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Libellen bestimmen: Die wichtigsten Arten und Apps

Libellen bestimmen
Foto: CC0 / Pixabay / dMz

Libellen zu bestimmen ist nicht einfach: Kaum hat man eines der außergewöhnlichen Insekten entdeckt, fliegt es auch schon wieder davon. Wie du sie trotzdem zuordnen kannst und welche Arten du auf jeden Fall kennen solltest, erfährst du hier.

Libellen faszinieren durch ihren filigranen Körperbau, der für das Leben in luftigen Gefilden optimal geeignet ist – und das, obwohl sie den größten Teil ihres Lebens als Larve am und unter Wasser verbringen. Auch wenn dann die Metamorphose zum Fluginsekt stattgefunden hat, leben Libellen übrigens vorwiegend in der Nähe von Gewässern.

An Seen und Teichen kannst du sie deshalb besonders gut beobachten. Naturführer und Apps können dir dann dabei helfen, die Libellen zu bestimmen.

Libellen bestimmen: wichtige Arten in Deutschland

Heutzutage gibt es laut dem Rote-Liste-Zentrum in Deutschland noch 79 unterschiedliche Libelleanarten. Diese lassen sich den beiden Unterarten „Großlibellen“ und „Kleinlibellen“ zuordnen. 

Zu den Großlibellen gehören zum Beispiel:

  • Flussjungfern
  • Edellibellen
  • Quelljungfern
  • Falkenlibellen
  • Segellibellen/Kurzlibellen

Einige Kleinlibellen sind: 

  • Schlanklibellen
  • Teichjungfern
  • Federlibellen
  • Prachtlibellen

Beachte dabei, dass sich die Zugehörigkeit zur Unterart nicht unbedingt über die Körpergröße herleiten lässt. Nicht selten sind Arten der Kleinlibellen größer als solche der Großlibellen.

Noch häufiger sind in Deutschland zum Beispiel Arten wie die Große Pechlibelle oder auch die Blaugrüne Mosaikjungfer zu beobachten. Letztere kann eine Körperlänge von bis zu acht Zentimetern und eine Flügelspannweite von bis zu elf Zentimetern erreichen und lässt sich leicht durch ihre grün-gelbe und schwarze Musterung bestimmen. Nur in sehr seltenen Fällen bekommst du hingegen Exemplare der Westlichen Geisterlibelle oder der Gelben Keiljungfer zu Gesicht. Beide Arten gehören zur Unterart der Großlibellen.

So kannst du Libellen bestimmen

Schau doch man in deinen Libellenführer, wenn du das nächste Mal ein hübsches Insekt entdeckst.
Schau doch man in deinen Libellenführer, wenn du das nächste Mal ein hübsches Insekt entdeckst.
(Foto: CC0 / Pixabay / ElinaElena)

Meistens hast du nur wenig Zeit eine Libelle genau zu beobachten. Doch auch wenn du nur einen kurzen Blick auf das Insekt erhaschst, kannst du es bei nur wenigen Vorkenntnissen schon einmal einer Unterart zuordnen. 

Anhand dieser Merkmale kannst du die Unterart einer Libelle bestimmen: 

  • Großlibellen sind problemlos an ihren unterschiedlich großen Flügelpaaren zu erkennen, die auch in Ruhestellung seitlich vom Körper abstehen. 
  • Kleinlibellen hingegen besitzen zwei gleich große Flügelpaare. Brauchen sie diese gerade nicht, legen sie sie parallel zum Körper an. Auffällig ist außerdem, dass ihre Augen für gewöhnlich deutlich weiter auseinander stehen als jene der Großlibellen.

Wer sich ein detaillierteres Ergebnis erhofft, sollte rechtzeitig ein Foto aufnehmen. So bleibt für Recherchen beliebig viel Zeit.

  • Möchtest du mithilfe des Fotos die Libelle bestimmten, kannst du auf Naturführer und Handbücher zurückgreifen, zum Beispiel der KOSMOS Libellenführer**.
  • Auch im Internet lassen sich zahlreiche Hilfen und Berichte zur Kategorisierung und Bestimmung von Libellen finden. So berichtet zum Beispiel der NABU über viele unterschiedliche Arten und ihre spezifischen Eigenschaften, zudem lassen sich präzise Steckbriefe über Libellenarten beim BUND finden.

