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Monokultur: Definition, Nachteile und bessere Alternativen

Feld, Bauer, Monokultur
Foto: Sven Christian Schulz / Utopia

Monokulturen sind weit verbreitet, weil sich Felder mit dieser Anbauweise effizient bewirtschaften lassen. Leidtragende sind nicht nur Tiere und Böden, sondern auch die Menschen.

Monokulturen stehen bei Umweltschützern schon lange in der Kritik. Viele Landwirte sind aber auf die Anbauweise angewiesen, weil sie sonst nicht genug Geld verdienen würden.

Definition: Bei Monokulturen baut man ausschließlich eine Pflanzenart über mehrere Jahre auf der gleichen Fläche an. Monokulturen gibt es in der Landwirtschaft (z.B. Mais) und der Forstwirtschaft (z.B. Fichte).

Landwirte setzen oft auf Monokulturen, weil sie sonst für verschiedene Pflanzen verschiedene Erntemaschinen anschaffen müssten. Außerdem können sie sich so auf die Pflanze spezialisieren, die in der Region am besten wächst – nicht auch noch auf die Zweit- und Drittbeste. Außerdem können sie eine größere Ernte gewinnbringender vermarkten als kleine Mengen. Doch die Anbauweise bringt viele Nachteile mit sich.

Monokultur hat viele Nachteile

Monokultur hat viele Nachteile – ist aber trotzdem weit verbreitet.
Monokultur hat viele Nachteile – ist aber trotzdem weit verbreitet.
(Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)

„Monokulturen sind zwar effizient zu bewirtschaften, aber alles andere als nachhaltig“, so das Fazit einer Studie der Universität Zürich.

  • Monokulturen nutzen die Nährstoffe im Boden nur einseitig. Von einem Stoff gibt es schon bald zu wenig, von anderen noch viel.
  • Weil es von einem Bodennährstoff schnell zu wenig gibt, muss der Bauer viel düngen. Wenn er zu viel Dünger benutzt, schädigt das aber gleichzeitig den Boden und das Grundwasser.
  • Monokulturen sind anfälliger für Schädlinge. Daher müssen Bauern vermehrt zu Pestiziden und Herbiziden greifen.
  • Felder mit Monokulturen sind anfälliger für Boden-Erosion und müssen aufwendig gepflügt werden.
  • Viele Tiere finden auf den einseitig bepflanzten Feldern keine Nahrung.
  • Monokulturen dienen in der Regel entweder zur Herstellung von Biomasse (lies dazu: Auf den Teller statt in den Tank) oder für die internationale Lebensmittelproduktion (lies dazu: Warum sich regional einkaufen lohnt).
  • Auch das Bienensterben lässt sich zum Teil auf Monokulturen zurückführen – sie schränken den Lebensraum und die Nahrungsvielfalt von Bienen stark ein.

Das Forscherteam der Universität Zürich ist 2014 zum Ergebnis gekommen, dass Pflanzen in Gemeinschaft mit anderen Pflanzen einen höheren Ertrag abwerfen als Monokulturen (Studie). In einer weiteren Untersuchung von 2018 konnten die Schweizer Wissenschaftler dies auch für die Biodiversität von Wäldern feststellen (Studie).

Alternativen zur Monokultur

Alternativen zur Monokultur gibt es viele - beliebt ist die Mischkultur.
Alternativen zur Monokultur gibt es viele – beliebt ist die Mischkultur.
(Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)
  • Mischkultur: Ein Beet mit vielen unterschiedlichen Gemüsesorten – das steckt hinter einer Mischkultur. Die Pflanzen müssen aber zueinander passen, damit sie nicht um die Nährstoffe konkurrieren müssen. Ganz am Boden dienen Erdbeerpflanzen oder Kürbispflanzen als natürlicher Schutz vor dem Austrocknen der Erde.
  • Agroforst: Ein Mix aus Agrar- und Forstwirtschaft ist „Agroforst“. Hier werden Bäume genau so weit voneinander entfernt gepflanzt, dass der Bauer noch mit seinem Trecker durchfahren kann. Die Baumkronen haben viel Platz und halten das Tau morgens länger auf dem Feld. Eine Evaluation hat ergeben, dass dies nicht nur die Einnahmen erhöht, sondern auch die Artenvielfalt.
  • Permakultur: Möglichst naturnahes Gärtnern liegt der Permakultur zu Grunde. Bei dieser Anbauart soll Landwirtschaft dauerhafte bestehen, indem sich weitestgehend selbst reguliert – wie zum Beispiel ein Wildgarten.
  • Aquaphonik: Bei dieser Methode werden Fisch- und Pflanzenzucht unter einem Dach kombiniert. Die Pflanzen werden mit dem Wasser aus einem Aquarium bewässert, welches viele wichtige Nährstoffe für die Gewächse enthält. Der Wasserverbrauch ist gering, da es sich um ein geschlossenes System handelt.
  • Aquafarming: Schwimmen die Fische im selben Wasser, in dem auch die Pflanzen stehen, spricht man von Aquafarming.

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