pl) Lorbeer lässt sich vielfältig in der Küche einsetzen und verleiht verschiedenen Speisen einen unverkennbaren Geschmack: Klassisch werden Lorbeerblätter häufig verwendet um Rotkohl zu würzen. Mit Linsengerichten harmonieren die Gewürzblätter sehr gut, aber auch andere Eintöpfe kann Lorbeer verfeinern. Lorbeer wird häufig verwendet um eingelegtes Gemüse, etwa eingelegte Gurken oder Sauerkraut, zu würzen. Auch Tomatensauce oder vegetarischer Bolognese verleiht Lorbeer eine besondere Note. Lorbeer wird auch verwendet, um Fleisch zu marinieren und Braten sowie Soßen zu aromatisieren. Verwende die Blätter in der Küche im Ganzen. Damit sich die ätherischen Öle leichter lösen, kannst du das Blatt mehrfach knicken. Aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe solltest du Lorbeerblätter allerdings nicht länger als eine halbe Stunde mitkochen und vor dem Servieren wieder entfernen. Für ein Gericht für vier Personen sind zwei Lorbeerblätter ausreichend. Getrocknete Lorbeerblätter lagerst du am besten in einem verschließbaren Glas an einem dunklen Ort. So halten sich die Gewürzblätter sechs bis zwölf Monate lang. Lorbeer in deinem Garten Du kannst Lorbeer auch in deinem Garten pflanzen. (Foto: CC0 / Pixabay / anandasandra) In der Natur erreicht der Lorbeerbaum eine Höhe von bis zu zwölf Metern und wird bis zu zehn Meter breit. Durch niedrigere Temperaturen wird Lorbeer bei uns allerdings nicht so groß. Mit diesen Tipps gedeiht Gewürzlorbeer auch in deinem Garten: Standort: Da der Lorbeerbaum aus warmen Regionen stammt, ist ein sonniger Standort optimal. Der echte Lorbeer reagiert empfindlich auf Frost. Um die Pflanze einfach zu überwintern, pflanzt du sie am besten in einem großen Topf. Er sollte mindestens 30 Zentimeter im Durchmesser und in der Tiefe messen. In milden Regionen und bei ausreichend Winterschutz, wie einer wärmespendenden Hausmauer, kannst du Lorbeer auch im Freiland pflanzen. Boden: Lorbeer benötigt nährstoffreiche Erde. Eine Mischung aus Kübelpflanzenerde und Humus eignet sich besonders gut. Der Lorbeerbaum gedeiht am besten auf festem Untergrund. Du kannst die Erde gegebenenfalls mit Lehm und Sand mischen. Pflanzen: Am besten kaufst du Lorbeer vorgezogen in einer gut sortierten Gärtnerei. Der optimale Zeitpunkt um die Pflanze zu setzen: Frühling zwischen Ende April und Juni. Fülle etwa ein Drittel des Topfs mit Erde. Löse anschließend die junge Pflanze aus ihrem Topf und setze sie behutsam in den neuen Topf. Fülle die Ränder mit Erde und gieße die Pflanze gründlich. Pflege: Aufgrund der ledrigen Blattstruktur benötigt Lorbeer nur wenig Wasser und hält Trockenheit gut aus. Gieße die Pflanze erst, wenn die Erde bis zum Wurzelballen trocken ist. Während kühler Phasen genügt es, wenn du die Pflanze einmal in der Woche gießt. Im Frühling versorgst du den Lorbeerbaum mit organischem Dünger. Zusätzliche Düngegaben sind nur erforderlich, wenn die immergrüne Pflanze ihre satte Färbung verliert. Da Lorbeer frostempfindlich ist, solltest du ihn in den Wintermonaten ins Haus stellen. Die Pflanze benötigt zu dieser Zeit wenig Licht und Wasser. Ein Platz im Keller oder der Garage ist optimal. Die Temperatur sollte zwischen fünf und fünfzehn Grad betragen. Etwa alle drei Jahre benötigt Lorbeer einen größeren Topf. Wenn du die Pflanze aus dem Winterquartier holst, ist der beste Zeitpunkt, um sie umzutopfen. Damit der Lorbeerbaum regelmäßig wächst und nicht zu wuchern beginnt, musst du ihn zweimal im Jahr schneiden. Der erste Schnitt erfolgt im Mai, nachdem die erste Wachstumsphase beendet ist. Der zweite Formschnitt sollte im August stattfinden. Verwende eine Gartenschere und schneide die Triebe einzeln ab. Achte darauf, dass du die Blätter nicht verletzt. Weiterlesen auf Utopia.de: Koriander: Wissenswertes zur Gewürz- und Heilpflanze Nelken: Ein Gewürz nicht nur zum Kochen Muskatnuss: Herkunft, Wirkung und Verwendung ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. 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