Besonders bequem lässt sich das Rätsel über ein unbekanntes Insekt mit Hilfe von Apps lösen. Diese verfügen über Funktionen wie eine automatische Fotoerkennung oder umfangreiche Nachschlagwerke mit hilfreichen Informationen zu den Arten. Hilfreiche Apps sind zum Beispiel diese:

  • Seek by iNaturalist: Diese App wurde von der California Academy of Sciences und National Geographic entwickelt und ist im App-Store und über Google Play kostenfrei erhältlich. Mithilfe von Fotoerkennung ermöglicht sie die schnelle und einfache Bestimmung von Tieren und Pflanzen und informiert über mögliche Sichtungen in deiner Nähe. Außerdem belohnt die App die Bestimmung von bestimmten Lebewesen mit virtuellen Abzeichen.
  • Picture Insect – Insekten ID: Die App des Entwicklers „Next Vision Limited“ ist ebenfalls kostenlos im App-Store und über Google Play verfügbar. Sie bietet eine Online-Enzyklopädie ebenso wie Fotobestimmung und lässt sich für circa 30 Euro pro Jahr optional noch um viele weitere Funktionen erweitern.
  • Map of Life: Auch diese App vom gleichnamigen Entwickler (MOL) ist kostenfrei im App-Store und über Google Play erhältlich. „Map of Life“ enthält Nachschlagwerke über Tiere und Pflanzen und gibt Einblicke in Vorkommen weltweit. Die App ist in sechs Sprachen erhältlich. 
  • Libellen Id Europa: Im App-Store ist diese App für 29,99 Euro erhältlich, über Google Play kostet sie nur 20,99 Euro. Sie basiert auf dem Buch „Libellen Europas“ vom Libellen-Experten Asmus Schröter und verfügt ebenfalls über Fotoerkennung. Alle Libellenarten Europas werden hier detailliert beschrieben und dargestellt, andere Lebewesen lassen sich mithilfe der App allerdings nicht bestimmen.

Wenn du dich auch für andere Insekten interessierst, lies auch gern diesen Artikel: Insekten bestimmen: drei nützliche Apps im Vergleich

So kannst du Libellen schützen

Leider werden viele kleine Gewässer durch Pestizide oder andere Chemikalien verschmutzt.
Leider werden viele kleine Gewässer durch Pestizide oder andere Chemikalien verschmutzt.
(Foto: CC0 / Pixabay / ChiemSeherin)

Die Angaben des Rote-Liste-Zentrum zeigen, warum es besonders wichtig ist, Libellen in Deutschland zu schützen: Fast ein Drittel aller in Deutschland auffindbarer Libellenarten sind bestandsgefährdet. Neun Arten, so zum Beispiel die Mond-Azurjungfer oder die Sumpfheidelibelle sind vom Aussterben bedroht – zwei weitere Arten sind bereits gänzlich ausgestorben.

Laut dem BUND liegt der Grund für die starke Gefährdung der Libellen in Deutschland vor allem daran, dass viele Gewässer trockengelegt oder verschmutzt sind. Diese stellen den Hauptlebensraum der Libellen dar. Insbesondere Arten, welche auf kühlere Gefilde, wie Moore und Sümpfe angewiesen sind, verzeichnen eine sinkende Individuenzahl. 

Grundsätzlich stehen in Deutschland alle Libellenarten unter Artenschutz. Um ihre Lebensräume zu schützen, müssen laut dem BUND Kläranlagen modernisiert und Bäche und Seen renaturiert werden, das heißt, in einen vom Menschen möglichst unberührten, naturnahen Zustand zurückversetzt werden. Auch die künstliche Anlage von Gewässern scheint sich positiv auf die Bestände auszuwirken. Durch verstärkten Natur- und Umweltschutz konnten sich Bestände mehrerer Arten bereits zu einem gewissen Maße wieder erholen.

Auch das Bestimmen von Libellen kann positive Auswirkungen haben. So leiten einige Apps diese Informationen an Forscher:innen weiter, welche diese gesamtheitlich analysieren und auswerten können.

Du selbst kannst ebenfalls etwas tun, um Libellen zu schützen. Laut dem BUND ist eine naturnahe Gartengestaltung wichtig. Um Gewässer in deinem Garten herum kannst du reichlich Hecken, Bäume, oder eine Wiese anlegen, um den Libellen Rückzugsorte zu bieten. Gartengewässer fördern dabei meist nur häufige Libellen-Arten. Du kannst auch seltenere Arten schützen, indem du auf Torf in deinem Garten verzichtest. Denn der Torfabbau zerstört Moore

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