Leberwickel sind ein Hausmittel, das die Leber in ihrer Funktion unterstützen kann. Hier erfährst du, wie der Wickel wirkt und wie du ihn anwendest.
Leberwickel sind ein altes Hausmittel, das die Behandlung von Lebererkrankungen unterstützen soll und oft Fastenkuren, zum Beispiel nach Buchinger, begleitet. Hier sollen Leberwickel dabei helfen, die Leber zu “entgiften” – dabei ist das falsch gedacht, denn die Leber selbst ist ein “Entgiftungsorgan”, das du nicht extra “detoxen” musst.
Du kannst einen Leberwickel mithilfe einer Wärmflasche und zwei Handtüchern einfach selber machen. Die Wirkung des Hausmittels ist wissenschaftlich allerdings nicht ausreichend belegt.
Die Leber: Nicht nur Engiftungsorgan
Die Leber ist das größte unserer inneren Organe und für viele essenzielle Körperprozesse zuständig. Sie ist nicht nur wichtig, um Giftstoffe aus dem Organismus auszuscheiden, sondern ist auch am Stoffwechsel von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten beteiligt. Außerdem speichert sie überschüssige Glukose sowie Vitamine und Spurenelemente, die sie dem Körper später zur Verfügung stellt.
Der heutige Lebensstil vieler Menschen ist sehr belastend für die Leber. Zu wenig Bewegung im Alltag, dafür viel Fast Food, Zucker, Kaffee, Zigaretten, Alkohol und die regelmäßige Einnahme von Pille und Schmerzmitteln werden selbst diesem Hochleistungsorgan irgendwann zu viel. Die Folge können eine Vielzahl von Krankheiten sein, wie beispielsweise eine Fettleber oder chronische Müdigkeit.
Leberwickel: Wirkung und Material
Um die Leber in ihrer wichtigen Funktion zu unterstützen, kannst du einen Leberwickel anwenden. Er soll das parasympathische Nervensystem entspannen, das für körperliche Regenerationsprozesse mitverantwortlich ist.
Hinweis: Die Wirksamkeit von Leberwickeln ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Eine Studie von 2007 kam zum Schluss, dass Leberwickel den Blutfluss im Organ bei gesunden Menschen zwar nicht beeinflussen, sie aber trotzdem positive Auswirkungen auf Menschen mit einer Lebererkrankung haben können.
Für einen feucht-heißen Leberwickel brauchst du Folgendes:
- eine Wärmflasche
- ein kleines Handtuch oder einen Waschlappen
- ein großes Handtuch
So wendest du Leberwickel an
Die Anwendung von Leberwickeln geht ganz einfach:
- Koche Wasser für die Wärmflasche. Lasse es circa 10 Minuten abkühlen, bevor du es einfüllst, sonst könnte der Leberwickel auf der Haut zu heiß sein.
- Befeuchte dann das kleine Handtuch oder den Waschlappen mit heißem Wasser und wringe es anschließend aus, sodass es nicht tropft.
- Lege dich bequem auf den Rücken und platziere das feuchte Handtuch auf deinem rechten Oberbauch – da, wo die Leber liegt.
- Lege die Wärmflasche auf das feuchte Handtuch und umwickele dann den Oberbauch möglichst fest mit dem größeren Handtuch, sodass keine Luft an den Wickel kommt.
- Decke dich am besten mit einer warmen Wolldecke oder Bettdecke zu, entspanne dich und lasse den Leberwickel 20 bis 30 Minuten lang wirken, bevor du ihn entfernst.
Leberwickel: Wichtige Hinweise
Du kannst den Leberwickel beliebig oft anwenden. Der beste Zeitpunkt ist abends, da du nach der Anwendung oft besonders gut schlafen kannst.
Tipp: Hast du das Gefühl, dass sich eine Erkältung oder ein anderer Infekt anbahnt? Dann ist das eine gute Gelegenheit, um einen Leberwickel zu machen. Der Wickel soll dein Immunsystem unterstützen und deshalb helfen können, leichte Krankheiten am Entstehen zu hindern.
Ein Leberwickel wird nicht empfohlen bei Fieber, akuten Bauchentzündungen und Menstruation. Auch bei chronischen Krankheiten und langfristiger Medikamenteneinnahme solltest du vor der Anwendung ärztlichen Rat einholen.
Überarbeitet von Annika Reketat
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