Ein gestörter Hormonhaushalt bringt den Körper aus dem Lot. Mönchspfeffer gilt als effektives pflanzliches Mittel, um Hormone zu regulieren. Mehr zur Wirkung und Anwendung des Heilmittels erfährst du hier.
Mönchspfeffer soll eines der Hausmittel sein, um den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Das sagen Expert:innen und die aktuelle Studienlage zu der Wirkung von Mönchspfeffer.
Mönchspfeffer: Heilpflanze für die Hormongesundheit
Mönchspfeffer, ein Eisenkrautgewächs, kommt seit Langem als pflanzliches Heilmittel zum Einsatz. Insbesondere soll es hormonelles Ungleichgewicht behandeln können, wie die AOK formuliert.
Hormone regulieren eine Vielzahl von wichtigen Funktionen im Körper:
- Schilddrüsenhormone beispielsweise beeinflussen laut dem Deutschen Schilddrüsenzentrum Kreislauf, Gehirnaktivität und Stoffwechsel
- Nebennierenhormone wirken der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie zufolge auf unser Stressempfinden
- Sexualhormone steuern nicht nur unsere Libido und Fruchtbarkeit, sondern auch unsere Bindung zu anderen Menschen, wie das Magazin Spektrum erläutert.
Dementsprechend viel kann aus dem Lot geraten, wenn sich der Hormonhaushalt verschiebt, bestimmte Hormone im Körper also zu viel oder zu wenig vorhanden sind. Sowohl Männer als auch Frauen können unter Hormonunregelmäßigkeiten leiden, doch Frauen sind häufiger davon betroffen.
Bei Frauen äußert sich ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt oftmals im prämenstruellen Syndrom, Menstruationsbeschwerden, Zyklusunregelmäßigkeiten, Unfruchtbarkeit oder psychischen Befindlichkeitsstörungen. Mönchspfeffer kann Abhilfe schaffen, indem er die Hormone wieder ins Gleichgewicht bringt.
Wirkung von Mönchspfeffer
Hypophyse reguliert Hormonsystem
In den Samenkapseln des Mönchspfeffers konzentrieren sich bestimmte Stoffe, die einer Studie zufolge auf die Hirnanhangsdrüse – auch Hypophyse genannt – wirken. Die Hypophyse spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Hormonsystems. Sie steuert nämlich die Freisetzung von Hormonen, die auch für Vorgänge rund um die Fortpflanzung verantwortlich sind.
Mönchspfeffer hat eine dopaminerge Wirkung. Das heißt, das Kraut stimuliert die Andockstelle des Nervenbotenstoffs Dopamin in der Hypophyse. Dadurch wird die Ausschüttung des Hormons Prolaktin gehemmt und der Proklaktinspiegel gesenkt.
Mönchspfeffer gleicht den Hormonhaushalt aus
Das Hormon Prolaktin ist bei schwangeren Frauen für das Wachstum der Brustdrüsen und bei stillenden Müttern für die Milchsekretion zuständig. Für nicht schwangere und nicht stillende Frauen kann eine zu große Menge an Prolaktin aber zu Problemen führen. Beispielsweise kann der Eisprung ausbleiben. Auch Spannungsgefühle in der Brust oder Niedergeschlagenheit können Symptome eines Prolaktin-Überschusses sein.
Wird nun Mönchspfeffer eingenommen, kann der Prolaktin-Wert im Körper sinken, stattdessen wird die Bildung des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und von Östrogen begünstigt. Diese beiden Hormone regulieren der Pharmazeutischen Zeitung zufolge den Zyklus und werden durch einen hohen Prolaktinspiegel in ihrer Produktion gehemmt.
Wenige Studien zum Mönchspfeffer
Die Wirkung von Mönchspfeffer ist für bestimmte hormonbedingte Beschwerden wissenschaftlich nachgewiesen, wenn auch spärlich. Wenige, ältere klinische Studien zeigen, dass Mönchspfeffer Symptome des prämenstruellen Syndroms lindern kann, darunter Spannungen in der Brust, innere Anspannung, Kopfschmerzen und Niedergeschlagenheit. Auch andere gynäkologische Beschwerden sollen mit Mönchspfeffer behandelt werden können, doch hierfür muss die wissenschaftliche Wirksamkeit noch weiter bestätigt werden.
Der Einsatz der Heilpflanze hat sich vor allem fest etabliert, da viele Frauen von dessen Wirksamkeit berichten, wie die Apotheken Rundschau schreibt.
