Limonene kommen zum Beispiel in Orangenöl vor. Dennoch solltest du die Naturstoffe in Putzmitteln, Kosmetik und Duschgel meiden und das aus zwei Gründen: Sie können gefährlich für die Gesundheit sein und der Umwelt schaden.
Limonene: Was ist das?
Limonen ist ein natürlicher Stoff, der in vielen Pflanzen vorkommt. Viele Limonene stecken vor allem in Zitrusfrüchten, aber auch in Tannennadeln, Koriander und Kümmel. Der Stoff lässt sich leicht aus Orangen und Zitronen isolieren und dann als Duftstoff einsetzen. Häufig findest du Limonene in:
- Putz- und Reinigungsmitteln,
- Haarspray,
- Deo,
- Kosmetika,
- Duschgel und Shampoo.
Weil es sich bei Limonen um einen Naturstoff handelt, findest du ihn besonders oft in Naturkosmetik, auch bei sehr hochwertigen Marken. Außerdem kann Limonen als biologisches Insektizid verwendet werden.
Sind Limonene gefährlich für die Gesundheit?
- „Nicht jeder Naturstoff in Reinigern ist gesund“, schreibt das Umweltbundesamt in Anspielung auf Stoffe wie Limonene. Die Behörde weist darauf hin, dass Limonen Allergien auslösen kann. Auch CodeCheck warnt, dass Kontaktallergiker Limonene meiden sollten. Das Allergierisiko ist bei Limonen so groß, dass der Stoff seit 2005 auf allen Produkten innerhalb der EU deklariert werden muss.
- Ältere Studien mit Tierversuchen haben ergeben, dass Limonene bei Ratten Nierenkrebs hervorrufen können. Bei Mäusen hat sich gezeigt, dass der Stoff einige Tumore fördert – andere hemmt. Möglich ist zum Beispiel, dass die hemmende oder fördernde Wirkung von der Dosis abhängt. Die Ergebnisse sind aber umstritten und keinesfalls direkt auf den Menschen übertragbar. Inzwischen gab es weitere Untersuchungen am Menschen dazu, ob Limonene Krebs hemmen können. Dies konnte aber nicht eindeutig bestätigt werden.
Auswirkung von Limonene auf die Umwelt
Das Umweltbundesamt kritisiert, dass Limonene Wasserorganismen schädigen können. Über Reinigungsmittel oder Shampoo / Duschgel gelangt der Stoff leicht über das Abwasser in den Wasserkreislauf. Auch das Öko-Institut kommt in einer Untersuchung zum Ergebnis, dass von Limonene eine Gewässergefährdung ausgeht (PDF).
Wegen bedenklichen Auswirkungen von Limonen auf die Umwelt gab es sogar schon einen Gerichtsprozess: 2010 wurde der Reinigungsmittel-Hersteller Sodasan vom Verwaltungsgericht Braunschweig dazu verurteilt, auf einem seiner Reiniger vor verschiedenen Gefahren zu warnen. Aufgrund der Limonene aus dem verwendeten Orangenöl sei das Reinigungsmittel:
- gesundheitsschädlich,
- umweltgefährlich,
- entzündlich,
- sehr giftig für Wasserorganismen.
Außerdem
- reize es die Haut,
- ermögliche es eine Sensibilisierung durch Hautkontakt
- könne es Gewässern längerfristig schaden und
- könne beim Verschlucken Lungenschäden verursachen.
Die zuständige Landesbehörde hatte das Unternehmen im Vorhinein aufgefordert, diese Kennzeichnungen vorzunehmen. Sodasan hatte daraufhin geklagt und den Prozess verloren. Das Urteil wurde 2012 in zweiter Instanz bestätigt.
Drei gute Alternativen zu Limonenen
Natürliche Duftstoffe ohne Limonene gibt es nur sehr wenig. Denn in zahlreichen natürlichen Ölen ist der Stoff enthalten. Der Konsument will, dass seine Pflegeprodukte gut riechen. Daher stecken Limonene auch in Naturkosmetik.
Wir zeigen dir drei unterschiedliche Düfte, die laut CodeCheck frei von Limonenen sind. Du kannst damit zum Beispiel dein Reinigungsmittel selber machen oder eigenes Shampoo machen.
- Iris wird auch Schwertlilie genannt und ist einer der wenigen Duftstoffe, dessen Öl keine Limonene enthält. Erhältlich zum Beispiel bei **Avocadostore.
- Benzoe Siam ist ebenfalls frei von Limonenen, zumindest die Bio-Variante von Primavera (** zum Avocadostore). Es stammt vom Benzoe-Baum und riecht nach vanilliger Schokolade.
- Frangipani Absolue ist auch als Tempelblume oder westindischer Jasmin bekannt (** zum Avocadostore).
Wir empfehlen dir, alle ätherischen Öle in Bio-Qualität zu kaufen. Mehr dazu findest du hier:
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