Myrrhe ist ein altbekanntes und vielseitiges Heilmittel. Es schützt unsere Schleimhäute und wirkt entzündungshemmend. Für spirituelle Zwecke wird Myrrhe auch als Räucherwerk verwendet.
Als drei weise Männer aus dem Morgenland aufbrachen um das neugeborene Jesuskind zu beschenken, hatten sie laut der Bibel Weihrauch, Gold und Myrrhe in den Taschen. Damals handelte es sich bei diesen Gaben um die drei wertvollsten Heilmittel der Zeit. Heute dagegen ist Myrrhe beinahe in Vergessenheit geraten. Dabei ist sie als Hausmittel immer noch vielseitig einsetzbar.
Myrrhe bezeichnet das getrocknete Gummiharz verschiedener Commiphora-Arten. Die Sträuche und Bäume gehören zu den Balsamgewächsen. Bei Verletzungen der Pflanzen tritt das flüssige Harz aus und trocknet an der Luft: Myrrhe entsteht.
Myrrhe und ihre heilsame Wirkung
Myrrhe zählt zu den ältesten Heilmitteln. Bereits in Aufzeichnungen aus dem Mittelalter steht beschrieben, wie man das Harz verwendet. Auch der griechische Arzt Hippokrates soll es sehr geschätzt haben.
Das Journal of Intercultural Ethnopharmacology hat sich 2014 in einer Studie umfassend mit der Wirkung von Myrrhe auseinandergesetzt. Diese Studie konnte folgende Eigenschaften nachweisen:
- schmerzstillend
- entzündungshemmend
- senkt den Cholesterinspiegel
Zudem wirkt Myrrhe adstrinigerend (zusammenziehend) auf unsere Schleimhäute und schützt sie so.
Die Heilwirkung und der Duft von Myrrhe lassen sich auf die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe zurückführen. Dazu gehören:
- Harze
- Gummi
- ätherische Öle
So wendest du Myrrhe an
Das wertvolle Harz wird traditionell sowohl für medizinische Zwecke als auch für religiöse und spirituelle Rituale verwendet.
Zu den medizinischen Hauptanwendungsgebieten gehören:
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Zahnfleischentzündung
- Aphten
- Druckstellen durch Prothesen
- leichte Entzündungen der Haut
- Darmentzündungen
- Darmkrämpfe
- Menstruationsbeschwerden
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, Myrrhe anzuwenden:
- Tinktur: Meist wird Myrrhe als Tinktur verwendet – diese gibt es zum Beispiel in der Apotheke zu kaufen. Löse einfach ein bis fünf Milliliter der Tinktur in einem Glas Wasser und verwende die Mischung dann als eine Mundspülung oder Gurgellösung. Bei Entzündungen im Mund kannst du die Tinktur auch unverdünnt direkt mit einem Wattestäbchen auftragen.
- Salbe: Salben mit Myrrhe kannst du besonders gut auf der Haut anwenden.
- Räuchern: In der Aromatherapie und für spirituelle Zwecke wird Myrrhe-Rauch genutzt. Er soll eine klärende und reinigende Wirkung haben.
Hinweis: Bisher sind keine Nebenwirkungen von Myrrhe bekannt. Da die Wirkung auf Schwangere und Kleinkinder nicht ausreichend erforscht ist, sollten diese Myrrhe aber sicherheitshalber nicht verwenden. Zudem basieren die Tinkturen meist auf Alkohol. Alkoholkranke Menschen sollten deshalb besser auf sie verzichten.
Myrrhe im Nachhaltigkeitscheck
Sträucher und Bäume der Commiphora-Arten sind überwiegend in Afrika sowie im arabischen Raum beheimatet. Das flüssige Gummiharz bildet sich in der Rinde der Pflanzen. Nach der Regenzeit wird der Stamm verletzt und später das ausgetretene und getrocknete Harz gesammelt.
Myrrhe und daraus gewonnene Produkte erhältst du in der Apotheke und in gut sortierten Drogeriemärkten. Der größte Teil der bei uns im Handel erhältlichen Myrrhe stammt aus dem Sudan, dem Jemen, aus Erithrea oder Somalia. Die weiten Transportwege sind eine Belastung fürs Klima (Stichwort CO2-Fußabdruck). Der Umwelt zuliebe solltest du dich vor dem Kauf fragen, ob du nicht alternativ auch eine heimische Heilpflanze mit ähnlicher Wirkung nutzen kannst.
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- Palo Santo – Räucherwerk vom heiligen Baum
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