Anwendung von Mönchspfeffer
Aufgrund seiner ausgleichenden Wirkung kommt Mönchspfeffer oft bei folgenden Beschwerden zum Einsatz, die auf ein Ungleichgewicht des Hormonhaushalts zurückzuführen sind:
- Prämenstruelles Syndrom: Viele Frauen erfahren körperliche wie auch emotionale Beschwerden vor Beginn ihrer Menstruation. Darunter fallen Wassereinlagerungen, Hautveränderungen, Müdigkeit, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Kopf- und Rückenschmerzen, Unterleibskrämpfe, Spannungsgefühle in oder eine sehr empfindliche Brust, Reizbarkeit und eine Veränderung des Appetits. Viele dieser Symptome können aufgrund eines zu hohen Prolaktin-Levels entstehen. Daher kann Mönchspfeffer zu einer Linderung von PMS beitragen, denn er lässt den Prolaktinspiegel sinken.
- Unregelmäßiger Zyklus: Mönchspfeffer verspricht auch Abhilfe bei einem zu langem oder zu kurzem Zyklus. Wenn der Zyklus so unregelmäßig ist, kann dies die Umsetzung des Kinderwunschs erschweren. Eine Auswertung von Studien zeigt, dass Mönchspfeffer zu den pflanzlichen Mitteln gehört, die in den Hormonhaushalt eingreifen und dadurch den Zyklus regulieren können.
- Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS): In derselben Studie wurde dargelegt, dass Mönchspfeffer auch bei PCOS helfen kann. Das Polyzystische Ovar-Syndrom ist eine Stoffwechselerkrankung, die mit einem massiv gestörtem Hormonhaushalt einhergeht. Dieser resultiert in einem erhöhten Androgenspiegel, Zyklusstörungen oder Unfruchtbarkeit. Die Fähigkeit von Mönchspfeffer, einen zu hohen Prolaktinspiegel zu senken, hat sich auch als lindernd auf PCOS-Symptome erwiesen.
- Wechseljahrsbeschwerden: Während der Wechseljahreverschiebt sich der Hormonhaushalt der Frau stark und kann der Apotheken Rundschau zufolge zu vielen Beschwerden führen. Erst fällt der Progesteronspiegel, wodurch eine Östrogendominanz entsteht, und später sinkt dann auch der Östrogenspiegel. Folge dieser Verschiebungen sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Depressionen und Schlafstörungen. Eine israelische Studie zeigt, dass Mönchspfeffer in Kombination mit weiteren pflanzlichen Extrakten einige dieser Symptome lindern kann. Denn Mönchspfeffer regt die Bildung von Progesteron an. Dadurch wird die für die Wechseljahre typische Östrogendominanz ausgeglichen.
- Kinderwunsch: Mönchspfeffer-Extrakt könnte Frauen mit einem unerfüllten Kinderwunsch helfen. Noch ist die wissenschaftliche Lage nicht eindeutig genug für eine Zulassung, jedoch stimmen laut der Pharmazeutischen Zeitung erste Untersuchungen Expert:innen positiv.
Mönchspfeffer: Suche ärztlichen Rat vor Einnahme
Auch wenn es sich bei Mönchspfeffer um ein pflanzliches Mittel handelt, solltest du einige Anwendungshinweise beachten:
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Empfohlen werden Mönchspfeffer-Tabletten, -Tropfen oder -Kapseln. Solche standardisierten Fertigarzneimittel gewährleisten, dass du immer die gleiche Inhaltsstoffmenge zu dir nimmst.
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Kläre ärztlich ab, ob deine Beschwerden nicht doch eine andere Behandlung benötigen, oder ob andere deiner Medikamente in Wechselwirkung mit Mönchspfeffer-Präparaten treten können. Auch bezüglich der Dosierung solltest du ärztlichen Rat einholen.
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Für gewöhnlich empfiehlt die AOK, Mönchspfeffer über einen längeren Zeitraum einzunehmen, etwa drei Monate.
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Einige Frauen sollten die Heilpflanze ebenfalls nicht anwenden. Dazu gehören Frauen, die die Antibabypille einnehmen, eine Hormonersatztherapie machen, bestimmte Brustkrebsformen oder Hypophysenstörungen haben. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist von der Einnahme ebenfalls abzuraten, da Mönchspfeffer die Milchbildung stören kann.
- Mönchspfeffer ist generell gut verträglich. Es gibt aber auch einige wenige Nebenwirkungen von Mönchspfeffer, zum Beispiel Juckreiz auf der Haut oder Spannungsgefühle in der Brust. Diese Nebenwirkungen liegen häufig an einer Überdosierung, so die Apotheken Umschau.
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Überarbeitet von Adriana Jodlowska
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