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Löffelkraut: Anbau und Pflege des winterharten Krauts

Löffelkraut
Foto: CC0 / Pixabay / silviarita

Das Löffelkraut ist etwas in Vergessenheit geraten, doch früher wuchs es in vielen Kräutergärten. Auch heute lohnt es sich, das anspruchslose und vitaminreiche Gewürzkraut anzupflanzen – wir zeigen dir, wie es geht.

Vor knapp 300 Jahren fand sich das Löffelkraut noch in vielen Gärten. Aufgrund seines hohen Gehalts an Vitamin C aßen damals vor allem Seefahrer die Pflanze, um der Mangelerkrankung Skorbut vorzubeugen. Löffelkraut kommt ursprünglich aus den Küstengebieten Skandinaviens, aber auch in Deutschland, Belgien und Frankreich wächst das Kreuzblütengewächs mittlerweile verstärkt. Als Gewürzkraut in heimischen Gärten findet es sich aber nur noch selten. 

Dabei lohnt es sich durchaus, das wildwachsende Löffelkraut ins eigene Beet zu holen. Im Folgenden findest du einige Vorteile, die die Wildpflanze mit sich bringt:

  • Leckere Vitaminquelle: Geschmacklich erinnert Löffelkraut an den würzigen Geschmack von Kresse und macht sich als Vitamin-C-Lieferant gut in Salaten oder Suppen. Klein gehackt kannst du die Blätter hervorragend als gesunde Deko für deine Stulle verwenden. Wenn du die zarten Löffelkrautblätter länger haltbar machen willst, kannst du sie in Salz einlegen.
  • Mehr Nahrung für Bienen und Co.: Während der Blütezeit von Mai bis Juni zeigt sich das Löffelkraut in einem weißen Blütenkleid, das nicht nur optisch viel hermacht. Die leicht nach Honig duftenden Blüten locken auch zahlreiche Insekten an, die sich vom Nektar der Pflanze ernähren. In einem insektenfreundlichen Garten sollte das Löffelkraut deshalb nicht fehlen.
  • Erntezeit im Winter: Das Löffelkraut ist eines der wenigen Wildkräuter, die du im Winter ernten kannst. Vom Spätherbst bis zum Frühling liefert dir das Würzkraut damit deine tägliche Portion Vitamin C. So hilft es dir vor allem in der kalten Jahreszeit dabei, deinen Körper gegen Erkältungen und Infekte zu stärken. Noch dazu lässt sich das Löffelkraut sehr einfach anbauen und ist damit auch für Gartenanfänger:innen geeignet.

Löffelkraut pflanzen: So machst du es richtig

An einem schattigen Platz im Kräutergarten fühlt sich das Löffelkraut besonders wohl.
An einem schattigen Platz im Kräutergarten fühlt sich das Löffelkraut besonders wohl.
(Foto: CC0 / Pixabay / tassilo111)

Per Aussaat kannst du das Löffelkraut am leichtesten in deinem Garten anpflanzen. Sammle das Saatgut aber bitte nicht von wildwachsenden Pflanzen ab, damit du den natürlichen Bestand nicht gefährdest. Löffelkraut-Samen bekommst du problemlos im gut sortierten Gartenfachhandel oder online. Bevor du dich ans Aussäen machst, solltest du die folgenden Hinweise beachten:

  • Standort: Gibt es in deinem Garten ein Beet im Schatten, ist das der ideale Platz für Löffelkraut. An halbschattigen oder sonnigen Standorten gedeiht das Würzkraut zwar auch, allerdings musst du es dann deutlich häufiger gießen.
  • Boden: Als Sumpfpflanze bevorzugt das Löffelkraut einen feuchten und lockeren Boden. Je höher der Humus-Anteil der Erde ist, desto kräftiger wird die Pflanze an dieser Stelle wachsen.

Löffelkraut richtig aussäen: Du kannst die Samen entweder zwischen März und April oder zwischen August und September in die Erde bringen.

  1. Bereite zuerst den Boden am Standort vor, indem du Unkraut und Steine entfernst.
  2. Ziehe dann mehrere flache Rillen in die Erde. Zwischen den Rillen solltest du einen Abstand von etwa 20 Zentimetern lassen.
  3. Drücke jetzt die Samen in die Saatrillen. Das Löffelkraut ist ein Lichtkeimer – bedecke das Saatgut deshalb nicht mit Erde.
  4. Gieße die Samenkörner in den nächsten Wochen regelmäßig mit kalkarmem Wasser.
  5. Nach zwei bis drei Wochen sollten die Körner keimen. Vereinzle die Pflänzchen dann auf einen Abstand von etwa 15 Zentimetern.

Die richtige Pflege für das Löffelkraut

Mit regelmäßigem Mulchen kannst du verhindern, dass das Löffelkraut an heißen Sommertagen austrocknet.
Mit regelmäßigem Mulchen kannst du verhindern, dass das Löffelkraut an heißen Sommertagen austrocknet.
(Foto: CC0 / Pixabay / JennyJohansson)

Das Löffelkraut ist eine sehr robuste Pflanze, die selbst an Straßenrändern gedeiht und der auch Frost und Schnee nichts ausmachen. Mit ein wenig Hilfestellung kannst du das Kreuzblütengewächs trotzdem beim Wachsen unterstützen:

  • Gießen: Besonders als Jungpflanze braucht das Löffelkraut sehr viel Wasser. Verwende am besten kalkarmes Regenwasser aus der Tonne zum Gießen. Achte immer darauf, dass der Boden am Standort nie komplett austrocknet. Pflanzen, die mindestens zehn bis 20 Zentimeter hoch sind, kannst du im Sommer zusätzlich mulchen, um so zu verhindern, dass die Erde in der Sommerhitze zu viel Wasser verliert.
  • Düngen: Hast du das Löffelkraut im Frühling ausgesät, kannst du es nach der ersten Ernte mit neuen Nährstoffen versorgen, indem du zum Beispiel etwas Kompost unter die Erde mischst. Im Herbst gesäte Pflanzen kannst du genauso im darauffolgenden Frühjahr düngen. Bis auf diese Startdüngung braucht das genügsame Löffelkraut keine zusätzlichen Nährstoffe.
  • Ernte: Bereits in den Sommermonaten kannst du die ersten frischen Blätter des Löffelkrauts ernten, wenn du die Samen im Frühjahr ausgebracht hast. Bis in den Herbst und Winter treibt das Würzkraut dann wieder regelmäßig neu aus. Bedeckst du die Pflanze im Winter mit etwas Fichtenreisig, kannst du selbst nach dem ersten Frost noch frische Blätter ernten. 

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