Kudzu gilt im asiatischen Raum schon lange als Heilpflanze für unterschiedliche Beschwerden. Hier erfährst du mehr zu ihren Merkmalen und ob sie wirklich hält, was sie verspricht.b
Kudzu, auch bekannt als Kuzu, ist eine Pflanze, die im asiatischen Raum wächst. Sie zählt zu den Hülsenfrüchten. Während sie zum Beispiel in der japanischen Naturheilkunde schon seit geraumer Zeit bekannt ist, ist sie in Europa ein Newcomer. Hier kannst du sie in Form von Pulver, Tabletten oder Extrakt als Nahrungsergänzungsmittel kaufen.
Hersteller:innen versprechen unter anderem, dass Kudzu-Präparate die Alkohol- oder Rauchentwöhnung erleichtern, bei verschiedenen Stoffwechselbeschwerden helfen oder Beschwerden in den Wechseljahren lindern. Medizinisch belegt sind diese Versprechungen bislang nicht eindeutig. Zudem kann die Pflanze gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen.
Was ist Kudzu?
Kudzu kommt ursprünglich aus dem japanischen Bergland. Auch in China und Korea wächst die Hülsenfruchtpflanze. In Japan gilt ihre Wurzel gegart als traditionelles Nahrungsmittel. Die Stärke aus der Kudzu-Wurzel kommt auch als Bindemittel zum Einsatz.
Das Kudzu, das du heute als Nahrungsergänzungsmittel kaufen kannst, wird ebenfalls aus den Wurzeln gewonnen. Dafür zerkleinern Arbeiter:innen die Wurzeln und extrahieren in mehreren Arbeitsschritten die Stärke aus den Pflanzenteilen. Anschließend trocknet die Stärke. Als Pulver kannst du sie meist gefriergetrocknet kaufen.
Ihre heilsame Wirkung soll vor allem auf die enthaltenen Isoflavone zurückzuführen sein. Isoflavone sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind zum Beispiel auch in Soja enthalten und ähneln in ihrer Struktur dem Hormon Östrogen.
Ist Kudzu gesund?
Keine der vermeintlichen gesunden Wirkung von Kudzu ist bislang eindeutig wissenschaftlich belegt. Stattdessen kann sich die Pflanze in zu hoher Dosierung eventuell sogar eher negativ auswirken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt davor, Isoflavone zusätzlich über Ergänzungsmittel zuzuführen. Bislang ist umstritten, ob sich die sekundären Pflanzenstoffe wirklich positiv auf Hormonhaushalt, Knochendichte oder das Herz-Kreislauf-System auswirken.
Zudem besteht bei einer zu hohen Dosis das Risiko, der Schilddrüse zu schaden. Auch das Brustdrüsengewebe können Isoflavone in zu hohen Mengen verändern. Dies kann eventuell die Entstehung von Brustkrebs begünstigen. Besonders Frauen in und nach den Wechseljahren mit einer Hormontherapie sind davon besonders stark gefährdet, da ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöht ist.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt auch Frauen, die an Gebärmutterkrebs erkrankt sind, Kudzu nur unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen. Schwangere, Stillende und Kinder sollen das Produkt meiden. Zudem sei bislang unklar, ob und auf welche Weise die asiatische Pflanze Enzyme und eingenommene Arzneimittel in ihrer Wirkung beinträchtigt. Auch Wechselwirkungen mit Alkohol sind nicht ausgeschlossen.
Fazit: Wie sinnvoll ist die Heilpflanze?
Noch immer hält sich der Mythos, dass pflanzliche Präparate gesundheitlich generell unbedenklich seien. Das trifft in einigen Fällen nicht zu. So sind Präparate mit Kudzu nicht nur teuer und halten dann eventuell nicht, was sie versprechen, sondern können deiner Gesundheit auch ernsten Schaden zufügen.
Aus ökologischer Sicht ist die Pflanze ebenfalls problematisch. Sie muss weite Wege bis nach Deutschland zurücklegen und wird unter hohem Energieaufwand verarbeitet. Dabei entstehen viele CO2-Emissionen, die die globale Erwärmung vorantreiben.
Wir empfehlen deshalb, bei Kudzu und ähnlichen Nahrungsergänzungsmittel die Versprechen der Hersteller immer kritisch zu hinterfragen und vor der Einnahme ärztlichen Rat hinzuzuziehen.
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